Das erste
Jahr Ihres Kindes
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Die Ernährung
des um den Geburtstermin reif-geborenen Neugeborenen 1. Muttermilchernährung - Stillen Stillen ist für das Kind die allerbeste Möglichkeit, Ihr Kind in den ersten Wochen und bis zu 6 Monaten mit allen nötigen Nahrungsgrundstoffen, Vitaminen und Spurenelementen zu ernähren. Ihr Baby wird dabei weitgehend selbst bestimmen, wie oft es trinken will und wird genauso soviel Milch trinken, wie es benötigt.
In den ersten Wochen nach der Geburt hat das Kind noch keinen
Tag-Nachtrhythmus und wird alle 2-4 Stunden, insgesamt 6-8 mal über den Tag verteilt, zu
trinken verlangen. Die Eltern spüren selbst am besten, wenn es durch typisches
ausdauerndes Schreien und Suchen nach der Brustwarze nach der Brust verlangt. Wenn Ihr Baby nach einigen Wochen einen Tag-Nachtrhythmus entwickelt, werden die Intervalle untertags kürzer (2-4 Stunden) und nachts länger (5-8 Stunden) sein, sodass es auf etwa 4-8 Mahlzeiten pro Tag kommt. Das Baby braucht ab der 2. Lebenswoche 160-180 ml/kg Milch pro Tag (entspricht etwa 120 kcal/kg/Tag) und benötigt außer bei extremer Hitze und Trockenheit keine weitere Flüssigkeit. So trinkt es etwa 1/6 seines Körpergewichts pro Tag an Flüssigkeit (z.B.: Gewicht 4000g; 4000 dividiert durch 6 = 660 ml Trinkmenge - über den Tag verteilt. Etwa 6 Flaschen je 110 ml). Hinweis: Die Angaben über Trink- oder Nahrungsmengen für Neugeborene oder Säuglinge werden im Allgemeinen auf das Körpergewicht bezogen. Eine Trinkmenge von 170 ml/kg/Tag heißt zum Beispiel, dass das Kind pro kg Körpergewicht und Tag 170 ml zu sich nimmt oder nehmen soll. Hat Ihr Kind 4 kg, heißt das 4 mal 170 ml, also 680 ml pro Tag.
2. Ernährung mit einer (voll-)adaptierten, aus Kuhmilch hergestellten Säuglingsnahrung Pre-Nahrung: Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie aus irgendeinem Grund nicht (mehr) stillen können oder wollen. Die der Muttermilch angepassten "adaptierten" Säuglingsnahrungen die sogenannten Pre-Nahrungen sind ein praktisch vollwertiger Ersatz für die Muttermilch und sind ähnlich dünnflüssig wie diese. In mancher Hinsicht ist die Ernährung mit einer Milchfertignahrung auch praktischer als das Stillen. Zum Beispiel ermöglicht es dem Vater, sich mehr zu engagieren und entlastet auch die Mutter, wenn diese keine Zeit hat. In Österreich sind vier (voll-)adaptierte Pre-Milchen am Markt, Pre-Aptamil Fa. Milupa , Beba Pre - Fa. Nestle, Pre Humana1 - Fa. Humana, Pre Hipp - Fa. Hipp), welche aus Kuhmilch hergestellt werden. Sie sind alle in Zucker, Fett- und Eiweißgehalt der Muttermilch angeglichen und erlauben es, dem Kind die Trinkmengen und Intervalle genauso wie beim Stillen selbst seinen Bedürfnissen anzupassen. Die Eltern erkennen rasch das typische Hungergeschrei, wenn das Kind gefüttert werden will. Es ist intensiv und hört erst auf, wenn man dem Kind die Flasche gibt. Bieten Sie dem Kind ruhig sooft zu trinken an, sooft es wegen Hunger schreit. Die alte, aus früher Zeit mit überfüllten Neugeborenenzimmern der Entbindungsanstalten überkommene Hebammenmethode, das Baby schon so früh als möglich auf fixe Zeitintervalle zu dressieren, ist überholt und züchtet nur Neurosen. Bereiten Sie immer etwas mehr zu, sodass etwas Milch übrigbleibt. Das Baby trinkt (allerdings nur) von den adaptierten Pre-Milchen soviel es braucht und muß nicht austrinken. Es wird damit gleich wie beim Stillen in den ersten Wochen seinen eigenen Rhythmus entwickeln, tags etwas häufiger (alle 2-4 Stunden) und nachts, wenn es nach 1-2 Monaten seinen Tag- Nachtrhythmus entwickelt, seltener (alle 5-6 Stunden) nach der Flasche schreien. Auch hier, wie beim Stillen, reguliert sich der Appetit von selbst so das Ihr Baby nach der ersten Lebenswoche 160 180 ml/kg/Tag oder etwa 120 kcal/kg/Tag aufnimmt. Auch bei Flaschenfütterung ist außer bei extremer Hitze oder Trockenheit keine weitere Flüssigkeitszufuhr (Tee) nötig.
