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UV-Belastung bei der Arbeit im Freien Die Rationalisierung des Arbeitsprozesses hat zu einer
kontinuierlichen Abnahme der in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Bevölkerung
geführt. Trotzdem haben Mechanisierung und Automatisierung wenig an der Verbundenheit der
bäuerlichen Bevölkerung mit ihrer Umwelt geändert. Nach wie vor obliegt der
Bauernschaft die Bewahrung und Nutzbarmachung des wertvollsten materiellen Guts der
menschlichen Gesellschaft, der Kulturlandschaft. Die Erfüllung dieser Aufgabe setzt einen
regelmäßigen und langzeitigen Aufenthalt im Freien voraus. Ob es sich
um Aussaat oder Ernte handelt, stets sind es die Schönwetterperioden, die am intensivsten
für die Arbeit in der Landwirtschaft genützt werden.
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Was ist UV Strahlung? Die UV Strahlung ist ein Teil der elektromagnetischen Strahlung, die von der Sonne ausgesandt wird. Bevor die ultraviolette Strahlung auf die Erdoberfläche trifft, wird sie durch die Atmosphäre in charakteristischer Weise gefiltert: |
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Die kurzwellige UVC Strahlung
wird von der Ozonschicht zu 100 %, die mittelwellige UVB Strahlung zu 95 % gefiltert. Nur
die langwellige UVA Strahlung erreicht praktisch ungefiltert die Oberfläche. Darum ist
die Ozonschicht von so großer Bedeutung für die Gesundheit des Menschen. Verdünnungen
dieser Schicht ("Ozonloch"), sei es durch natürliche Ereignisse (z.B.
Vulkanausbrüche) oder durch die Umweltverschmutzung (z.B. Fluorkohlenwasserstoffe),
führen zu einer verstärkten Durchlässigkeit der Atmosphäre für die schädlichere UVB
Strahlung. Auch andere atmosphärische Erscheinungen (z.B. Wolken) beeinflussen die
Intensität der auf die Erdoberfläche auftreffenden ultravioletten Strahlung. |
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Einfluss von Tageszeit, geografischer Breite und
Höhenlage Darüber hinaus hängt die Intensität der UV Strahlung von der Tageszeit, der Jahreszeit, der geografischen Breite und der Höhe über dem Meeresspiegel ab. In der Zeit zwischen 11.00 und 15.00 Uhr ist die UVB Einstrahlung am höchsten. Aus diesem Grund sollte man sich während dieser Zeit nicht ungeschützt der Sonne aussetzen. Global gesehen ist die Strahlungsintensität am Äquator am größten. Je weiter daher ein Ort vom Äquator entfernt ist (Zunahme der geografischen Breite) , desto geringer wird die Strahlungsintensität. Für den alpinen Raum ist die Höhe über dem Meeresspiegel von großer Bedeutung. Je höher ein Ort (Bergbauernregionen) liegt, umso größer ist der eingestrahlte UVB Anteil. Die schwersten Sonnenbrände entwickeln sich daher auch nach einem Aufenthalt am Gletscher.
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Gefahr Sonne oder modische Bräune Die Gefahren, die von der Sonne ausgehen, sind den Menschen schon seit Jahrtausenden bewusst. So leitet sich die Bezeichnung, die man chronischen Sonnenschäden der Haut gab, von den Berufen ab, die sich lange und regelmäßig im Freien aufhalten müssen ("Landmann- oder Seemannshaut"). Bildliche Darstellungen von der Antike bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zeigen, dass die Menschen sich durch das Tragen von Kopfbedeckungen und Kleidern vor den negativen Auswirkungen der Sonne zu schützen wussten. Erst am Beginn des 20. Jahrhunderts fand eine dramatische Änderung der Einstellung der Sonne gegenüber statt. Im Rahmen der Freikörperkultur befreiten sich deren Anhänger von den "beengenden" Kleidern und sonnten sich ungeschützt. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich auch ein neues Schönheitsideal, das gut gebräunte Haut mit den Attributen jung, attraktiv und gesund verband. Derzeit setzen sich hellhäutige Menschen aus den hochentwickelten Industriestaaten auf der Suche nach der ersehnten Hautbräune in ihrer Freizeit in erschreckend hohem Maße der Sonnenstrahlung aus und überbrücken die sonnenarme Jahreszeit durch den Besuch von Solarien. Akute und chronische, durch UV Strahlung hervorgerufene Gesundheitsschäden nehmen daher in diesen Ländern in dramatischer Weise zu. Experten prognostizieren für die kommenden Jahrzehnte sogar epidemischen Ausmaße der Sonnenschäden der Haut, die neben dem persönlichen Leid, eine Belastung des Gesundheitsbudgets mit sich bringen werden.
