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PHOSPHAT Referenzbereiche ("Normalbereiche")
Plasma/Serum
Dipl.MTA Maria Zeilinger
 
Erwachsene 1 - Erwachsene 2 - Altersgruppen Erwachsene - Frühgeborene - Neugeborene - Kinder 1 -   Kinder 2 - Kinder 3 - Umrechnungsfaktoren zwischen Einheiten

Referenzbereiche im Harn (Phosphat-Clearance - TRP% - TmP/GFR)

Referenzbereiche im Liquor

Referenzbereiche in anderen Körperflüssigkeiten

 

Info:
  • Die nachfolgenden Werte sind mit verschiedenen Methoden ermittelt und können daher nicht unbedingt direkt übernommen werden. Die tendenzielle Veränderung der Werte mit dem Lebensalter ist aber meist mit anderen Methoden vergleichbar.
  • Der Gehalt der Nahrung an Phosphaten beeinflußt die Phosphat-Konzentration. Um diesen Einfluß möglichst gering zu halten, sollte die Blutentnahme morgens nach nächtlichem Fasten erfolgen.
  • Phosphat im Plasma hat einen tagesrythmischen Verlauf mit einem Tiefpunkt am frühen Vormittag, einem Plateau am späten Nachmittag, gefolgt von einem leichten Abfall am späten Abend und wiederum einem Plateau in der Nacht.
  • Der Phosphatgehalt des Blutes steht ungefähr im Verhältnis 6 zu 10 zum Calciumgehalt des Blutes. Ein Anstieg des Phosphorspiegels verursacht einen Abfall des Calciumspiegels. Dieser Mechanismus wird beeinflußt durch eine Wechselwirkung zwischen Parathormon und Vitamin D.
  • Das Blut sollte möglichst schnell (innerhalb von 2 Stunden) abzentrifugiert werden, da abhängig von der Temperatur Phospat aus den Blutzellen austritt und somit eine Erhöhung vortäuscht.
  • Hämolytische Proben sollten vermieden werden, da aus den Erythrozyten organische Phosphatester in das Serum übertreten, von denen im Serum Phosphat abgespalten wird und zu falsch hohen Werten führt.
  • Bestimmungsmethoden für anorganischen Phosphor sind:
    a. Phosphormolybdat-Methode und
    b. verschiedene enzymatische Methoden.
  • Die Mengenangaben für Phosphat beziehen sich immer nur auf den Phosphoranteil. Daher ist der Umrechnungsfaktor vom mmol auf mg auch 30.97 (=Atommmasse von Phosphor).
    Beispiel: eine Phosphatkonzentration im Blut von 1 mmol/l entspricht einer Phosphorkonzentration (nicht aber einer Phosphatkonzentration) von 3,097 mg/dl

 

mmol/l mg/dl
0.8 - 1.6 2.5 - 4.9
Methode: Phosphormolybdat-Reaktion             

     

 

Serum/Plasma
mmol/l mg/dl
0.87 - 1.45 2.7 - 4.5
Methode: Phosphormolybdat-Methode         
Quelle: Burtis CA., Ashwood ER.(Hrsg.), Tietz Textbook of Clinical Chemistry,
2.Auflage. Philadelphia, PA: WB Saunders, 1994:1909.

     

 

Altersgruppe   Männer Frauen
  mmol/l mg/dl mmol/l mg/dl
bis 60 J 0.87 - 1.32 2.7 - 4.1 0.84 - 1.29 2.6 - 4.0
60 - 90 J 0.74 - 1.20 2.3 - 3.7 0.90 - 1.29 2.8 - 4.0
> 90 J 0.71 - 1.26 2.2 - 3.9 0.81 - 1.36 2.5 - 4.2
Methode:

Phosphormolybdat-Methode

Quelle:

Brocklehurst's textbook of geriatric medicine and
gerontology, 5thed.,1998.

 

 

mmol/l mg/dl
1.3 - 2.8 4.0 - 8.8

Quelle: Gozzo ML. et al., Clin Chem 1998; 44:683

Frühgeborene zwischen 18. - 40.SSW (Schwangerschaftswoche).

