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  KINDERWUNSCH

lbef_navig_pfeil.gif (854 Byte)   UNTERSUCHUNGEN

Welche Untersuchungen kommen vielleicht auf Sie zu?

Vorausschickend sei gesagt, dass es sehr viele Tests gibt und es diesen Rahmen sprengen würde, alle Aspekte dieser Tests darzustellen. Auch wird der Wert der Tests von verschiedenen Ärzten sehr unterschiedlich beurteilt. Ihr behandelnder Arzt wird die für Ihre Situation notwendigen Tests veranlassen.

Aufwachtemperatur-
messung

Die Aufzeichnung der Aufwachtemperatur der Frau (siehe dort) hat nicht nur für die Bestimmung des Eisprunges sondern auch für die Fruchtbarkeitsdiagnostik Bedeutung.

Belastung: tägliche morgendliche Temperaturmessung.

Beispiel einer (normalen) Temperaturkurve Normale Temperaturkurve

Hormonselbst-
bestimmung

Die Hormonselbstbestimmung im Morgenharn ist eine elegante und von vielen Ärzten empfohlene "genauere" Methode zur Selbstbeobachtung des Zyklus. Dabei wird insbesondere das LH (=luteinisierendes Hormon) im Morgenharn mit für den Hausgebrauch erhältlichen kleinen Geräten und Teststreifen gemessen.

Belastung: tägliche, morgendlich durchzuführende Hormonmessung.

Bluthormon-
bestimmung

Verschiedene Hormone (bes. FSH, LH, Östradiol, Progesteron, Prolactin, Testosteron, Schilddrüsenhormone) können relativ einfach bestimmt werden.

Belastung: normale Blutabnahme aus einer Ellbogenvene.

Blutantikörper-
untersuchung

Antikörper gegen männliche Samenzellen (bei Mann und Frau) bzw. Antikörper gegen Cardiolipin (bei der Frau) können bestimmt werden.

Belastung: normale Blutabnahme aus einer Ellbogenvene.

Ultraschall

Mit der schmerz- und gefahrlosen Ultraschallmethode kann man die inneren Geschlechtsorgane abbilden. Man kann die Entwicklung des Eies bzw. des Eibläschens in den Eierstöcken sehen und die Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut beobachten. Auch eine Schwangerschaft kann etwa 1 bis 2 Wochen nach Ausbleiben der Regelblutung erkannt werden.

Mit einer neueren Methode kann mit Hilfe von Ultraschall auch die Eileiterdurchgängigkeit überprüft werden (siehe unten).

Beim Mann kann die Varikozele (Hodenkrampfadern; siehe oben) nachgewiesen werden.

Belastung: gering; bei der Scheidensonographie wird der Ultraschallkopf in die Scheide eingeführt, was aber praktisch keine Beschwerden verursacht.

Bei der Scheidensonographie wird der Ultraschallkopf in die Scheide eingeführt Scheidensonographie

 

Eileiterdurchgängig-
keitsprüfung

Durchgängige, gesunde Eileiter sind eine wesentliche Voraussetzung für das natürliche Eintreten einer Schwangerschaft.

Alle Durchgängigkeitstests sollen in der ersten Hälfte des Zyklus durchgeführt werden um eine eventuell eingetretene Schwangerschaft nicht zu gefährden.

Pertubation ("Durchblasen"): Bei dem früher oft mit "Eileiter ausblasen" umschriebenen Test wird Kohlendioxid in die Gebärmutter gepumpt. Ab einem gewissen Druck sollte das Kohlendoxid über die Eileiter entweichen. Man weiß dann aber nicht, ob beide Eileiter durchgängig sind oder nur einer. Manche halten diesen Test für wenig aufschlussreich. Belastung: gering; Narkose ist keine erforderlich

Hysterosalpingographie: Darunter versteht man ein Röntgenbild der Gebärmutter und der Eileiter. Dabei wird in den Gebärmutterhalskanal ein Instrument eingeführt durch das Röntgenkontrastmittel in die Gebärmutter gespritzt wird. In weiterer Folge sollten sich beide Eileiter mit Kontrastmittel füllen und am Röntgenbild sichtbar sein. Auch manche Gebärmutterfehlbildungen können erkannt werden.
Belastung: Untersuchung kann leichte Schmerzen, etwa wie Regelschmerzen, bereiten. Kann meist ambulant und ohne Narkose durchgeführt werden.

