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C-reaktives Protein (CRP) - Übersicht
Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl
    
IN VIER SÄTZEN:
CRP ist der Laborwert zur Erkennung einer Entzündung. Es steigt rasch an, wenn eine Entzündung auftritt und fällt rasch wieder ab, wenn sie wieder vorbei ist. Hohe Werte (> 100 mg/l) sprechen mit großer Wahrscheinlichkeit für schwere, bakterielle Infektionen oder ausgedehten Gewebszerfall z.B. bei Tumorerkrankungen. Leicht erhöhte Werte (< 50 mg/l) kommen auch bei leichteren oder lokal begrenzten Entzündungen, bei Virusinfekten oder kleineren Gewebsschäden vor.
   
KURZINFO:
Das CRP ist ein sog. Akutphasenprotein, also ein Stoff, der bei entzündlichen Abwehrreaktionen des Körpers vermehrt im Blut auftritt. CRP wird vor allem in der Leber produziert. Es setzt sich auf feindliche Zellen, eigene Zellen, die wegzuräumen sind, oder auf schädigende Stoffe. Die zu beseitigenden Dinge werden durch CRP einerseits gebunden und andererseits "gewürzt" wodurch sie anschließend von Fresszellen gefressen werden.
Im Labor wird CRP bestimmt, um eine Entzündungsreaktion zu erkennen oder auszuschließen und um deren Verlauf zu beurteilen. Viele Eigenschaften des CRP sind dafür interessant: es steigt rasch an (Anstieg bereits nach 6 Stunden); es fällt auch relativ rasch wieder ab; seine Höhe sagt etwas über das Ausmaß der Entzündung oder Gewebszerstörung aus; es ist bei Virusinfekten kaum oder viel geringer erhöht als bei baktieriellen Infekten.
In letzter Zeit versucht man, die CRP-Konzentration zur Abschätzung der Gefäßverkalkung oder des Herzinfarktrisikos zu verwenden.
   
REFERENZBEREICH:
Bereich Einheit Bereich Einheit
-10 mg/l - 1.0 mg/dl
   
ERHÖHUNG:
  • Werte zwischen 10 und 50 mg/l:
    lokale oder leichtere Entzündungen (z.B. Abszesse und andere kleine Eiterungen, Bronchitis, Harnwegsinfekt, ruhende rheumatische Erkrankungen, ev. schwere Virusinfektionen)
    Herzinfarkt, Venenthrombosen, maligne Tumoren, Unfälle
    Leichte Erhöhungen findet man auch bei Rauchern und Extremsportlern (z.B. Marathonläufer).
  • Werte über 50mg/l sprechen für schwerere Entzündungen.
  • Werte über 100mg/l sprechen für eine schwere Erkrankung und sind oft mit bakteriellen Infektionen verbunden:
    Blutvergiftung (Sepsis), bakterielle Hirnhautentzündung oder Lungenentzündung, komplizierte Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), schwere Operationen, schwere rheumatische Erkrankungen im aktiven Stadium, aktiver Morbus Crohn, manche ausgedehnte Tumoren (Multiples Myleom, Morbus Hodgkin)
   
VERMINDERUNG:
für die normalen Methoden ist keine untere Grenze definiert, es gibt daher keine zu kleinen Werte.
   
"Mikro-CRP":
Auch Werte innerhalb des "Normalbereichs", also unter 10 mg/l, sollen Bedeutung für das Risiko eines Herzinfarktes oder Hirninfarktes (Hirnschlag) haben. Es gilt: je kleiner der Wert umso besser. Für diese Anwendung des CRP muss man aber Methoden anwenden, die diese kleinen Konzentrationen auch verlässlich messen können.
   

 

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Letzte Änderung 2004-12-09

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