  

 

Altersgruppe   
   mmol/l mg/dl
1 - 2 Tage 2.03 - 2.66 6.3 - 8.2
2 - 3 Tage 1.89 - 2.92 5.9 - 9.0
3 - 4 Tage 1.83 - 2.68 5.7 - 8.3
4 - 6 Tage 1.67 - 2.68 5.2 - 8.3
6 - 12 Tage 1.54 - 2.90 4.8 - 9.0
Methode:

 

Quelle:

Rennie JM.,Textbook of Neonatology, 3thed., 1999; 6:1412

Phosphat-Konzentration wird durch Nahrungsaufnahme (Muttermilch, Kuhmilch) beeinflußt.
Muttermilch-gestillte Säuglinge haben generell höhere Phosphat-Konzentrationen als Babys,
die mit Kuhmilch ernährt werden.

   

 

  Serum/Plasma
Altersgruppe männlich weiblich
    mmol/l mg/dl mmol/l mg/dl
1 - 30 Tage 1.25 - 2.25 3.9 - 6.9 1.40 - 2.50 4.3 - 7.7
31 - 365 Tage 1.15 - 2.15 3.5 - 6.6 1.20 - 2.10 3.7 - 6.5
1 - 3 J 1.00 - 1.95 3.1 - 6.0 1.10 - 1.95 3.4 - 6.0
4 - 6 J 1.05 - 1.80 3.3 - 5.6 1.05 - 1.80 3.2 - 5.5
7 - 9 J 0.95 - 1.75 3.0 - 5.4 1.00 - 1.80 3.1 - 5.5
10 - 12 J 1.05 - 1.85 3.2 - 5.7 1.05 - 1.70 3.3 - 5.3
13 - 15 J 0.95 - 1.65 2.9 - 5.1 0.90 - 1.55 2.8 - 4.8
16 - 18 J 0.85 - 1.60 2.7 - 4.9 0.80 - 1.55 2.5 - 4.8
Methode:

Hitachi 747 - Phosphormolybdat-Methode (Boehringer-Mannheim, Diagnostics,
Indianapolis, IN).

Quelle:

Soldin SJ. et al., Pediatric reference ranges for phosphate on the Hitachi 747
analyzer. Clin Chem 1997; 43:198.

  

 

    Serum/Plasma
Altersgruppe männlich weiblich
    mmol/l mg/dl mmol/l mg/dl
bis 30 T 0.87 - 2.33 2.7 - 7.2 0.97 - 2.58 3.0 - 8.0
31 - 90 Tage 0.97 - 2.20 3.0 - 6.8 0.97 - 2.42 3.0 - 7.5
3 - 12 Mo 0.97 - 2.23 3.0 - 6.9 0.81 - 2.26 2.5 - 7.0
13 - 24 Mo 0.81 - 2.07 2.5 - 6.4 0.97 - 2.10 3.0 - 6.5
2 - <13 J 0.97 - 1.94 3.0 - 6.0 0.81 - 1.94 2.5 - 6.0
13 - <16 J 0.97 - 1.74 3.0 - 5.4 0.97 - 1.81 3.0 - 5.6
16 - <18 J 0.97 - 1.68 3.0 - 5.2 0.97 - 1.55 3.0 - 4.8
Methode:

Ektachem 500 - Phosphormolybdat-Methode (Johnson & Johnson, Rochester, NY).

Quelle:

Soldin SJ. et al., Pediatric reference ranges for Phosphorus on the Vitros 500 Analyzer.
Clin Chem 1999; 45:A22.

  

 

Altersgruppe männlich und weiblich
    mmol/l mg/dl
bis 5 T
(< 2.5 kg)
1.50 - 2.60 4.6 - 8.0
1 - 3 J 1.25 - 2.10 3.9 - 6.5
4 - 6 J 1.30 - 1.75 4.0 - 5.4
7 - 9 J 1.20 - 1.80 3.7 - 5.6
10 - 11 J 1.20 - 1.80 3.7 - 5.6
12 - 13 J 1.05 - 1.75 3.3 - 5.4
14 - 15 J 0.95 - 1.75 2.9 - 5.4
16 - 19 J 0.90 - 1.50 2.8 - 4.6
Methode:

Ektachem 700 - Phosphormolybdat-Methode (Johnson & Johnson,
Rochester, NY).

Quelle:

Lockitch G. et al., Clin Chem 1988; 34:1622-5.

