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Monozyten, Monozytose, Monozytopenie: Details

Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl
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Ziel der Seite: Die umfassende Referenz zum Thema Vermehrung/Verminderung von Monozyten im Blut
 

ZUSAMMENFASSUNG

Monozyten werden im Knochenmark produziert, gehen dann vorübergehend ins Blut bevor sie ins Gewebe gehen. Im Blut findet man etwa 540 Monozyten/Mikroliter (relativ ca. 7% unserer weißen Blutkörperchen). Bei kleinen Kindern sind die Werte deutlich höher. Monozyten sind Fresszellen unseres Abwehrsystems. Heute werden sie bei praktisch jeder Blutbilduntersuchung mitbestimmt. Sie sind im Blut bei vielen Erkrankungen erhöht, man nennt das Monozytose (oft wird bei Erwachsenen 800/µl als Obergrenze angesehen). Unter Spitalspatienten sind Monozytosen extrem häufig (fast 1/3 aller Blutproben). Monozyten steigen als Reaktion auf Verletzungen, Operationen, Verbrennungen oder Herzinfarkte, nach Milzentfernung oder als Begleiterscheinung bei Tumoren an. Sie können bei entzündlichen Prozessen, bei den verschiedensten Infektionen und bei Autoimmunerkrankungen erhöht sein. Auch Medikamente und Vergiftungen können Monozytosen verursachen. Seltene angeborene Erkrankungen kommen ebenfalls in Frage. Die immer wieder genannten Monozytoseursachen "Tuberkulose, Syphilis und Brucellose" sind bei uns in Wirklichkeit nur sehr seltene Ursachen einer Monozytose.
Monozyten steigen also meist als Reaktion auf ein anderes Krankheitsgeschehen an (=reaktive Monozytose). Manchmal ist ihre Vermehrung aber auch die Krankheit selbst (=neoplastische Monozytose, bei chronischen und akuten monozytären Leukämien). Die Unterscheidung zwischen einer reaktiven Monozytose und einer chronischen monozytären Leukämie ist nicht immer leicht.
Auch Verminderungen der Monozyten (=Monozytopenien) haben verschiedenste Ursachen. Diagnostisch wichtig kann die Verminderung für die Erkennung einer Aplastischen Anämie oder Haarzell-Leukämie sein.
Die Messung der Monozyten geht heute recht problemlos mit modernen Hämatologie-Analyzern, nur bei Leukämien und Lymphomen können diese manchmal falsche Ergebnisse liefern. Die Analyse sollte nicht allzu lange nach der Blutabnahme erfolgen, am besten innerhalb von 6h. Einige Geräte liefern aber auch nach 24h-Lagerung bei Raumtemperatur noch akzeptable Werte (bei 4°C noch länger).

NAME

Monozyt, Mononukleäre Zellen
Monos: griechisch "einzig". Nucleus: lat. "Kern". "Zyt" - vom griechischen Kytos die Zelle.
(In den Anfängen der mikroskopischen Blutuntersuchung hat man die heute als "segmentkernige Granulozyten" bezeichneten Zellen als polynukleäre (=vielkernige) Zellen bezeichnet, weil man annahm, dass sie mehrere, kleine Kerne hätten. Ihnen gegenüber wurden die mononukleären Zellen gestellt, die offenbar nur einen, größeren Kern hatten. Die anfangs "große mononukleäre Zellen mit eingedelltem Kern" genannten Zellen wurden später Monozyten genannt.)
Monozytose - Vermehrung von Monozyten
Monozytopenie - Verminderung von Monozyten, Penie kommt vom griechischen Wort für "arm, dürftig"
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ALLGEMEINE INFO

Zur Auswahl auf den Text klicken Warum misst man Monozyten im Blut?
Zur Auswahl auf den Text klicken Was sind Monozyten, wo werden sie gebildet, wie lange sind sie im Blut?
Zur Auswahl auf den Text klicken Wie misst man Monozyten?
Zur Auswahl auf den Text klicken Wodurch entsteht eine Monozytose (d.h. eine Vermehrung der Monozyten) im Blut?
Zur Auswahl auf den Text klicken Warum nur die absolute Monozytenkonzentration uns sagt, ob zu wenige oder zu viele Monozyten im Blut sind, und die relative irreführend sein kann
Zur Auswahl auf den Text klicken Wie oft kommen Monozytosen vor?
Zur Auswahl auf den Text klicken Ab wann ist eine Monozytose beunruhigend?
Zur Auswahl auf den Text klicken Hinweise zur Beurteilung einer Monozytose
Zur Auswahl auf den Text klicken Unterscheidung einer reaktiven Monozytose von einer CMML

Warum misst man Monozyten im Blut?

