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Antigenverlust
I
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Serumgegenprobe wie Blutgruppe A |
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In der Blutgruppenkarte imponiert Patient als
Blutgruppe 0. |
Laut Vorbefund hat der Patient Blutgruppe
A! Das Fehlen der Blutgruppen-Antigene kann folgende
Ursachen haben:
Bei Patienten mit AML kann das Blutgruppen-Antigen in der akuten
Phase verschwinden. Meist sind nur einige Zellklone betroffen, sodass das Bild einer
2-Zellpopulation entsteht. Es können jedoch auch alle Antigene verschwinden.
Dadurch wird Blutgruppe A - durch Antigenverlust - zu
Blutgruppe 0. Die Isoagglutinine bleiben nachweisbar und entsprechen der
genetisch determinierten Gruppe.
- Fehlen der Transferase für H-Substanz an den
Erythrozyten
Fehlt die Transferase, kann keine H-Substanz gebildet werden, fehlt
die H-Substanz, können keine A- bzw. B-Antigene an der Erythrozytenoberfläche gebildet
werden.
Die Isoagglutinine bleiben nachweisbar und entsprechen der genetisch
determinierten Gruppe. |
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Antigenverlust
II
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Serumgegenprobe wie Blutgruppe AB |
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In der Blutgruppenkarte imponiert Patient als
Blutgruppe B. |
Laut Vorbefund hat der Patient Blutgruppe
AB!
Das Fehlen der Blutgruppen-Antigene kann folgende Ursachen haben:
Bei Patienten mit AML kann das Blutgruppen-Antigen in der akuten
Phase verschwinden. Meist sind nur einige Zellklone betroffen, sodass das Bild einer
2-Zellpopulation entsteht. Es können jedoch auch alle Antigene verschwinden.
Dadurch wird Blutgruppe AB - durch Antigenverlust - zu
Blutgruppe B. Die Isoagglutinine bleiben nachweisbar und entsprechen der genetisch
determinierten Gruppe.
- Fehlen der Transferase für H-Substanz an den
Erythrozyten
Fehlt die Transferase, kann keine H-Substanz gebildet werden, fehlt
die H-Substanz, können keine A- bzw. B-Antigene an der Erythrozytenoberfläche gebildet
werden.
Die Isoagglutinine bleiben nachweisbar und entsprechen der genetisch
determinierten Gruppe. |
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Acquired B
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Serumgegenprobe wie Blutgruppe A |
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Blutgruppenkarte
wie A positiv mit Mischfeld in B |
1. "De-Acetylase-type" Patienten mit Blutgruppe A können in Folge einer Sepsis oder
bakteriellen Darminfektion Reaktionen der Blutgruppe B zeigen.
Ursache: Bakterien bilden De-Acetylase. Diese baut die
n-Acetylgruppe (Blutgruppe A) zu alpha-Galactosamin ab. Dieses ist ähnlich der
D-Galactose (Blutgruppe B).
Ein Teil der polyklonalen Seren reagiert, monoklonale nicht. Die
Veränderung betrifft meist nur einen Teil der Zellen und ist transient.
2. "Passenger-antigen-Type"
Ist sehr selten. Wird bei Blutgruppe 0 beobachtet. Verursacht
durch Bakterien, die B-Substanz bilden können, die sekundär an Erythrozyten angelagert
wird. |
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Mütterliche
Antikörper
Neugeborenes mit Blutgruppe 0 CcD.Ee,
Kneg; Antikörper im Serum: Anti E, Anti c Im
mütterlichen Serum finden sich Anti E (Titer 1 : 64) und Anti c (Titer 1 : 1).
Die Immunisierung der Mutter erfolgte durch eine vorhergehende Schwangerschaft.
Im kindlichen Serum sind die mütterlichen Antikörper nachweisbar.
Diese lagern sich an die Erythrozyten an, daher DCT positiv.
Die Antikörper-besetzten Erythrozyten zeigen im eiweißreichen
Milieu der normalen Blutgruppen- bzw. Rhesusuntergruppenkarten eine Spontanagglutination.
Die Ergebnisse sind daher nicht verwertbar. Im eiweißärmeren Milieu der monoklonalen
Karten erhält man hingegen negative Kontrollen und ein verwertbares Ergebnis. |
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Hohe
Leukozytenzahl
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Serumgegenprobe wie Blutgruppe A |
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Blutgruppenkarte nicht auswertbar da Kontrolle (= ctl)
positiv. |
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Rhesusuntergruppe nicht auswertbar da Kontrolle (= ctl)
positiv. |
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Direkter Coombstest positiv |
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Coombsaufschlüsselung nicht auswertbar da Kontrolle (=
ctl) positiv |
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Monoklonale Blutgruppenkarte nicht auswertbar da
Kontrolle (= ctl) positiv |
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Monoklonale Rhesusuntergruppenkarte nicht auswertbar da
Kontrolle (= ctl) positiv |
Da die monoklonale Karte keinen Erfolg
brachte, wurden die Erythrozyten in der Coombszentrifuge gewaschen
(2 - 3 mal) und anschließend nochmals bestimmt. |
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Monoklonale Karte: Blutgruppe A positiv |
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Monoklonale Karte: CcEe, Kell negativ |
Patient hat Blutgruppe A CcD.Ee,
Kellfaktor negativ. Die Bestimmung der Blutgruppe wurde durch
eine hohe Leukozahl von 370 G/l (Normalbereich: 4 - 10 G/l)
gestört.