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Über
das berufliche UV Risiko ist wenig bekannt Während die gewollte UV Bestrahlung in der Freizeit wissenschaftlich bereits sehr gut untersucht ist, steht die Untersuchung der berufsbedingten UV Belastung der arbeitenden Bevölkerung erst am Anfang. Besonders schlecht ist es dabei um die Berufe aus der Land- und Forstwirtschaft bestellt. So liegen aus dem zentraleuropäischen Raum überhaupt keine Daten vor. Dabei zeigte sich in Studien aus den USA und Kanada, dass eine bessere Information der Bauernschaft über die Gefahren der Sonnenstrahlung zu einer erhöhten Bereitschaft führen, persönliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
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Welche Schäden verursacht die UV Strahlung? Die ultraviolette Strahlung kann Bausteine des Lebens (Erbsubstanz, Eiweisskörper, Fette) verändern und auf diese Weise Krankheiten verursachen. Zahllose Daten aus verschiedensten Untersuchungen beweisen, dass die UV Strahlung der bedeutendste Umweltschadfaktor ist, der auf den Menschen einwirkt. Die ultraviolette Strahlung schwächt die Abwehrkraft der Haut, führt zu vorzeitiger Hautalterung und kann Hautkrebs auslösen. Bei der bäuerlichen Bevölkerung liegt das Risiko für alle diese Schäden deutlich über dem Risiko der nicht-bäuerlichen Bevölkerung. Besonders hoch ist das Lippenkrebsrisiko. Nur das Melanom, der bösartige Krebs der Pigmentzellen, zeigt ein anderes Verhalten. Hier ist das Risiko der Bevölkerung, die nicht regelmäßig im Freien arbeitet, höher als das der Bauernschaft. Man erklärt diesen Umstand durch die schweren Sonnenbrände, die sich diese Personen bei ihrem Bestreben, so rasch als möglich braun zu werden, zuziehen. In der bäuerlichen Bevölkerung kommt in erster Linie eine weniger bösartige Variante des Melanoms an langfristig der Sonne ausgesetzten Hautstellen vor.
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Zusätzliche Risiken in der Land- und
Forstwirtschaft Das Zusammenwirken bestimmter chemischer Substanzen (Pestizide, Fungizide, Herbizide, Futterzusätze), die in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, mit UV Strahlung kann zu krankhaften Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (phototoxische/photoallergische Reaktionen) führen. Diese machen sich als juckende/brennende Hautausschläge an den sonnenbeschienenen Hautarealen bemerkbar und verschlimmern sich bei jedem neuen Kontakt. Auch Medikamente, die wegen anderen Erkrankungen eingenommen werden (z.B. Antibiotika, Entwässerungsmittel), können die Haut des Patienten lichtempfindlich machen und zu einer verstärkten Sonnenbrandreaktion führen. In beiden Fällen muss das Medikament unbedingt abgesetzt werden. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass sich die bäuerliche Bevölkerung, verglichen mit anderen Bevölkerungsschichten, nach wie vor seltener und später dazu entschließt ärztliche Hilfe und regelmäßige Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen.
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Wie schützt man vor den Gefahren der
Sonne? Die beste Art der Risikominimierung ist ein konsequent durchgeführter Sonnenschutz. Die Tätigkeit in der Landwirtschaft bedarf aber sehr gezielter Schutzmaßnahmen. Eine Verlegung der Arbeitszeit auf den Vormittag oder späten Nachmittag ist im bäuerlichen Alltag kaum möglich. Auch die Einbringung der Ernte kann im Wesentlichen nur bei Schönwetter erfolgen und bekanntlich ist natürlicher Schatten durch Bäume auf dem Feld kaum zu finden.
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Auch Angehörige (Kinder!!) sind zu schützen! Es versteht sich von selbst, dass UV Schutz nicht nur von der arbeitenden bäuerlichen Bevölkerung, sondern auch von deren Angehörigen betrieben werden sollte. Die kindliche Haut ist besonders empfindlich und Sonnenbrände in der Kindheit können zu schweren Hautschäden im späteren Leben führen.
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Schlussfolgerung Meine persönliche Erfahrung und die einschlägige wissenschaftliche Literatur zeigen, dass auf dem Gebiet der UV Vorsorge in der bäuerlichen Bevölkerung bei allen Beteiligten ein großer Nachholbedarf besteht. Es muss das Verständnis erweckt werden, dass der sorgsame Umgang mit der Sonnenstrahlung und gezielte Vorsorgemaßnahmen die wichtigsten Faktoren für die Verminderung des Risikos durch UV Strahlung sind.
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Sonnenschutz auf einen Blick
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