Meist automatisch im Rahmen des routinemäßigen sog "Blutbildes". Nur sehr selten gezielt, weil man sie selbst messen will.

Monozyten werden im Labor sehr häufig gemessen, aber nicht, weil sie einen so oft interessieren, sondern weil sie ein Teil des sog. Blutbildes sind. Und das Blutbild ist fast bei jeder Laboruntersuchung dabei. Beim Blutbild misst man die Zellen des Blutes, also die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die Blutplättchen (Thrombozyten) und die weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Und man misst auch die verschiedenen Typen von Leukozyten: die Neutrophilen Granulozyten, die Lymphozyten, eben die Monozyten und die Eosinophilen und Basophilen Granulozyten. All diese Zellen und noch mehr misst man im Hämatologiegerät in einem Analysevorgang in weniger als einer Minute.

Die Monozyten sind also meist ein "Nebenbefund", den man im Rahmen eines Blutbildes misst. Sie werden meist erst dann interessant, wenn sie unerwartet erhöht sind und man überlegen muss, warum. Dass ein Blutbild ins Labor geschickt wird, nur weil man die Monozyten wissen will, ist sehr selten. Meist nur dann, wenn man erhöhte Monozyten im Verlauf beobachten möchte.

Dabei gibt es zahlreiche Studien, die zeigen, dass die Prognose von Tumorerkrankungen (Lymphome, Multiples Myelom, Dickdarm-Karzinom, Lungenkarzinom,...) mit der Höhe der Monozytenzahl bzw. dem Verhältnis Lymphozyten/Monozyten zusammen hängt (höhere Monozytenzahlen bzw. niedriges Lymphozyten/Monozyten-Verhältnis sind meist ein schlechtes Zeichen). Auch für Infektionen konnte gezeigt werden, dass das Lymphozyten/Monozyten-Verhältnis einerseits die Schwere der Infektion beurteilen helfen kann und andererseits auch die Art der Infektion (bakteriell oder viral) unterscheiden helfen kann. Solange aus diesen Studien aber keine konkreten, etablierten Behandlungs- oder Diagnoseempfehlungen abgeleitet werden können, macht es wenig Sinn, deswegen gezielt die Monozytenzahl zu bestimmen.


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Was sind Monozyten, wo werden sie gebildet, wie lange sind sie im Blut?

Monozyten sind weiße Blutkörperchen, die Teil unserer Immunabwehr sind. Sie werden im Knochenmark gebildet, gehen dann ins Blut und nach einem Tag gehen fast alle weiter ins Gewebe und in die Organe.
Monozyten sind Abwehrzellen, die Krankheitserreger (aber auch andere Dinge) durch "Auffressen" beseitigen können. Die Bruchstücke der gefressenen Erreger können sie dann anderen Abwehrzellen an ihrer Oberfläche "präsentieren" und diese Zellen damit aktivieren.
Monozyten werden im Knochenmark gebildet und gehen dann ins Blut (Es ist möglich, dass Monozyten in gewissen Situationen auch in der Milz gebildet werden [Swirski F.K., Science, 2013]).
Die meisten "klassischen" Monozyten verbleiben nur einen Tag im Blut, dann gehen sie aus dem Blut ins Gewebe.
Ein kleiner Teil der Monozyten des Blutes (ca. 1%) wird im Blut zu einer anderen Art von Monozyten: zuerst zu den sog. "intermediären" und dann zu den sog. "nicht-klassischen" Monozyten. Diese bleiben ca. 4 bzw. 7 Tage im Blut (Patel A., Journal of Experimental Medicine, 2017). Wir haben im Blut vorwiegend "klassische" Monozyten (etwa 85%), auch wenn diese dort nur einen Tag verweilen.
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Wie misst man Monozyten?