Erfahrungswert: Nach mehrmaligem Waschen der Erythrozyten in der
Coombszentrifuge ist eine ungestörte Bestimmung möglich! |
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Schwaches
A
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Serumgegenprobe wie Blutgruppe A. |
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In der Blutgruppenkarte imponiert Patient als
Blutgruppe 0. |
Wegen fraglich fehlender Isoagglutinine
wurde die Serumgegenprobe noch bei 4 °C angesetzt: |
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Serumgegenprobe bei 4 °C: ? |
Die Bestimmung dieser Blutgruppe war im Routinelabor
nicht möglich. Der endgültige Befund wurde mittels PCR-SSP bestimmt:
Der Patient hatte molekularbiologisch ermittelt die Blutgruppe 01A. Er
hatte also eine schwache A-Variante und dazu ein irreguläres Anti A1. |
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Rhesusvariante
Rh 33
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In der Blutgruppenkarte imponiert Patient als
Blutgruppe 0 negativ. |
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Mit Rhesusuntergruppe: ccee, Kell positiv |
schwache Reaktion |
normal starke Reaktion |
Beim Blutgruppenansatz auf der Platte (Zweitbestimmung)
gab es eine !positive Reaktion mit Anti D IgM (Linkes Bild) und Anti CDE.
Beide etwas schwächer als bei "normalen" rhesuspositiven Patienten.
(Rechtes Bild) |
Aufgrund der Diskrepanz zwischen der
Rhesusfaktorbestimmung in der Karte und auf der Platte wurde die Blutgruppe zusätzlich in
der monoklonalen Karte angesetzt: |
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In der monoklonalen Blutgruppenkarte imponiert Patient
als Blutgruppe 0 positiv. |
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Monoklonalen Rhesusuntergruppenkarte:
Rhesusuntergruppe: ccee, Kell positiv. |
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Dweak-Ansatz positiv |
Die entgültige Bestimmung dieser Blutgruppe war im
Routinelabor nicht möglich. Der Befund wurde mittels PCR erstellt: Patient hat Blutgruppe 0 Rh33. Rh 33 ist eine seltene
Rhesusvariante, bei der das normale Rh-D-Gen fehlt. |
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Doppelpopulation in
Blutgruppe/Rhesusuntergruppe
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Serumgegenprobe wie Blutgruppe AB |
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Blutgruppenkarte wie Blutgruppe AB und Mischfeld
in B. |
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Rhesusuntergruppe: CcEe mit Mischfeld in E. |
Patient hat die Blutgruppe AB CcEe und wurde mit A
Ccee transfundiert! Doppelpopulationen in der
Blutgruppen-, Rhesus- oder Rhesusuntergruppenbestimmung können aus folgenden Gründen
entstehen:
- Transfusion - Bluttransfusion, Knochenmark- und
Stammzelltransplantation
- Leukämie - Bei Patienten mit AML kann es zum Verlust der
Blutgruppen-Antigene kommen. Sind nur einige Zellklone betroffen, entsteht das Bild einer
2-Zellpopulation.
- Blutchimärismus (= mehr als 1 Blutgruppe)
- Echte Chimäre: 1 Eizelle wird von 2 Spermien befruchtet, wobei eine
Spermie das A-Gen, die andere das 0-Gen trägt. (Verhältnis meist 50:50)
- Zwillinge: Blutstammzelltausch über Plazentagefäße (90:10)
- Feto-maternale Einschwemmung
- Materno-fetale Einschwemmung
- Nach intrauteriner Transfusion
- Rhesus-Mosaizismus bei myeloproliferativen Erkrankungen
- Acquired B
- Bei schwachen A-Gruppen wie z. B. A3 - (Mischfeld in A)
In der Gelkarte ist die 2. Population erst zu sehen, wenn sie
5 % ausmacht. |
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Doppelpopulation D/CDE
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Blutgruppenkarte: Mischfeld in D und CDE |
Patient ist D positiv und wurde mit D negativen
Konserven transfundiert. Im Zweifelsfall
D negative Konserven transfundieren! |
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Schwache Reaktion in "D": dd
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Blutgruppenkarte D negativ, CDE positiv |
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Rhesusuntergruppenkarte: Ccee, K neg |
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Ansatz auf Dweak: negativ |
Patient hat Blutgruppe A Ccddee! |
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Schwache Reaktion in
"D": Dweak (Du)
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Blutgruppenkarte: D schwach positiv, CDE positiv. |
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Rhesusuntergruppenkarte: Ccee, K neg |
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Dweak-Ansatz: positiv |
Patient hat Blutgruppe A CcDweakee! Zu diesem Erscheinungsbild in der Rhesusbestimmung kann es aus folgenden
Gründen kommen:
- Reduzierte Anzahl von D-Antigenen - dadurch schwächerer Reaktion
- "Positionseffekt" = Ceppellini-Effekt - entsteht durch
Genwechselwirkung; D ist genotypisch normal, wird aber durch ein C-Gen in der anderen
Chromosomenhälfte (in "Transposition") zu Dweak abgeschwächt.
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Schwache Reaktion in
"D": D-partial
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Blutgruppenkarte: D etwas abgeschwächt. |
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Platte: Reaktion mit Anti-D negativ |
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Dweak-Ansatz: stärker positiv als
Kontrolle. |
Aufgrund der Diskrepanz zwischen Gelkarte
und Platte Ansatz auf D-partial: |
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Auswertung der Rh-D-Typing-Karte: D VII |
Patient hat die Blutgruppe A D VII! Mögliche Ursachen für D-Partial:
- Defekt der D-Epitope
- Fehlende Epitope = D-Kategorien
Vorsicht! D-Partial-Blute
können in der Rhesusbestimmung als D-positiv imponieren. Diese Fälle können nur
durch DNA-Analyse bestimmt werden!
Man sollte daran denken, wenn ein (scheinbar) D-positiver Patient
ein Allo-Anti-D bildet (negative Eigenkontrolle!) |
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