  

Einheit Rechen-
operation
  Einheit
mmol/l x 3.097 = mg/dl
mg/dl x 0.323 = mmol/l

 

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PHOSPHAT (PHOSPHOR) Referenzbereiche Harn
Morgenharn - 24h-Sammelharn - Phosphat-Clearance - TRP% - TmP/GFR - Umrechnungsfaktoren zwischen Einheiten
Info:
  • Zur Beurteilung des Phosphathaushaltes ist die Phosphatbestimmung im Serum bzw. Plasma oft nicht ausreichend. Die Messung der Phosphat-Ausscheidung im Harn wird dann erforderlich.
  • Jedoch: Die alleinige Bestimmung der Phosphat-Ausscheidung im Harn ist zur Beurteilung des Phosphathaushaltes ebenso unzureichend, da sie von einigen Faktoren wie Nahrungszufuhr, Knochenstoffwechsel, glomerulären Filtrationsrate (GFR) und tubulären Phosphatresorption abhängig ist.
  • Eine Reihe von Clearance-Methoden stehen zur genaueren Beurteilung der Phosphat-Ausscheidung zur Auswahl (abhängig von klinischer Fragestellung):
    a. Phosphat-Clearance (CP),
    b. prozentuale tubuläre Phosphatrückresorption (TRP%),
    c. tubuläres Maximum der Phosphatrückresorption (TmP/GFR).

        

Altersgruppe Morgenharn
  mmol/l mg/dl
Erwachsene 13 - 44 40 - 140
Quelle: Krieg M., Gunßer KJ. J Clin Chem Clin Biochem 1986; 24:863-869.

   

 

  Altersgruppe 24h-Sammelharn
    mmol/24h mg/24h
Erwachsene 15 - 60* 460 - 1850*

*Abhängig von der Nahrungsaufnahme

 
    mmol/24h mg/24 h
Erwachsene 13 - 42 400 - 1300
entsprechend
8.6 - 28 mmol/l*
entsprechend
27 - 87 mg/dl*
Quelle:

Tietz NW (Hrsg.). Clinical Guide to Laboratory Tests, 3.Auflage.
Philadelphia, Pa: WB Saunders Company, 1995:486.

*berechnet aus einem Harnvolumen von 1500 ml/24h.

 
    mmol/1.73m²/24h mg/1.73m²/24h
Frühgeborene
bis 7 Tage
< 5.2 < 16.1
Quelle:

Rennie JM.,Textbook of Neonatology, 3thed., 1999; 6:1413.

Bezogen auf 1.73 m² Körperoberfläche - um klinisch vergleichbare Werte zu haben.

 
    mmol/1.73m²/24h mg/1.73m²/24h
Neugeborene
bis 1 Woche
< 18 < 56
Quelle:

Rennie JM.,Textbook of Neonatology, 3thed., 1999; 6:1413.

Bezogen auf 1.73 m² Körperoberfläche - um klinisch vergleichbare Werte zu haben.

      

ml/min. ml/sek.
5.4 - 16.2 0.09 - 0.27

Quelle: Thomas L., Labor und Diagnose, 5.Auflage, 2000.

           

Prinzip: Ermittelt wird das pro Minute von Phosphat geklärte Plasmavolumen.
  • Für die Clearance werden 2 einstündige (direkt aufeinanderfolgende) Harnsammelperioden benötigt.
  • Danach Bestimmung von Phosphat im Serum (Blutabnahme nach erster Sammelperiode) und in beiden Sammelharnen.
  • Messen der Harnausscheidung der 2 Sammelperioden (=Harnvolumen).
  • Ermittelt wird die CP beider Sammelperioden.
  • Berechnung der Phosphat-Clearance mit nachstehender Formel     
Harn-Phosphat (mg/dl) x Harnvolumen (ml)
CP (ml/min.) =
Serum-Phosphat (mg/dl) x Sammelzeit (min.)

Quelle: Thomas L., Labor und Diagnose, 5.Auflage, 2000.

    

Altersgruppe  
  %
Erwachsene 82 - 90
Quelle:

Thomas L., Labor und Diagnose, 5.Auflage, 2000.

 
  %
Neugeborene > 80*
Quelle:

Rennie JM.,Textbook of Neonatology, 3thed.,
1999; 6:1413.

* Bei Frühgeborenen höherer Prozentsatz.

             

Prinzip: Ermittelt wird der prozentuale Anteil des Phosphates im Primärharn, der tubulär rückresorbiert wird.