Ultraschall: in letzter Zeit versucht man die Durchlässigkeit der Eileiter auch mittels Ultraschalltechniken zu überprüfen. Auch hierbei wird eine spezielle Flüssigkeit über einen dünnen Schlauch in die Gebärmutter gespritzt. Mit dem Ultraschallgerät kann man das Abfließen der Flüssigkeit über die Eileiter beobachten.
Belastung: wie bei der Hysterosalpingographie aber keine Strahlenbelastung, problemloseres Kontrastmittel.

Sowohl nach der Hysterosalpingographie, als auch nach der Ultraschalldurchgängigkeitsprüfung werden immer wieder spontane Schwangerschaften beobachtet. Diese Untersuchungen scheinen also auch einen gewisse therapeutische (=heilende) Wirkung zu besitzen. Ob dies eine Art "Durchputzeffekt" ist, ist nicht bekannt.

Bauchspiegelung

Die Bauchspiegelung bzw. Beckenspiegelung (Laparoskopie bzw. Pelviskopie) ist einerseits eine klassische Methode zur Überprüfung der Eileiterdurchgängigkeit, kann aber noch viel mehr.
Durchführung: am unteren Nabelrand wird ein kleiner Schnitt durchgeführt. Durch diesen wird ein dünnes Instrument (Laparoskop) in den Bauchraum geführt. Mit diesem können die Gebärmutter, die Eileiter, die Eierstöcke und die anderen benachbarten Organe gründlich betrachtet und untersucht werden. Zur Überprüfung der Eileiterdurchgängigkeit wird ein blauer Farbstoff in die Gebärmutter gespritzt. Dieser sollte an den Enden beider Eileiter austreten, was man durch das Laparoskop beobachten kann. Daneben kann man bei dieser Untersuchung entdeckte Verwachsungen oder Endometriumherde (siehe Endometriose) auch gleich beseitigen.
Belastung: stationäre Aufnahme (meist Entlassung am nächsten Tag), Vollnarkose.

Gebärmutter-
spiegelung

Gebärmutterspiegelung (=Hysteroskopie)

Dabei wird eine ganz dünne Röhre durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt. Durch diese Röhre kann die Gebärmutter betrachtet werden.
Belastung: keine Narkose, unangenehm aber nicht besonders schmerzhaft.

Der postkoitale Test
(PCT, = Sims-Huhner-Test)

Postkoital bedeutet "nach dem Geschlechtsverkehr". Es wird dabei untersucht, wie es den männlichen Samenzellen 6 bis 12 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr im Körper der Frau geht. Dazu wird zu diesem Zeitpunkt Schleim aus dem Gebärmutterhals entnommen und untersucht. Im Mikroskop sollte man eine bestimmte Zahl beweglicher Samenzellen finden. Der Test muss zu den befruchtbaren Tagen stattfinden.

Belastung: das Paar muss am Vorabend miteinander schlafen. Was im allgemeinen ganz leicht ist, kann unter Zwang zum Problem werden. Bedenken Sie aber immer: das Klinikpersonal kennt das Problem und Sie wären nur einer von sehr vielen, die den Termin absagen müssen, weil es nicht "geklappt" hat. Belastung nur für die Frau: eine Probe aus dem Gebärmutterhals wird entnommen, was aber höchstens als unangenehm empfunden wird.

