| Schwere Hämolysen Was sind Hämolysen? 
        Hämolysen sind Zustände bei denen vermehrt rote Blutkörperchen abgebaut werden. Es gibt
        zwar auch eine normale Hämolyse, im klinischen Sprachgebrauch steht aber Hämolyse nur
        für den abnorm gesteigerten Blutabbau. 
        Wodurch entstehen Hämolysen? 
        Hämolysen können die verschiedensten Ursachen haben: Von erblichen Krankheiten
        (Kugelzellen-Blutarmut, Thalassämie, Sichelzell-Blutarmut), Infektionen (z.B. bei
        Malaria; aber auch als Komplikation vieler Infektionen), Autoimmunkrankheiten bis zu
        Fehltransfusionen, Vergiftungen oder künstlichen Herzklappen. 
        Hat jede Hämolyse ein erniedrigtes Hämopexin? 
        Nein, leichtere Hämolysen führen zu keinen Veränderungen. Die Bedeutung des Hämopexins
        liegt in der Beurteilung schwerer Hämolysen. 
        Für Fortgeschrittene: Sie mögen einwenden,
        dass bei vielen Arten von Hämolysen gar kein Hämoglobin im Blut frei wird, dass die
        roten Blutkörperchen vielmehr außerhalb der Gefäße als Ganzes von Fresszellen
        aufgenommen und abgebaut werden (vor allem in der Milz). Warum kann dann aber auch bei
        diesen Hämolysen das Hämopexin sinken? Genau weiß man das nicht. Eine Möglichkeit
        wäre, dass aus den Fresszellen etwas Hämoglobin nach außen dringt, eine andere, dass
        bei diesen Hämolysen doch ein Teil der roten Blutkörperchen in den Gefäßen zugrunde
        geht, eine dritte, dass dies dann passiert, wenn die Fresszellen überlastet sind. Wie
        auch immer, die Tatsache bleibt, dass Hämopexin auch bei den Hämolysen, die vorwiegend
        außerhalb der Gefäße stattfinden (den sog. extravaskulären Hämolysen) erniedrigt sein
        kann. 
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