| PROTEIN
    C (PC) - Übersicht Univ.Prof.Dr.med.
    Wolfgang Hübl
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        | Bei der Blutgerinnung des Menschen besteht normalerweise ein
        Gleichgewicht zwischen den die Gerinnung fördernden und den die Gerinnung hemmenden
        Faktoren. Protein C (=PC) gehört zu den gerinnungshemmenden Faktoren. Es wirkt, indem es
        den Gerinnungsfaktor V (sprich 5) spaltet. Protein C wird in der Leber gebildet. Dazu wird
        Vitamin K benötigt. Ist aus irgendeinem Grund die Konzentration oder Wirkung von Protein C vermindert, dann
        ist das Gleichgewicht der Gerinnung dadurch gestört. Venenthrombosen (Verstopfungen der
        Venen durch Blutgerinnsel) können dann vorkommen.
 Man misst Protein C bei Personen, die wiederholt an Venenthrombosen leiden, insbesondere
        bei Patienten unter 40 Jahren.
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        | Bereich | Einheit |  
        | 70 - 140 | % der Norm |  
        | 3 - 6 | mg/l |  |  | 
  
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        | Erhöhte Spiegel wurden teilweise bei
        Herzgefäßerkrankungen und bei Zuckerkrankheit festgestellt. Die Bedeutung dieser Befunde
        ist aber nicht klar. |  |  | 
  
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        | Erblicher Mangel |  
        | Reinerbig: extrem selten, Aktivität unter 1%, ohne
        Behandlung tödlich Mischerbig: Aktivität bei ca. 50%, häufige tiefe und oberflächliche Venenthrombosen,
        Lungenembolien
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        | Erworbener Mangel |  
        | Vitamin K Mangel (ev. bei Neugeborenen; selten durch
        Mangelernährung, häufiger durch Medikamenteneinfluss - siehe nachfolgenden Absatz) |  
        | Cumarintherapien (Gerinnungshemmende Therapie mit z.B.
        Phenprocoumon = Marcoumar = Marcumar) Bei diesen gerinnungshemmenden Therapien wird die Bildung der Vitamin K-abhängigen
        Gerinnungsfaktoren unterdrückt und die Gerinnung dadurch gehemmt. Es wird aber auch die
        Bildung des ebenfalls Vitamin K-abhängigen Protein C unterdrückt. Da die
        gerinnungshemmende Protein C Aktivität schneller sinkt als die gerinnungsfördernde
        Aktivität der anderen Faktoren, besteht am Anfang der Cumarintherapie eine
        Gerinnungsneigung. Dadurch können die sog. Marcoumarnekrosen (Marcoumar:
        gerinnungshemmendes Medikament; Nekrose: Absterben von Zellen oder Gewebe) an der Haut
        entstehen.
 Bei Patienten mit Protein C Mangel muss diese Therapie daher mit langsam steigenden
        Dosen begonnen werden und von einem anderen gerinnungshemmenden Medikament (Heparin)
        begleitet  werden.
 Auch am Ende einer Cumarintherapie
        kann es zu Gerinnungsneigungen kommen, weil sich die anderen Gerinnungsfaktoren schneller
        erholen als das Protein C.  |  
        | Lebererkrankungen (besonders
        Leberentzündung/Hepatitis). Da hierbei aber auch gerinnungsfördernde Faktoren vermindert
        sind, besteht keine erhöhte Gerinnungsneigung. |  
        | Disseminierte Intravasale Gerinnung (schweres
        Krankheitsbild mit überschießender Gerinnung, kann z.B. bei Blutvergiftung auftreten) |  
        | Schwere Infektionen |  
        | Chemotherapie (z.B. L-Asparaginase) |  |  | 
  
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