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Harnsäure
Schilderung eines Gichtanfalles des Arztes und Gichtgeplagten Thomas Sydenham
    
          
Das Opfer geht zu Bett und schläft in guter Gesundheit. Etwa um 2 Uhr morgens weckt ihn ein heftiger Schmerz in der großen Zehe, seltener in der Ferse, dem Knöchel oder dem Spann. Der Schmerz ähnelt dem einer Verstauchung, und doch fühlen sich die betroffenen Teile an, als würde kaltes Wasser über sie gegossen. Dann folgen Schüttelfrost und leichtes Fieber. Der zunächst mäßige Schmerz wird immer intensiver, auch der Schüttelfrost nimmt zu. Nach einiger Zeit ist der Höhepunkt erreicht, der Schmerz breitet sich auf die Knochen und Bänder des Mittelfußes und der Fußwurzel aus. Bald ist es ein heftiges Zerren und Reißen der Bänder, bald ein nagender Schmerz, bald ein Gefühl von Druck und Spannung. Die Empfindlichkeit des betroffenen Teils ist inzwischen so groß, dass nicht einmal das Gewicht des Betttuches oder die Erschütterung durch eine durch das Zimmer gehende Person ertragen werden kann. Die Nacht vergeht unter Qual, Schlaflosigkeit, Unruhe des betroffenen Körperteils und ständigem Lagewechsel. Das Hin- und Herwerfen des Körpers ist ebenso rastlos wie der Schmerz des gepeinigten Gelenks und schlimmer als der Beginn des Anfalls.

Die Gicht von James Gilray
James Gilray, 1799

 

 

 

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Letzte Änderung 2002-05-26

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