Man kann Monozyten nach Färbung im Mikroskop zählen, meist werden sie aber im Rahmen der Blutbilderstellung mit speziellen Hämatologie-Analyzern gemessen.

1. Manuelle (d.h. mikroskopische) Methode (heute nur mehr selten)

Man gibt einen sehr kleinen Tropfen Blut auf einen Glasobjektträger und verteilt diesen mit einem sog. Deckglas oder einem anderen Objektträger - damit hat man jetzt den sog. Blutausstrich.

Herstellung eines Blutausstrichs


Nach dem Eintrocknen des Blutes taucht man den Objektträger erst in Fixier- dann in Färbelösungen oder gießt solche darüber. Dadurch färben sich alle Zellen des Blutes an und mit ein wenig Übung kann man im Mikroskop die Monozyten gut erkennen (heute gibt es sowohl für den Ausstrich als auch für die anschließende Färbung bereits Ausstrich- bzw. Färbeautomaten).

Leukozyten des normalen peripheren Blutes


Zum Mitzählen im Mikroskop gibt es Zählgeräte, die großen Taschenrechnern ähneln. Auf den Tasten stehen nicht nur Zahlen sondern auch die verschiedenen Zellen des Blutes. Eine Taste für Monozyten (MONO), eine für Lymphozyten, eine für Granulozyten (segmentkernige, "SEG") und so weiter. Die Erythrozyten zählt man nicht mit.

Leukozyten des normalen peripheren Blutes

Man mustert jetzt das Präparat im Mikroskop durch und tippt immer wenn man einen Leukozyten sieht auf die entsprechende Taste. Hat man die hundertste Zelle eingetippt, gibt das Gerät ein Signal und meldet so, dass man fertig ist (man kann das Gerät auch auf 200 oder mehr Zellen einstellen, in der Routine werden aber meist 100 Zellen gezählt). Heute kann man das Zählen auch ohne spezielles Zählgerät am Computer auf der Computertastatur durchführen.

Was man nach dieser Zählung erhält,  ist die RELATIVE Monozytenzahl: Hat man, während man 100 Leukozyten gesehen und gezählt hat, 5 Monozyten gesehen und daher 5 mal auf die Monozytentaste gedrückt, dann beträgt die relative Monozytenzahl 5%. Gemeint ist 5% der Leukozyten.

Wie noch an anderer Stelle ausgeführt, ist die relative Monozytenzahl meist nicht so wichtig. Die absolute Monozytenzahl ist wichtiger. Die bekommt man, indem man die relative Monozytenzahl mit der Leukozytenzahl in geeigneter Form multipliziert: hat man z.B. im Blut 6000 Leukozyten pro Mikroliter (µl) und betrug die relative Monozytenzahl 5%, hat man folglich 300 Monozyten/µl.

Und woher hat man jetzt die Leukozytenzahl? Die kann heute schon der kleinste und einfachste Hämatologieanalyzer in guter Qualität bestimmen.
 

2. Monozytenzählung mit einem Hämatologie-Analyse-Gerät

Die heutigen großen Hämatologie-Analyzer saugen ein bisschen Blut aus dem Probenröhrchen und messen in ca. einer halben Minute 20, 30 oder mehr Parameter der Zellen des Blutes. Unter diesen ist auch die Monozytenzahl, die relative und die absolute. Und die Geräte zählen die Monozyten bei ausreichender Treffsicherheit (=Richtigkeit) mit einer Präzision, die man mit der manuellen Zählung nie erreichen kann (Manuell wertet man 100 Leukozyten aus und hat damit große statistische Schwankungen, die Hämatologie-Geräte werten hingegen mehrere Tausend Leukozyten aus). Lediglich bei Leukämien irren sich die Geräte manchmal beim Erkennen der Zellen und eine mikroskopische Zählung ist unumgänglich.


