Es konnte ein Antikörper identifiziert werden, der
gegen ein bestimmtes Antigen der roten Blutkörperchen gerichtet ist. Beispiele:
Anti-D, anti-C, anti-c, anti-E, anti-e, anti-K, anti-M, anti-N, anti-S, anti-s, anti-P,
anti-Lua (Lutheran), anti-Lub (Lutheran), anti-Lea
(Lewis), anti-Leb (Lewis), anti-Fya (Duffy), anti-Fyb
(Duffy), anti-Jka (Kidd), anti-Jkb (Kidd)
Bedeutung
Einen Krankheitswert für sich hat ein Antikörper gegen fremde rote Blutkörperchen
nicht. Im Gegenteil, die Bildung eines solchen Antikörpers ist eine Leistung unseres
Immunsystems.
Aber:
a) Bei Bluttransfusionen muss man auf Antikörper
achten: man darf nur Blutkörperchen transfundieren, die das entsprechende Antigen nicht
besitzen.
Hat jemand also z.B ein Anti-K im Serum, sucht man Blutkonserven, die K-negativ sind.
Diese sind für den Empfänger verträglich.
Meist ist es nicht schwierig, verträgliche Konserven zu finden. Hat jemand aber mehrere
Antikörper und vielleicht noch eine seltene Blutgruppe (z.B. AB-negativ), dann kann es
manchmal schwierig werden.
b) Manche Antikörper (z.B.: Anti-D) können während einer
Schwangerschaft in das Blut des Kindes gelangen. Haben die roten Blutkörperchen
des Kindes das Merkmal, gegen das der Antikörper gerichtet ist, dann kann der Antikörper
zur Zerstörung von roten Blutkörperchen des Kindes führen. Passiert dies in größerem
Ausmaß, entsteht dadurch noch im Mutterleib der sog. Morbus Hämolyticus Fetalis oder
beim Neugeborenen der Morbus Hämolyticus Neonatorum (MHN). Regelmäßige Untersuchungen
während der Schwangerschaft und spezielle Behandlungen haben dazu geführt, dass schwere
Fälle heute glücklicherweise sehr selten geworden sind.
Zum MHN können insbesondere anti-D Antikörper bei Rhesus-Faktor-negativen
Müttern oder Anti-c (sprich "Anti-klein-c") Antikörper führen. Andere
Antikörper (z.B. Anti-E, Anti-C, immun-anti-A, immun-anti-B, anti-K [Kell] und
Anti-anti-Fya/Fyb [Duffy]) führen seltener zu einem MHN, der dann
auch meist milder verläuft.
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