| Was ist Magnesium? Chemisch gesehen ist Magnesium ein Erdalkalimetall.
 
 
          
            |  | Metallisches Magnesium So kommt es im Körper nicht vor,
 auch wenn man von "Magnesium"
 spricht.
 | Wenn man von Magnesium im Körper spricht, meint man
        damit aber die Magnesium-Ionen der Blutflüssigkeit und der Zellen sowie
        Magnesiumverbindungen im Knochen. Diese haben mit metallischem Magnesium fast nichts
        gemeinsam. Im weiteren wird der Einfachheit halber dennoch immer nur von
        "Magnesium" gesprochen. Dies ist zwar chemisch nicht korrekt aber im klinischen
        Sprachgebrauch üblich.
   Wofür ist Magnesium wichtig?Bei mehr als 300 bekannten Reaktionen unseres Stoffwechsels, unter anderem bei der
        Energiegewinnung, bei der Zellvermehrung und der Eiweißherstellung ist Magnesium
        unbedingt notwendig.  Weiters spielt Magnesium bei Verhinderung von Krämpfen, der
        Nervenleitung, der Muskelarbeit, der Regulierung des Blutgefäßdurchmessers, des
        Herzrhythmus und bei vielen anderen Vorgängen eine wichtige Rolle. Magnesium ist für uns
        also ein lebensnotwendiger Stoff, dessen Funktionen noch gar nicht vollständig geklärt
        sind.
 
          
            |  | Nur ein Beispiel der über 300
            Stoffwechselvorgänge, bei denen Magnesium mitwirkt. Aber ein wichtiges Beispiel. Die
            Energiegewinnung durch Verarbeitung des Blutzuckers, die sog. Glykolyse | 
 Wie kommen wir zu Magnesium?Wir nehmen es über die Nahrung auf. Besonders viel Magnesium ist in Nüssen und
        Gewürzen, praktisch nehmen wir aber das meiste Magnesium in Milch- und Getreideprodukten
        auf. Die empfohlene Menge beträgt für erwachsene Männer etwa 400 mg/Tag, für
        Frauen 320 mg/Tag (USA Richtlinien, 1997).
 
          
            | Magnesiumgehalt einiger
            Nahrungsmittel (pro 100 Gramm) Quelle: Wissenschaftliche Tabellen von Ciba-Geigy
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            | Äpfel, Birnen, Orangen, Pfirsiche | 5 bis 10 mg |  
            | Erdäpfel, Karotten | 27 bzw. 21 mg |  
            | Mais (süß) | 48 mg |  
            | Petersilie | 52 mg |  
            | Kopfsalat | 10 mg |  
            | Basilikum, Kümmel | ca. 400 mg |  
            | Walnüsse, Erdnüsse | 134 bzw. 181 mg |  
            | Weizenmehl (voll/fein) | 113 mg / 25 mg |  
            | Vollreis | 119 |  
            | Haferflocken | 145 |  
            | Semmeln (Brötchen; pro 100g!) | 24 mg |  
            | Roggenbrot (pro 100g!) | 47 mg |  
            | Kuhmilch, Joghurt | 13 bzw. 14 mg |  
            | Emmentaler, Camembert | 55 bzw. 18 mg |  
            | Rind und Schweinefleisch | ca. 20 mg |  
            | Hühnerfleisch (Brathuhn) | 37 mg |     Wie scheiden wir Magnesium wieder aus?Wir scheiden es über die Niere in den Harn aus. In der Niere erfolgt auch die Regulation
        unseres Magnesiums. Haben wir zuviel, wird mehr ausgeschieden, haben wir zu wenig, wird
        wenig ausgeschieden.
   Wo ist das Magnesium im Körper?Der größte Teil ist nicht in der Blutflüssigkeit sondern in den Zellen
        und im Knochen.
   Wie erkennt man einen Magnesiummangel?Einen Mangel zu erkennen, ist manchmal sehr schwierig. Wie oben
        erwähnt, befindet sich das meiste Magnesium in den Zellen. Bei der
        Magnesiumbestimmung im Labor bestimmt man aber nur das Magnesium in der Blutflüssigkeit.
        Es kann leider durchaus sein, dass ein Patient nur in den Zellen einen Magnesiummangel
        hat, in der Blutflüssigkeit aber noch normale Werte. Es besteht dann also ein
        Magnesiummangel obwohl der Laborwert normal ist. Dann ist der Magnesiummangel schwer zu
        erkennen.
 Schlussfolgerung: normale Magnesiumkonzentrationen in der Blutflüssigkeit schließen
        einen Mangel nicht aus.
 