Wie unterscheidet das Hämatologie-Gerät die verschiedenen Leukozyten, wie erkennt es die Monozyten?
Vereinfacht gesagt passiert im Hämatologie-Gerät bei der Leukozytenanalyse Folgendes: erst einmal werden die Erythrozyten aufgelöst, sie würden nur stören. Dann lässt das Gerät die Leukozyten durch eine dünne Kapillare fließen, immer eine Zelle nach der anderen, also im Gänsemarsch. Und während die Zelle vorbei fließt, kann man sie mit einem Laser-Lichtstrahl bestrahlen. Sie wird dieses Licht in verschiedene Richtungen streuen. Dieses Streulicht kann man messen. Dabei zeigt sich, dass Monozyten, das Licht anders streuen als Lymphozyten. Und beide wiederum streuen das Licht anders als Granulozyten. Und schon hat man durch die Messung des Streulichts die drei Leukozytenarten unterschieden. So könnte man das machen. Es zeigt sich aber, dass man verlässlichere Ergebnisse erzielt, wenn man nicht nur das Streulicht misst, sondern die Zellen vorher noch zusätzlich mit speziellen fluoreszierenden Substanzen anfärbt. Wenn dann der Laser auf die Zelle strahlt, kann man nicht nur das Streulicht messen sondern auch das entstehende Fluoreszenzlicht. Damit kann man die Zellen noch besser unterscheiden.
Es gibt auch Hämatologiegeräte, die neben den optischen Eigenschaften der Leukozyten auch deren Leitfähigkeit messen, um die einzelnen Untergruppen zu unterscheiden.

Leukozytenauftrennung des Sysmex XN3000 im sog. WDF-Kanal

Die Abbildung oben zeigt als Beispiel die Leukozytenauftrennung im sog. WDF-Kanal des Sysmex XN-3000. Jeder Punkt stellt vereinfacht gesagt eine Zelle dar. Auf der x-Achse, "nach rechts", ist das sog. Seitwärtsstreulicht (SSC) aufgetragen. Davon entsteht bei Granulozyten (hellblau) am meisten, bei Monozyten (grün) etwas weniger und bei Lymphozyten (violett) am wenigsten. Nach oben ist das Fluoreszenzsignal aufgetragen. Das entsteht, weil die Zellen vor der Messung mit einem Fluoreszenzfarbstoff gefärbt wurden, der sich an die RNA, die Ribonukleinsäure, der Zellen bindet. Und da zeigen Monozyten (grün) die stärkste Anfärbung und Granulozyten (hellblau) die geringste. Kombiniert man, wie oben dargestellt, beide Merkmale, also Streulicht und Fluoreszenz der Zellen, dann sind die drei Populationen gut voneinander getrennt und man kann sie leicht zählen. Anmerkung: Eosinophile Granulozyten waren in der Probe praktisch nicht vorhanden, sie würden rechts von den Neutrophilen Granulozyten auftauchen. Für die Abgrenzung der Basophilen braucht es noch andere Merkmale als die zwei dargestellten. In der Realität werden noch einige andere Merkmale jeder Zelle gemessen.
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Wodurch entsteht eine reaktive Monozytose im Blut?

Vom klinischen Standpunkt gesehen ist die Antwort ganz einfach: reaktive Monozytosen entstehen bei sehr vielen Krankheiten, die weiter unten aufgelistet sind. Aber welche Mechanismen führen dazu? Prinzipiell ist auch dies einfach zu beantworten: zu einer Monozytose im Blut kommt es, wenn mehr Monozyten ins Blut übertreten als Monozyten aus dem Blut ins Gewebe übertreten. Woher kommen die Monozyten? Es ist wahrscheinlich, dass die meisten Monozyten des Blutes aus dem Knochenmark kommen. Bei Entzündungen (Infektionen, Gewebsschäden o.ä.) wird die Produktion im Knochenmark und der Einstrom der Monozyten ins Blut erhöht (Patel A., Journal of Experimental Medicine, 2017). Vielleicht kommen bei sehr akuten Geschehen (z.B. Herzinfarkt) auch Monozyten aus einem Reservoir in der Milz ins Blut. Zumindest bei der Maus dürfte das so sein (Swirksi F.K., Science, 2009). Ob das beim Menschen genauso passiert und ob diese Milz-Monozyten einen nennenswerten Beitrag zur Monozytose beim Menschen leisten, ist noch offen.
All das sind natürlich nur prinzipielle Überlegungen. Wie die Monozyten aus dem Knochenmark in das Blut und aus dem Blut weiter ins Gewebe "gelockt" werden, weiß man nur bruchstückhaft. Welche Moleküle dazu an der Oberfläche der Monozyten oder der Oberfläche der Gefäßwandzellen vorhanden sein müssen, oder welche Substanzen in der umgebenden Flüssigkeit vorhanden sein müssen und wie das alles gesteuert wird - da ist manches erforscht aber noch vieles offen. Auch ist oft unklar, in wie weit Ergebnisse aus den zahlreichen Maus-Experimenten auf den Menschen übertragbar sind.
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Warum die absolute Monozytenkonzentration uns mehr sagt und die relative irreführend sein kann.