Samenuntersuchung

Sie stellt den wichtigsten Teil der Untersuchung der männlichen Fruchtbarkeit dar. Die Gewinnung des Samens erfolgt durch Masturbation (Selbstbefriedigung) nach 3 bis 5-tägiger Enthaltsamkeit. Der Samen muss frisch untersucht werden, er muss daher im allgemeinen an der Klinik gewonnen werden.
Untersucht werden in erster Linie Menge der Samenflüssigkeit sowie Anzahl, Beweglichkeit und Form der Samenzellen. In Einzelfällen wird in der Samenflüssigkeit auch nach Antikörpern gegen Samenzellen gesucht.
Belastung: Samenerguss "auf Befehl". Dies ist für viele Männer ein Problem. Wer ist bei einem Klinikbesuch schon in der Stimmung und dann noch der Zeit- und Erfolgsdruck? Aber seien Sie versichert, das Personal kennt diese Probleme und ist keinesfalls überrascht, wenn es nicht funktionieren sollte.
Normalwerte  
Spermavolumen         2 - 5 ml
Spermienzahl             20 Mio./ml oder mehr
Beweglichkeit mehr als 50%
Normale Formen mehr als 30%

Samenzellinvasionstest

Dabei wird männliche Samenflüssigkeit, die nach einer 24-stündigen Enthaltsamkeit durch Masturbation gewonnen wird, mit aus dem Gebärmutterhals gewonnenem Schleim auf einer kleinen Glasscheibe (Objektträger) zusammengebracht. Unter dem Mikroskop wird dann beobachtet, was passiert, wenn die Spermien mit dem Schleim in Berührung kommen. Die Samenflüssigkeit sollte nicht älter als eine Stunde sein, muss also meist in der Klinik produziert werden.

Belastung: Für die Frau: eine Probe aus dem Gebärmutterhals wird entnommen, was aber höchstens als unangenehm empfunden wird. Für den Mann: Samenerguss "auf Befehl". Dies ist für viele Männer ein Problem. Wer ist bei einem Klinikbesuch schon in der Stimmung und dann noch der Zeit- und Erfolgsdruck? Aber seien Sie versichert, das Personal kennt diese Probleme und ist keinesfalls überrascht, wenn es nicht funktionieren sollte.

Hodenuntersuchung

Beim Mann sind die Keimdrüsen (Hoden) im Gegensatz zur Frau von außen zugänglich und können daher sehr leicht durch Tasten untersucht werden.
Belastung: nicht schmerzhaft, ev. etwas unangenehm. Eine Ultraschalluntersuchung kann ergänzend durchgeführt werden.

Prostatauntersuchung

Auch die Prostata (Vorsteherdrüse) des Mannes wird bei Fruchtbarkeitsuntersuchungen meist mituntersucht. Sie kann über das Rektum (Enddarm, After) vom Arzt mit dem Finger getastet werden. Belastung: nicht schmerzhaft, ev. etwas unangenehm. Eine Ultraschalluntersuchung kann ergänzend durchgeführt werden.

Hodenbiopsie

Selten kann es nötig sein, eine Gewebeprobe (=Biopsie) aus dem Hoden zu entnehmen.
Belastung: operativer Eingriff, Tragen eines Suspensoriums (=Tragbeutel) für 1 bis 2 Wochen.

Infektionsnachweis

Infektionen mit Candida (Hefepilz) und Trichomonas (ein einzelliger Parasit) verursachen bei der Frau oft vermehrten Ausfluss und Juckreiz und können das Überleben der männlichen Samenzellen erschweren. Andere Infektionen im Bereich der Geschlechtsorgane werden vom Patienten nicht immer bemerkt, können aber trotzdem Ursache von Fruchtbarkeitsproblemen sein. Insbesondere Chlamydieninfektionen, vielleicht auch Infektionen mit Myko- und Ureaplasmen. Auch der Arzt kann diese Infektionen klinisch nicht mit letzter Sicherheit ausschließen oder unterscheiden. Spezielle Untersuchungen in Speziallabors sind notwendig. Dafür wird bei der Frau ein "Abstrich" gemacht, beim Mann ist die Untersuchung von Samenflüssigkeit notwendig. Manche Erreger sind mit neuen, empfindlicheren molekularbiologischen Verfahren (PCR) auch im Harn nachweisbar.

 

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Letzte Änderung 2005-05-03

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