3. "Beikost Zufütterung" ab dem 5. Lebensmonat Als Beikost bezeichnet man alle Nahrungsmittel und Säfte mit Ausnahme von Muttermilch und Milchfertignahrungen. Vor 20 Jahren gab es noch Empfehlungen, bereits ab Mitte des 3.
Lebensmonats mit Beikosternährung zu beginnen, um dem Baby die nötigen Nahrungsstoffe,
Vitamine, Spurenelemente und Eisen für die Blutbildung zukommen zu lassen, in dieser
enormen Wachstumsphase (das Kind verdoppelt sein Gewicht in 4-5 Monaten und verdreifacht
es in 14). Ab Beginn des 5. Lebensmonats (zur Berechnung: im 5.Monat ist Ihr Baby nach Beendigung des 4 Lebensmonats: z.B. Geburt 15.3; der 5.Monat beginnt 4 Monate später, 3+4=7, also am 15.Juli) könnte man den Speiseplan des Babys mit Beikost aufbessern. Man gibt dem Kind noch 2 Flaschen, am besten weiter die Pre-Milch und ersetzt die 2-3 restlichen Flaschen nach und nach durch Beikost bzw. Löffelkost. Anfangs eignen sich geschabte Karotten, zerdrückte Bananen, aufgeriebene Äpfel, Biskotten und ähnliche, weiche, breiige Dinge. Praktischer und biologisch auf jeden Fall einwandfrei sind die fertigen Hipp-Gläschen mit Frühkarotten oder Gemüseallerlei, zuerst nur einige Löffel, später wenn das Baby dies gut verträgt, das heißt keinen Hautausschlag um den Mund oder am Körper und keinen Durchfall bekommt, das ganze Gläschen. Ab dem 5. oder 6. Monat kann man den Kindern abends auch eine bessere Folgemilch, 1er, 2er Säuglingsmilch, einen Milchfertigbrei oder einen Grießbrei (Grieß, etwas Zucker eingerührt in mit 1/3 Wasser verdünnte normale Kuhmilch) anbieten. Die Kinder sind dann besser gesättigt und schlafen besser durch. Bald ist außer Vollmilch und scharfen Gewürzen alles erlaubt, was der Tisch der Eltern zu bieten hat, die meisten Babys sind darauf schon ganz begierig: Obst, Gemüse, Nudeln, Knödeln, Suppe, Eier, Yoghurt etc. Auch Fleisch ist erlaubt, besonders Hühner- oder Putenfleisch sind empfehlenswert. Die Speisen sollen durchaus nicht immer pürriert oder passiert werden, denn das Kind soll lernen zu kauen auch wenn es noch keine Zähne hat. Die derben Zahnleisten eigenen sich dafür vorzüglich. Kinder, die immer nur mit Brei ernährt werden, bekommen schnell einen Eisenmangel mit folgender Blutarmut und sind infektanfälliger. Erst ab dem ersten Geburtstag ist dann auch unverdünnte Vollmilch erlaubt.
4. Wichtige Zahlen und Fakten zur künstlichen oder
parenteralen Ernährung
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Gewichts-
und Größenzunahme Als Faustregel gilt, dass das
Baby sein Geburtsgewicht nach 4-5 Monaten verdoppelt und nach 14 Monaten verdreifacht.
Nachdem es den Gewichtsverlust der ersten Lebenstage in etwa am 6.-10. Lebenstag wieder
aufgeholt und sein Geburtsgewicht wieder erreicht hat, wird es pro Woche etwa 200 g an
Gewicht zulegen. Es genügt, wenn Sie das Kind einmal pro Woche wiegen.
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Rachitisprophylaxe Ab der 2. Lebenswoche bis zum 12. Lebensmonat benötigt Ihr Baby 400-500 IE Vitamin D3 täglich, welches in der Muttermilch nicht ausreichend enthalten ist. Eine (voll-)adaptierte Pre-Milch ist mit Vitamin D angereichert (enthält 11 µg Vitamin D3 = 440 IE pro 1000 ml). Mit 660 ml Beba Pre (übliche Tagestrinkmenge eines durchschnittlichen 5,5 kg schweren 3 Monate alten Mädchens) bekommt Ihr Baby 290 IE Vit D3 zugeführt, was nicht ausreicht, um eine Rachitis besonders in den sonnenarmen Wintermonaten zu verhindern. Sie sollen ihm daher zusätzlich Vitamin D3 in Tropfenform geben, am besten auf einem Löffel (oder) direkt in den Mund vor dem Trinken (1 Tropfen Oleovit D3 enthält 400 IE = 10 µg Vit D3).