Die relative Monozytenzahl (%) sagt nur, wie viele Monozyten es im Vergleich zu den anderen Leukozyten im Blut gibt, aber nicht, ob wirklich zu viele oder zu wenige Monozyten im Blut sind. Das sagt nur die absolute Zahl (z.B. in Monozyten/µl).
Man kann die Monozytenkonzentration entweder "absolut" angeben, also in Monozyten pro Mikroliter(/µl) bzw. Monozyten pro Liter(/l), oder man kann angeben, wie viel Prozent der Leukozyten die Monozyten ausmachen. 10% Monozyten heißt dann, dass jeder zehnte Leukozyt ein Monozyt war. Das sagt aber nichts darüber aus, wie viele Monozyten wirklich im Blut sind. Nur die absolute Konzentration zeigt, ob die Monozyten wirklich vermehrt oder vermindert sind. Die relative Konzentration hingegen wird von Faktoren beeinflusst, die mit den Monozyten gar nichts zu tun haben.
Immer wieder werden Patienten beunruhigt, wenn sie 11%, 15% oder 20% Monozyten haben (der Referenzbereich also leicht überschritten ist). Dabei haben sie in Wirklichkeit eine ganz normale Monozytenzahl, z.B. 700/µl. Sie haben also gar nicht zu viele Monozyten. Sie haben nur etwas weniger von den anderen Leukozyten und dadurch ist der Prozentsatz der Monos etwas höher.

Beispiel: Ein Patient hat insgesamt 5000/µl Leukozyten, davon 650/µl Monozyten, 2100/µl Neutrophile Granulozyten und 2250/µl Lymphozyten. Alle Zahlen sind in den Referenzbereichen, auch die Monozyten. Drückt man das relativ aus, ergibt sich ein völlig falsches Bild: da die Neutrophilen Granulozyten mit 2100/µl eher an der unteren Grenze sind, machen die 650/µl Monozyten 13% von 5000/µl aus. Das heißt, die Monozyten liegen über dem üblichen relativen Referenzbereich von 10%. D.h., nur weil die Neutrophilen recht niedrig sind, erscheinen die Mono zu hoch, obwohl sie ganz normal sind. So irreführend können relative Werte sein. Man sieht nicht selten "Monozytosen" von  40%, die in Wirklichkeit überhaupt keine Vermehrung von Monozyten aufweisen. Ursache sind dann meist sehr niedrige Neutrophile - die sind dann das eigentliche Problem.
Die ausführliche Schilderung liegt in der Unzahl der "Monozytosen" und "Lymphozytosen" begründet, die uns schon als Verdacht auf eine monozytäre oder lymphatische Leukämie zugesandt wurden, die aber in Wirklichkeit eine völlig normale Monozyten- bzw. Lymphozytenzahl hatten. Auch liest man oft Fragen in medizinischen Foren wie "ich habe 15% Monozyten, ist das beunruhigend". Als Antwort wurde dann gegeben "Referenzwerte sind nur Anhaltspunkte...". Das ist zwar völlig richtig und auch wichtig, aber die erste Nachfrage hätte sein müssen, wie hoch waren denn die Monozyten absolut (also pro Mikroliter oder pro Liter)? Der Relativwert sagt nicht viel.

