| Erythrozyten (rote Blutkörperchen)  /
    Hämoglobin - Übersicht Univ.Prof.Dr.med.
    Wolfgang Hübl
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        | Erythros kommt aus dem Griechischen und bedeutet rot. Die Zellen
        sind wegen des hohen Gehaltes an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) rot. |  |  | 
  
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        |  | Die Hauptaufgabe der roten Blutkörperchen ist der Transport des
        Sauerstoffs. Sie werden in der Lunge mit Sauerstoff beladen, der im Hämoglobin gebunden
        wird, und transportieren diesen in den Arterien (Pulsadern) zu den Geweben, wo sie ihn in
        den Kapillargefäßen abgeben. Das sauerstoffarme Blut kehrt über die Venen zur Lunge
        zurück. |  
        | Rote Blutkörperchen sind nicht kugelig sondern eher
        scheibenförmig mit einer Eindellung in der Mitte (s.Abbildung: die Aufhellungen im
        Zentrum der Blutkörperchen). Die Erythrozyten werden im Knochenmark gebildet. Ein wichtiges, die Bildung anregendes
        Hormon ist das in der Niere gebildete 
		Erythropoetin (Epo). Die roten
        Blutkörperchen leben etwa 120 Tage und werden dann abgebaut. Störungen des
        Gleichgewichts zwischen Abbau bzw. Verlust und Bildung führen zu krankhaften Erhöhungen
        oder Verminderungen der Erythrozytenzahl.
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        |  |  | Bereich | Einheit |  
        | Erythrozyten | Männer | 4.5 - 5.5 | Tera/l oder Millionen/µl |  
        |  | Frauen | 4.0 - 5.0 | Tera/l oder Millionen/µl |  
        | Hämoglobin | Männer | 13 - 17 | g/dl = g% |  
        |  | Frauen | 12.5 - 15 | g/dl = g% |  |  | 
  
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        | Polyzythämia Rubra Vera
        (PCV, PV), eine den Leukämien ähnliche Erkrankung, bei der auch die roten
        Blutkörperchen erhöht sind. 
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        | Sauerstoffmangel Länger dauernder Sauerstoffmangel des Gewebes:
 Lungenkrankheiten, Höhenaufenthalt, Herzfehler, Gefäßfehlbildungen, Störung der
        Atmungsregulation bei Krankheiten des Zentralnervensystems, langdauernde Vergiftungen bei
        denen der rote Blutfarbstoff verändert wird.
 
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        | Hormonelle Ursachen Cushing Syndrom, Nierenerkrankungen, Nierentumoren
 
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        | Austrocknung Scheinbare Vermehrung durch Verlust von Flüssigkeit:
 Exsiccose (Austrocknung) z.B. bei Durchfallerkrankungen
 
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        | "Polyglobule
        Anämie" Manche Anämieformen (Anämie=Blutarmut) können in bestimmten Stadien eine normale oder
        sogar erhöhte Erythrozytenzahl haben: Eisenmangelanämie, Thalassämie. In
        beiden Fällen sind aber das Hämoglobin und die Größe der Erythrozyten (MCV) meist
        vermindert.
 
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        | Medikamente Androgene, Glukokorticoide
 
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        | Blutverlust Beim chronischen (sich über einen längeren Zeitraum erstreckenden) Blutverlust sind die
        Erythrozyten auch abnorm klein, beim akuten (plötzlichen) Blutverlust normal groß.
 
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        | Mangelnde Produktion Aus verschiedensten Ursachen kann es zu einer verminderten Produktion der roten
        Blutkörperchen kommen:
 
          Krankheiten des Knochenmarks (z.B. bei Verdrängung bei Leukämien,
            Tumoren, Metastasen, ausgedehnte Bestrahlungen), Vitaminmangelkrankheiten (bes.
            B12/Folsäure)Eisenmangel, EisenstoffwechselstörungNierenschadenchronische InfektionenTumorblutarmutSchilddrüsenunterfunktionseltener bei Überfunktion der SchilddrüseHirnanhangsdrüsenunterfunktionNebenschilddrüsenüberfunktionNebennierenunterfunktion
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        | Vermehrter Abbau und
        Auflösung (Hämolyse) Bei manchen Erkrankungen werden die roten Blutkörperchen vermehrt abgebaut oder zerstört:
 Z.B
 
          MalariaKugelzellerkrankung (erblich)Thalassämie (erblich)Sichelzellerkrankung (erblich)Autoimmunzerstörung der Erythrozyten, nach/bei manchen Infektionen,
            ErythrozytenstoffwechselstörungenVergrößerungen der Milz
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        | Verdünnung des Blutes Vermehrung der Blutflüssigkeit
 z.B. in der Schwangerschaft
 
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        | Andere Krankheiten 
          LeberzirrhoseSystemischer Lupus ErythematodesRheuma und andere AutoimmunerkrankungenBleivergiftungVitamin C MangelKupfermangel     |  
        | Medikamente sehr viele Medikamente können zu einer Blutarmut führen (Bildungsstörung,
        Blutzerstörung/Hämolyse, Blutungen)
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        | Über die Einteilung und Unterscheidung der
        verschiedenen Anämieformen siehe unter Erythrozytenindizes. |  |  | 
  
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