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Neugeborenenpflege Der Nabel fällt nach 4-10 Tagen ab. Wenn Sie das Kind vorher schon baden wollen, desinfizieren Sie am besten die Nabelgegend nach dem Baden mit etwas Betaisodona® Lösung mit einem Wattestäbchen. Danach können Sie Ihr Baby alle 2-3 Tage baden. Da die schützende Talgproduktion der Haut erst nach etwa 3-6 Monaten ausreichend funktioniert, sollten Sie keine entfettenden Schaumbäder oder Seifen sondern nur Wasser und eventuell, bei sehr trockener Haut, die nachfettenden Pelsano® oder Balneum Hermal® Lösungen ins Badewasser geben. Für die Reinigung der empfindlichen und durch Stuhl und Harn beanspruchten Popo- und Genitalgegend reicht oft nur reines Wasser. Sie könnten die gesunde Haut dort bei jedem Wickeln vor oder nach dem Stillen oder der Flasche auch mit einem ölhaltigen Feuchttuch reinigen und dann mit Lasepton® Creme eincremen (das darin enthaltene Silicon hält dabei durch seinen Schutzfilm Harn und Stuhl am besten von der zarten Haut fern). Sollte die Haut dort einmal doch gerötet sein, was schnell passiert, wenn die Ausscheidungen nachts einmal länger einwirken, dann heilt diese Entzündung in 2 3 Tagen wieder rasch ab indem Sie statt Lasepton® bei jedem Wickeln Desitin® Salbe (enthält Zinkpaste) verwenden. Bei hartnäckigeren Windelentzündungen wird Ihnen ihr Kinderarzt Eichenrindentee - Sitzbäder, Trockenföhnen, frische Luft oder spezielle Salben oder Pasten für diesen Bereich empfehlen. Falls ein Soorpilz, gegen den bei Säuglingen die Abwehrzellen noch nicht so entwickelt sind, die Ursache ist, helfen Pilzcremen wie z.B. Candio Hermal Soft® Paste.
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Entwicklung
im ersten Jahr
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Untersuchungen im ersten Jahr1.
Neugeborenenuntersuchung
unmittelbar nach der Geburt durch den Arzt PKU-Test oder Neugeborenenscreening auf angeborene Stoffwechselstörungen in der ersten Lebenswoche: Vorgeschriebene Blutuntersuchung des Neugeborenen auf einige der häufigsten angeborenen Stoffwechselerkrankungen (Phenylketonurie PKU -Ahornsirupkrankheit, Hypothyreose - Schilddrüsenunterfunktion, Biotinidase Mangel, Galaktosämie, Adrenogenitales Syndrom und Cystische Fibrose - Mucoviszidose). Die Blutabnahme (meist aus der Ferse) muß zwischen dem 4. bis spätestens 7. Lebenstag erfolgen (das Baby muss aber vorher mindestens 3 Tage ausreichender Muttermilch oder einer Säuglingsmilch ernährt worden sein, weil manche Stoffwechselprobleme erst dann sichtbar werden). 6 Blutstropfen werden dazu auf Kreise auf ein spezielles Filterpapier aufgebracht, getrocknet und mit der Post an ein spezielles Labor geschickt (in Wien: Stoffwechsellabor/PKU -Labor der Univ. Kinderklinik am AKH).
2. Untersuchung des Neugeborenen in der 1. Lebenswoche auf jeden Fall durch den Kinderarzt In der ersten Woche werden in vielen Krankenhäusern oder Entbindungsstationen bereits eine Ultraschalluntersuchung der Hüften, der Nieren und Harnwege und eine Untersuchung des Gehörs durchgeführt da bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung von Hüftdysplasien (=Abflachung der Hüftgelenkspfanne), Harnabflussstörungen, Innenohrschwerhörigkeit oder Taubheit die besten Behandlungsergebnisse erzielt werden.
3. Weitere Mutterkindpassuntersuchungen 4-6 Lebenswoche: 12.-16. Lebenswoche: 3.-5. Lebensmonat: 7.-9. Lebensmonat: 10.-14. Lebensmonat:
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Impfungen im ersten Jahr Das Impfschema Im 3., 4. und 5. Lebensmonat wird mit einem Abstand von mindestens je 4 Wochen je eine 6-fach Schutzimpfung (in einer Spritze) durchgeführt. Der 6-fach Impfstoff schützt gegen
Schonend Impfen Die früher empfohlene Impfung gegen Tuberkulose (BCG Impfung) innerhalb der ersten Lebenswoche im Krankenhaus wird derzeit wegen fallweise starker Impfreaktionen und weil bei uns gar kein Impfstoff lieferbar ist nicht mehr durchgeführt. Hepatitis B |
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