Für die Beurteilung von Verläufen von Monozytosen ist die relative Monozytenzahl besonders ungeeignet: Jemand habe z.B. 10000 Leukozyten/µl und davon 10% Monozyten, also 1000/µl. Das ist eine leichte Monozytose. Bei der nächsten Kontrolle sind die Leukos auf 15000/µl gestiegen, die Monos jetzt aber "nur" mehr 9%, also scheinbar gesunken. In Wirklichkeit ist die Monozytose aber verschlechtert, da 9% Monozyten bei 15000 Leukozyten/µl  absolut 1350 Monozyten/µl sind.
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Wie oft kommen Monozytosen vor?

Man trifft im Krankenhaus sehr oft auf eine Monozytose. In unserem Krankengut hat etwa jede vierte Blutprobe von Erwachsenen (genauer 25,8% der Proben) mehr als 800/µl.
Über 1000/µl liegt noch jede Achte (12,5%), über 1500/µl liegt ca. eine von 30 (3,3%). 

Monozytenzahlen von Spitalspatienten

Jetzt mag man einwenden, dass von schwerer Kranken, die öfter eine Monozytose haben, vielleicht mehrmals am Tag Blut geschickt, von leichteren Fällen mit niedrigen Monozyten nur täglich oder seltener. Das mag ein Faktor sein, aber auch unter den ambulanten Patienten (allerdings inkl. Notaufnahme) waren die Zahlen nicht wesentlich niedriger.

Relative Monozytosen sind auch nicht viel seltener: 22% der Patienten zeigten über 10% Monozyten,  2,8% über 15%,  0,7% über 20%.

Monozytosen  sind bei Krankenhauspatienten also sehr häufig. Das glaubt man gar nicht, wenn man sich manche Monozytoselisten ansieht. Da stehen z.B. bei einer aktuell publizierten Monozytoseliste Tuberkulose, Syphilis und Brucellose an den ersten drei Stellen. Das sind aber bei uns seltene bis extrem seltene Erkrankungen. Hingegen fehlen in derselben Liste Verletzungen, Herzinfarkt und bakterielle Infektionen, also sehr häufige Erkrankungen, die alle massive Monozytosen verursachen können.
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Ab wann ist eine Monozytose beunruhigend?

Das ist nicht einfach zu beantworten, eine absolute Grenze ist schwierig,  Monozytosen unter 1000/µl (1x109/l)  sind aber extrem häufig und werden meist nicht als relevant angesehen. 
Als Beispiel für die Problematik seien zwei Informationen genannt.
Zuerst die Empfehlung des New Zealand Best Practice Advocacy Centers zur Monozytose aus 2008:

Empfehlung des New Zealand Best Practice Advocacy Centers zur Monozytose

Also kurz gefasst: "Monozytosen sind nicht sehr wichtig, alles über 1500/µl ist vielleicht eine Infektion oder eine Entzündung".

Ganz anders sieht das eine Empfehlung aus einem deutschen Pathologielehrbuch (2013):

M.Krams, Kurzlehrbuch Pathologie 2.Auflage, 2013, Thieme

Also kurz gefasst: "alles über 1000/µl verdächtig", und dann gleich auf maligne Erkrankungen.

So unterschiedlich die Empfehlungen sind, beide haben irgendwie recht. Es kommt auf die Umstände an. Bei schwer kranken Patienten, wie sie im Krankenhausalltag häufig sind, sind leichte bis mittlere Monozytosen häufig und stellen meist eine unspezifische Begleiterscheinung der Krankheit dar. Hingegen sind bei Menschen, die an sich völlig gesund scheinen, längerfristig erhöhte Monozyten eher ungewöhnlich und könnten eine maligne (exakter: neoplastische) Ursache haben. Näheres zur Beurteilung einer Monozytose weiter unten.
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Beurteilung einer Monozytose


