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Thrombozyten (Blutplättchen) - Übersicht
Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl
  
NAME:
Thrombos kommt aus dem Griechischen und bedeutet dicker Tropfen, Blutpfropf. Der Ausdruck "zyten" ist eigentlich falsch, da die Thrombozyten nur Zellteile und keine kompletten Zellen mehr sind.
   
KURZINFO:
Pfeil zeigt auf Blutplättchen Die Hauptaufgabe der Thrombozyten liegt im Bereich der Blutgerinnung. Sie sind ganz wesentlich am Zustandekommen eines Blutpfropfes (Thrombus) beteiligt, der Blutungen zum Stehen bringen kann.
Thrombozyten werden im Knochenmark gebildet.
   
REFERENZBEREICH:
Bereich Einheit
150 - 360 Tausend/µl
   
ERHÖHUNG =
THROMBOZYTOSE:
Prinzip: vermehrte Ausschüttung aus Speichern (kurzfristig), verminderter Abbau oder vermehrte Bildung im Knochenmark
Anstrengungen, Aufregungen, nach Operationen, nach der Geburt, Verletzungen, Adrenalingabe (keine echte Vermehrung, meist nur Ausschwemmung aus Thrombozyten-Speichern wie der Milz)
Infektionen/Entzündungen
leichte Eisenmangelanämie
Bei rascher Blutregeneration: Nach Blutungen, bei hämolytischen (blutauflösenden) Anämien
Nach Entfernung der Milz (verminderter Abbau der Thrombozyten)
Chronische Leukämien (Essentielle Thrombozythämie, Chronisch Myeloische Leukämie, Polyzythämia Rubra Vera). Werte über eine Million/µl (bei vorhandener Milz) sind häufig leukämisch verursacht.
Bei manchen Karzinomen
Medikamente: Adrenalin, Glukokorticoide
   
VERMINDERUNG = THROMBOPENIE:
Prinzip: verminderte Bildung im Knochenmark oder vermehrter Verbrauch
Erkrankungen des Knochenmarks bzw. der Blutbildung: Metastasen, akute und chronische Leukämien, Osteopetrose, Aplastische Anämie, Paroxysmale Nächtliche Hämoglobinurie
Chemische (Giftstoffe) oder physikalische (Strahlung) Knochenmarksschäden
Schwerer Eisenmangel, schwerer Vitamin B12/Folsäuremangel
Insektenstiche, Spinnen- und Schlangenbisse
Disseminierte Intravasale Gerinnung, Thrombotisch Thrombozytopenische Purpura, Hämolytisch Urämisches Syndrom, Wiskott-Aldrich Syndrom,
Gefäßneubildungen (Hämangiome)
Manche Infektionen, kann auch nach der Infektion auftreten; Sepsis
Idiopathische Thrombozytopenie (Morbus Werlhof)
Milzvergrößerungen (z.B. bei Leberzirrhose) verursachen Thrombozytopenien
Lebererkrankungen
Alkoholismus
Nierenversagen
Am Beginn der Menstruationsphase
Autoimmunerkrankungen: Systemischer Lupus Erythematodes
EDTA-induzierte Pseudothrombozytopenie (häufige Ursache; verklumpte Thrombozyten im Mikroskop erkennbar) - Blutbild muss aus Zitratröhrchen bestimmt werden
Medikamente: eine große Anzahl von Medikamenten kann die Thrombozytenzahl vermindern.
   

 

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Letzte Änderung 2003-09-09

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