          
            | Für näher Interessierte: Bis heute gibt
            es keine ideale Methode, einen Magnesiummangel festzustellen. Die Messung in der
            Blutflüssigkeit ist nicht ideal, die Messung in Zellen ebenfalls problematisch: Die
            Magnesiummessung in Blutzellen ist durchführbar aber nicht so aussagekräftig. Andere
            Zellen sind aber praktisch nicht gewinnbar. Man kann dem Patienten ja keine Muskelstücke
            entnehmen (was man noch dazu an verschiedenen Stellen gleichzeitig machen müsste). So hat
            sich die Magnesiumbelastung als bislang bester Kompromiss erwiesen: man
            gibt dem Patienten Magnesium (Infusion in Blutgefäß) und misst im Harn, wieviel er davon
            in den nächsten 1 bis 2 Tagen wieder ausscheidet. Scheidet er das meiste wieder aus,
            scheint er genug Magnesium gehabt zu haben. Scheidet er aber wenig aus, dann wird ein
            Mangel vorgelegen sein. |    Wie erkennt man einen Magnesiumüberschuss?Ein Magnesiumüberschuss lässt sich durch einen
        erhöhten Spiegel in der Blutflüssigkeit feststellen.
 
   Welche Beschwerden/Probleme verursacht ein
        Magnesiummangel? 
          Muskelkrämpfe, Zittern, Krampfanfälle, Muskelzuckungen,
            Muskelschwäche, Schwindel, Störung der Bewegungskoordination, Depression, Müdigkeit, Übelkeit, ErbrechenStörungen der Zuckerverwertung(Kohlenhydrat-Intoleranz, d.h. hohe Blutzuckeranstiege nach Kohlenhydratzufuhr)
Herzrhythmusstörungen, vielleicht auch Herzinfarktneigung und
            HochdruckKnochenschwächung, Neigung zu KnochenbrüchenOft ist mit dem Magnesium gleichzeitig auch Calcium vermindert (Ursache:
            u.a. verminderte Parathormonausschüttung wegen Magnesiummangel)Oft ist auch Kalium vermindert(und bessert sich erst, wenn man Magnesium gibt)
   Welche Beschwerden verursacht ein
        Magnesiumüberschuss?Durchfälle, verringerte Reflexe (z.B. Kniereflex), Lähmungserscheinungen,
        Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen. Auch Herzstillstand oder Atemstillstand können
        auftreten (aber erst ab ca. 5 mmol/l).
   Wann sollte man Magnesium bestimmen?Wenn Beschwerden oder Probleme vorliegen, wie sie für Magnesiummangel oder
        Magnesiumüberschuss gerade beschrieben wurden.
   Warum wird manchmal Magnesium
        verschrieben, obwohl die Laborbefunde keinen Mangel gezeigt haben?Wie oben erklärt, ist es manchmal schwierig, einen Magnesiummangel mit den üblichen
        Laboruntersuchungen zu erkennen. Auf der anderen Seite kann eine kontrollierte Einnahme
        von Magnesium kaum Schaden anrichten, auch wenn kein Mangel besteht.
 Deswegen wird Patienten, deren Beschwerden durch einen Magnesiummangel verursacht sein
        könnten, manchmal auf Verdacht Magnesium gegeben. Man beobachtet dann, ob die Beschwerden
        verschwinden.
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