Sind wirklich die Monozyten vermehrt?
Die mikroskopische Untersuchung des Blutes muss bei einer Abklärung einer Monozytose am Beginn stehen. Obwohl moderne hämatologische Analysegeräte die verschiedenen Leukozyten verlässlich unterscheiden und damit zählen können, werden manche Leukämie- und Lymphomzellen von den Geräten immer noch fälschlicherweise als Monozyten gezählt. Mit der mikroskopischen Untersuchung kann man rasch abklären, ob es wirklich Monozyten sind, die da vermehrt sind. Und wenn es mikroskopisch auch noch unklar bleibt, dann kann man mit einer durchflusszytometrischen Untersuchung Klarheit schaffen, ob es sich um Monozyten handelt.
Die mikroskopische Untersuchung ist auch deswegen wichtig, weil das Aussehen der Monozyten und der anderen Blutzellen manchmal etwas über die Ursache der Monozytose verrät: Man könnte im Blut unreife Monozyten finden oder abnorm aussehende Neutrophile Granulozyten (zu wenig Granula im Zytoplasma, Kerne haben auffallend wenige Kernsegmente), was beides gegen eine reaktive Ursache spräche.

Ist es eine absolute Monozytose oder nur eine relative Monozytose?
Wie schon an anderer Stelle ausgeführt: Eine relative Monozytose ("zu viele % Monozyten") ist oft keine echte Monozytose. Nur eine Vermehrung der absoluten Monozytenzahl pro Volumenseinheit (also bei Erwachsenen über 800/µl bzw. 0,8 x 109/l) ist eine echte Vermehrung von Monozyten. Bei nur oder vorwiegend relativen Monozytosen kommen andere Ursachen in Frage als bei absoluten.

Besteht eine Ursache für eine reaktive Monozytose?
Oft ist die Monozytose ein eher unspezifisches Begleitsymptom, das ähnlich der Blutsenkung zwar anzeigt, dass etwas nicht in ganz Ordnung ist, aber keinen Hinweis auf eine bestimmte Ursache liefern kann.
In vielen Fällen wird man, zumindest bei Krankenhauspatienten, rasch eine offensichtliche Ursache für die Erhöhung finden (z.B. Diagnose Herzinfarkt, schwere Verletzung/Verbrennung, schwere Infektion, usw.) und in vielen Fällen wird die Monozytenzahl nach ein paar Tagen bis Wochen wieder absinken.
Vielleicht liegt eine chronische Erkrankung vor (z.B. Rheumatoide Arthritis, M.Crohn, Colitis ulcerosa, Sarkoidose, Langzeit-Hämodialyse, eine alkoholische Lebererkrankung, andere Tumorerkrankungen, fehlende Milz, chronische Infektionen) oder eine Medikamenteneinnahme, die die Monozytose erklären können (Liste möglicher Ursachen weiter unten). 
Wenn sich aber keinerlei Hinweise auf eine mögliche Ursache ergeben und die Monozytenzahl über 1000/µl bleibt, können weitere Kontrollen notwendig sein. Und wenn die ein Gleichbleiben über Monate oder gar einen Anstieg zeigen, kann eine weiter gehende Abklärung in Richtung hämatologisch-neoplastische Erkrankung (vor allem CMML) notwendig sein.

Die Höhe der Monozytose
Wie aus der Auflistung der Erkrankungen nach Höhe der maximalen Monozytenzahl ersichtlich, sind kurzfristige Erhöhungen bis 2000/µl sehr unspezifisch, das heißt, bei Krankenhauspatienten kommen viele verschiedene, vorwiegend nicht-neoplastische, also reaktive Ursachen in Frage.
Ist die Monozytenzahl zwischen 2000 und 5000/µl, kann dies immer noch eine Reaktion auf eine Erkrankung, also eine reaktive Monozytose sein. Diese Erkrankungen müssten aber ausgeprägt und damit klinisch erkennbar sein. Über längere Zeit (Monate) mehr als 2000 Monozyten/µl ohne offensichtliche Ursache zu haben, ist verdächtig auf eine Leukämie als Ursache der Monozytose.
Monozytenzahlen über 5000/µl bei Erwachsenen sind nur selten reaktiv. Da ist dann die leukämische Ursache wahrscheinlicher, besonders wenn die Zahl längere Zeit hoch bleibt. Monozytenzahlen über 10000/µl werden bei Erwachsenen fast ausschließlich bei Leukämien beobachtet.

