Warum wurde getestet?

Wie in vielen anderen Bereichen der Medizin, wenden sich auch in der Dermatologie mehr und mehr PatientInnen alternativen / komplementären Heilverfahren zu. Es ist daher nicht überraschend, dass sich mittlerweile ein breiter Markt etabliert hat, auf dem von Bioresonanz bis zur Phytotherapie eine reichhaltige Palette an alternativen / komplementären Methoden angeboten wird. Viele dieser Methoden bleiben die angepriesene Wirksamkeit jedoch schuldig. Als "Beweise" für die Effektivität werden vielfach anekdotische Berichte und Privatmeinungen angeführt. Im besten Fall wird auf die Ergebnisse von unkontrollierten Anwendungsbeobachtungen verwiesen, kontrollierte klinische Studien fehlen in der Regel. Es ist meiner Meinung nach eine Grundvoraussetzung, dass auch alle komplementären Produkte, die bei Kranken zum Einsatz kommen und bei diesen Hoffnungen und Erwartungen wecken, klinischen Wirksamkeitsprüfungen unterzogen werden, die internationalen Standards entsprechen. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass viele potente Präparate (z.B., Digitalis, Psoralene, Penicillin), die heute in der "Schulmedizin" routinemäßig eingesetzt werden, pflanzlichen Ursprungs sind. Jedes wirksame Präparat, gleichgültig ob es aus der Natur gewonnen oder synthetisch hergestellt wird, stellt eine wertvolle Bereicherung der therapeutischen Palette zur Behandlung der Psoriasis dar.

Für die Untersuchung wählten wir eine prospektives, randomisiertes, Placebo-kontrolliertes, doppelblindes Studiendesign aus. Dieses Design gilt derzeit als Goldstandard für die Beantwortung klinischer Fragestellungen. Die Produktserie besteht aus einem Reinigungsprodukt, einer Salbe und einem Abdeckprodukt. Als Präparate für die Kontrollgruppe wählten wir drei wirkstofffreie magistrale Zubereitungen, die wie die australischen Präparate in idente, neutrale Behältnisse abgefüllt wurden. Weder die PatientenInnen noch der untersuchende Arzt, der die laufende Kontrollen des Behandlungsfortschrittes bewertete, wussten, ob die angewendeten Produkte die echten oder die Scheinpräparate waren. Mit diesem Vorgehen verhindert man subjektive Fehlbewertungen, die auf eine mögliche Antipathie / Sympathie zu einem der Produkte beruht. In das Studienkollektiv schlossen wir 36 PatientInnen mit leichter bis mittelschwerer Plaquepsoriasis, ohne Vorbehandlung, oder einen Abstand von mindestens 2 Wochen zu jeder anderen spezifischen antipsoriatischen Therapie ein.

Das Reinigungsprodukt wurde von den PatientInnen großzügig auf die befallenen Hautstellen aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von drei bis fünf Minuten mit handwarmen Wasser abgewaschen. Anschließend wurden die psoriatischen Plaques satt mit der Salbe eingeschmiert und nach dem Einziehen der Salbe mit dem Abdeckproduckt "versiegelt". Die Behandlung erfolgte zweimal täglich.

Der Behandlungszeitraum betrugt 8 Wochen. Zu Beginn der Untersuchung, nach 2, 4, 6 und 8 Wochen erfolgte eine Bewertung mittels des Psoriasis Area and Severity Index (PASI-Score). Bei dem PASI-Score handelt es sich um eine international anerkannte, standardisierte, klinische Bewertung zur Erfassung des Schweregrades des psoriatischen Befalls, in den neben der Befallsfläche das Ausmaß der Rötung, die Infiltrationsdicke und das Ausmaß der Schuppung eingehen. Bei jedem Patienten wurden besonders repräsentative psoriatische Plaques als sogenannte Indikatorläsionen vor Beginn der Behandlung, sowie nach 4 und nach 8 Wochen fotodokumentiert.

Wie waren die Ergebnisse?

Anmerkung des Verfassers

Dr. Michaels ^® Pflegeprodukte für Psoriasis stellen eine wertvolle Bereicherung des Spektrums von äußerlich anzuwendenden Produkten für Psoriasis dar.
Dr. Michaels ^® Pflegeprodukte für Psoriasis wurden für eine klar definierte Form von Psoriasis getestet und stellen keine Wundermittel für die Behandlung aller Psoriasisformen dar. Die Anwendung sollte daher nur in Absprache mit Ihrem/r FacharztIn erfolgen, denn nur er/sie kann die für Ihre Form von Schuppenflechte geeignete Behandlung aus der reichhaltigen Palette verschiedener topischer und systemischer Therapien vorschlagen. Diese Anmerkung erscheint mir deshalb wichtig, weil Dr. Michaels ^® Pflegeprodukte für Psoriasis in Österreich seit November 2003 als Kosmetika registriert sind und über Apotheken (und einzelne Fachärzte) frei erhältlich sind.