Hämolysen Was sind Hämolysen?
Hämolysen sind Zustände bei denen vermehrt rote Blutkörperchen abgebaut werden. Es gibt
zwar auch eine normale Hämolyse, im klinischen Sprachgebrauch steht aber Hämolyse nur
für den abnorm gesteigerten Blutabbau.
Wodurch entstehen Hämolysen?
Hämolysen können die verschiedensten Ursachen haben: Von erblichen Krankheiten
(Kugelzellen-Blutarmut, Thalassämie, Sichelzell-Blutarmut), Infektionen (z.B. bei
Malaria; aber auch als Komplikation vieler Infektionen), Autoimmunkrankheiten bis zu
Fehltransfusionen, Vergiftungen oder künstlichen Herzklappen.
Auch ausgiebiges Joggen kann zur Hämolyse führen.
Hat jede Hämolyse ein erniedrigtes Haptoglobin?
Nein, denn es gibt besonders 2 Probleme: 1. leichte Hämolysen verursachen keine
erkennbare Verminderung und 2. führen Entzündungsprozesse, wie oben erwähnt, zu einer
Vermehrung des Haptoglobins. Hat also jemand gleichzeitig eine Entzündung und eine
Hämolyse, dann erhöht die Entzündung das Haptoglobin und kann so eine Hämolyse
verschleiern.
Bedeutet jedes erniedrigte Haptoglobin eine Hämolyse?
Nicht ganz, aber fast. Besonders, wenn man eine niedrige Grenze als Entscheidungskriterium
nimmt: Von 100 Patienten unter 0.2 g/l Haptoglobin haben 96 eine Hämolyse.
Für Fortgeschrittene: Sie mögen einwenden,
dass bei vielen Arten von Hämolysen gar kein Hämoglobin im Blut frei wird, dass die
roten Blutkörperchen vielmehr außerhalb der Gefäße als Ganzes von Fresszellen
aufgenommen und abgebaut werden (vor allem in der Milz). Warum sinkt dann aber auch bei
diesen Hämolysen das Haptoglobin? Genau weiß man das nicht. Eine Möglichkeit wäre,
dass aus den Fresszellen etwas Hämoglobin nach außen dringt, eine andere, dass bei
diesen Hämolysen doch ein Teil der roten Blutkörperchen in den Gefäßen zugrunde geht,
eine dritte, dass dies dann passiert, wenn die Fresszellen überlastet sind. Wie auch
immer, die Tatsache bleibt, dass Haptoglobin auch bei den Hämolysen, die vorwiegend
außerhalb der Gefäße stattfinden (den sog. extravaskulären Hämolysen) erniedrigt ist.
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