Die Durchführung erfolgt wie bei der Bestimmung der Phosphat-Clearance.

Zusätzlich werden noch Kreatinin im Harn und Serum bestimmt.

Berechnung erfolgt getrennt für beide Sammelperioden nach folgender Formel:

TRP (%) = [ 1 - CP ] x 100

CCR

CP   = Phosphat-Clearance
CCR = Creatinin-Clearance

     Quelle: Thomas L., Labor und Diagnose, 5.Auflage, 2000.

Berechnung mit nachstehender Formel ebenso möglich:

Harn-Phosphat (mmol/l)

Serum-Kreatinin (µmol/l)

1

TPR (%) =

x


x


Harn-Kreatinin (mmol/l)

Serum-Phosphat (mmol/l)

10

Quelle: Rennie JM.,Textbook of Neonatology, 3thed., 1999; 6:1413.

    

mmol/l mg/dl
0.8 - 1.4 2.5 - 4.2

Quelle: Thomas L., Labor und Diagnose, 5.Auflage, 2000.

           

Prinzip: Das TmP/GFR (auch als renale Phosphatschwelle bezeichnet) beschreibt die maximale Phosphatkonzentration im Glomerulumfiltrat, unterhalb derer das gesamte filtrierte Phosphat tubulär resorbiert wird.

Da die direkte Bestimmung des TmP/GFR sehr aufwendig ist, wird im allgemeinen das TmP/GFR nach dem Nomogramm von Walton und Bijvoet ermittelt.

Quelle: Walton RJ., Bijvoet OLM., Nomogram for renal threshold phosphate concentrations.
Lancet II 1975; 309-10.

Zur Ermittlung des TmP über das Nomogramm sind erforderlich:

  • 2-stündiges Harnsammeln morgens nach Entleeren der Blase (über Nacht keine Nahrungsaufnahme).
  • Bestimmung von Harnvolumen, Kreatinin und Phosphat.
  • Blutentnahme in der Mitte der Sammelperiode zur Bestimmung von Kreatinin und Phosphat.
  • Berechnung der TRP von Phosphat oder des Quotienten CP/CCR.

Mittels der Phosphat-Konzentration im Serum und dem TRP-Wert oder dem CP/CCR-Wert wird aus dem Nomogramm das TmP/GFR abgelesen.

    

Einheit Rechen-
operation
  Einheit
mmol/l x 3.097 = mg/dl
mg/dl x 0.323 = mmol/l
mmol/Tag x 3.097 = mg/Tag
mg/Tag x 0.323 = mmol/Tag
mmol/1.73m²/24h x 3.097 = mg/1.73m²/24h
mg/1.73m²/24h x 0.323 = mmol/1.73m²/24h
ml/min. x 1 / 60 = ml/sek.
ml/sek. x 60 = ml/min.

 

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PHOSPHAT (PHOSPHOR) Referenzbereiche
Liquor Cerebrospinalis
   
Kinder:

  

 

Altersgruppe   
     mmol/l mg/dl
bis 6 Monate 0.32 - 0.80 1.0 - 2.5
7 Monate bis 6 Jahre 0.26 - 0.92 0.8 - 2.8
7 bis 14 Jahre 0.20 - 0.57 0.6 - 1.8
In der Regel 24 - 29% des entsprechenden Serumphosphatwertes.

Quelle: Lehrbuch der Kinderheilkunde

    

Einheit Rechen-
operation
  Einheit
mmol/l x 3.097 = mg/dl
mg/dl x 0.323 = mmol/l

 

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PHOSPHAT (PHOSPHOR) Referenzbereiche
andere
Körperflüssigkeiten
     
Diverse Körperflüssig-
keiten:

 

Körper-
flüssigkeit
mmol/l mg/dl
Fruchtwasser
7. - 12.SSW
0.47 - 2.84 1.5 - 8.8
Zölomflüssigkeit
7. - 12.SSW
1.2 - 12.2 3.7 - 37.8
Magensaft 0.19 - 5.8 0.6 - 18
Gesamt-Speichel
(Parotis- u. Submandibularis-
Speichel)
0.45 - 12.5 1.4 - 38.8
Quelle:

Thomas L., Labor und Diagnose, 5.Auflage, 2000.

SSW = Schwangerschaftswoche

 

     

 

 

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Letzte Änderung 2003-05-17

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