Grafik
BORRELIOSE BEFUNDTABELLE
(Die meisten Angaben aus: B.Wilske et al., Lyme-Borreliose in: Qualitätsstandards in der mikrobiologisch-infektiologischen Diagnostik. Urban&Fischer Verlag, 2000; Angaben aus den Vereinigten Staaten (US): K.D.Reed, Journal of Clinical Microbiology, 2002 u. J.Bunikis, Medical Clinics of North America, 2002)
zurueck.gif (1714 Byte)

Untersuchung

Untersuchungs-
material
Sensitivität
"Wie viele Kranke werden erkannt"
Spezifität
"Wie viele Borreliose-
negative werden als solche klassifiziert"
Aussage wenn
Negativ
Aussage wenn
Positiv
Bemerkungen
IgM-IgG-Antikörper (Ergebnis nach ELISA und Blot) Serum1 20 - 50 % (Stadium 1)
70 -90 % (Stadium 2)
fast 100 % (Stadium 3)
Technisch gesehen hoch. D.h. wenig falsch Positive (bes. IgG). Lyme-Borreliose sehr unwahrscheinlich
(bei längerer Erkrankungsdauer)
Überstandene Borreliose oder aktive Borreliose (Serokonversion oder Titeranstieg spricht für aktive Erkrankung) Etwa 10 % aller gesunden Menschen sind B.-Antikörper positiv (in manchen Regionen)
Liquor2
(Werte müssen mit Serum-Werten verglichen werden3)
ca. 80 % (bis 6 Wo. nach Erkr.). Fast 100% (Erkr. länger als 6 Wo.) Technisch gesehen hoch. D.h. wenig falsch Positive (bes. IgG). Neuroborreliose sehr unwahrscheinlich
(bei längerer Erkrankungsdauer)
spricht für Neuroborreliose
(aber auch erfolgreich behandelte Fälle bleiben positiv)
Wenn nur Gesichtsnervlähmung oder periphere Nerven betroffen, dann oft negativ.
Isoliertes IgM
(=nur IgM positiv)
Serum1 - falsch Positive kommen vor (Virusinfekte, rheumat. Erkr., Kreuzreaktionen). Wenn isoliertes IgM länger als 6 Wo., dann meist falsch positiv. - 1. frische Infektion (bei isoliertem IgM ist Borreliose Stadium III aber auch II praktisch ausgeschlossen)
2. falsch positiv (siehe links)
-
Liquor2
(Werte müssen mit Serum-Werten verglichen werden3)
- - - - Bei Neuroborreliose von Kindern manchmal nur IgM positiv
Borrelien-Kultur Serum1 ingesamt gering sehr hoch geringe
Aussagekraft
Lyme-Borreliose liegt vor. Untersuchung wird fast nie durchgeführt.
Liquor2 10 - 30 %
(Stadium 2)
sehr hoch macht Neuroborreliose nur ein wenig unwahrscheinlicher Neuroborreliose liegt vor.  
Gelenksflüssigkeit sehr gering sehr hoch praktisch keine
Aussage
Borreliose-bedingte Gelenksentzündung Untersuchung wird fast nie durchgeführt.
Haut-Gewebsprobe 50 - 70 % sehr hoch Borreliose wird unwahrscheinlicher Borreliose-bedingte Hautveränderung  
Borrelien-PCR
(nur in Speziallabors durchführbar)
Serum1 gering
(US-Studie: Stadium I 10 %, Stadium II 40 %)
hoch geringe
Aussagekraft
spricht für Lyme-Borreliose Die PCR ist nicht ganz so spezifisch wie die Kultur. Falsch Positive kommen vor und auch tote Bakterien verursachen Positivität.
Liquor2 10 - 30 %
(Stadium 2)
hoch macht Neuroborreliose nur ein wenig unwahrscheinlicher spricht für Neuroborreliose
Gelenksflüssigkeit 50 -70 % hoch
(US-Angabe: bis 99 %)
Borreliose-bedingte Gelenksentzündung unwahrscheinlicher Borreliose-bedingte Gelenksentzündung wahrscheinlich
Haut-Gewebsprobe 50 -70 % hoch Borreliose wird unwahrscheinlicher Borreliose-bedingte Hautveränderung wahrscheinlich

Untersuchung

Untersuchungs-
material
Sensitivität
"Wie viele Kranke werden erkannt"
Spezifität
"Wie viele Borreliose-
negative werden als solche klassifiziert"
Aussage wenn
Negativ
Aussage wenn
Positiv
Bemerkungen

1Serum = Blutflüssigkeit
2Liquor = Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit. Gemeint ist Liquor-Untersuchung bei Verdacht auf Neuroborreliose.
3Aus den Ergebnissen im Serum und im Liquor wird ein Antikörper-Index (AI) berechnet. Wenn dieser erhöht ist, dann ist der Liquor positiv, dann ist von einer Antikörper-Produktion im Liquorraum auszugehen. Ebenfalls für Neuroborreliose sprechen Banden im Immunoblot, die nur im Liquor gefunden werden.

 

Wichtige Hinweise: Die Website kann Ihnen nur einen allgemeinen Überblick bieten und Orientierungshilfe sein. Allgemeine Informationen können Ihren Arzt nicht ersetzen, da nur er Ihre individuelle Situation beurteilen kann. Anregungen für Verbesserungen, Ergänzungen oder interessante Themen nehmen wir gerne an, individuelle Anfragen können leider nicht beantwortet werden. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Die in med4you dargestellten Informationen dürfen auf keinen Fall als Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch approbierte Ärzte angesehen werden. Der Inhalt von med4you kann und darf nicht  zur Diagnosestellung oder zum Durchführen von Behandlungen verwendet werden. Bitte Nutzungsvereinbarungen lesen. Reproduktionen gleich welcher Art, die über die private Nutzung hinausgehen, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Impressum.
 

E-Mail: med4you@gmx.at

Letzte Änderung 2003-09-20

Zum Seitenanfang