Die anderen Werte des Blutbildes
Die Monozytenzahl wird praktisch immer gemeinsam mit anderen Ergebnissen des Blutbildes ausgegeben. Eventuell kann in Einzelfällen das übrige Blutbild einen Hinweis auf die Ursache einer Monozytose liefern.
In den nachfolgenden Tabellen sind Monozytosen aufgelistet, die entweder

Monozytosen bei niedrigen oder erniedrigten Leukozytenzahlen

Meist nur relative Monozytose (in %), seltener leichte absolute Monozytose (in Zellen/Volumen):
Influenza H3N2, Masern, Röteln, Coronavirus-Infektionen, Parvovirus-Infektionen (häufigere Form), Coronavirus-Erkrankung, Dengue-Fieber (leichte Formen), Leishmaniose, Sarkoidose. Kikuchi-Erkrankung, Myelodysplastisches Syndrom (MDS).
Relative und absolute Monozytose:
ALPS-artige Erkrankung von KRAS-Typ, angeborene Neutropenien.

Monozytosen bei erhöhten Lymphozytenzahlen

EBV-Infektion, CMV-Infektion, Toxoplasmose des Erwachsenen, Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL), T-Zell-Lymphome/Leukämien

Monozytosen mit möglicher Erhöhung der Eosinophilen Granulozyten (=Eosinophilie)

Asthma bronchiale, Mastzell-Aktivierungs-Syndrom, Angeborene Neutropenie, Pseudolymphoma Syndrom (Epilepsie-Medikamente), manche Formen der CMML, Chronisch Myeloische Leukämie, AML mit inv(16) (Eosinophilie eher selten im Blut, oft nur im Knochenmark vermehrt),  T-Zell-Lymphome, Morbus Hodgkin, Myeloides PDGFRB-Neoplasma.
Anmerkung: aufgelistet sind nur die Erkrankungen, bei denen die Monozytose und die Eosinophilie durch ein und dieselbe Erkrankung verursacht sind. Die Kombination Monozytose und Eosinophilie kann natürlich auch ein zufälliges Zusammentreffen sein. Hat jemand z.B. eine allergische Reaktion auf ein Medikament und zusätzlich eine ganz andere Erkrankung als Grund für die Monozytose, wird man auch beide Veränderungen zusammen finden.

Monozytosen mit möglicher Verminderung der Eosinophilen Granulozyten (=Eosinopenie)

Zahlreiche Ursachen einer Monozytose können zu einer Verminderung der Eosinophilen führen. Z.B. Verletzungen, Operationen, Verbrennungen, sehr viele Infektionen (v.a. bakterielle), usw..
Extra erwähnt sei hier nur die Glucocorticoid-Behandlung und das Cushing Syndrom.


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Unterscheidung einer reaktiven Monozytose von der Chronisch Myelomonozytären Leukämie (CMML)

Definitionsgemäß muss für eine CMML die Monozytenzahl über 1000/µl liegen UND mindestens 10% der Leukozyten ausmachen (WHO 2017). Nicht so selten beobachtet man eine länger bestehende, leichte Monozytose, die diese Kriterien erfüllt, und für die man keine reaktive Ursache findet (z.B. eine Infektion, Autoimmunkrankheit, Tumor od. Ähnliches). Dann stellt sich die Frage, ob es sich nicht um eine beginnende CMML handeln könnte.
Das ist nicht immer leicht zu klären und man muss aus mehreren einzelnen Untersuchungsergebnissen und Befunden die Diagnose erstellen.
Folgende Untersuchungen können dabei hilfreich sein:

Die mikroskopische Untersuchung des Blutes
Manche Fälle von CMML zeigen auffällig aussehende Monozyten, es können auch unreife Monozytenvorstufen (Monoblasten, Promonozyten) auftreten. Auch die Neutrophilen Granulozyten können abnorm sein.
Oft sind die mikroskopischen Veränderungen aber nur schwierig zu erkennen und die Monozyten einer CMML können auch ganz "normal" aussehen. Ein eindeutiges Ergebnis ist dann schwierig.

Zytogenetische Untersuchung ("Chromosomen-Untersuchung")
Auch die Untersuchung unseres Chromosomensatzes bringt oft kein eindeutiges Ergebnis, da 73% aller CMML-Fälle einen ganz normalen Chromosomensatz haben (Such E., Haematologica, 2011). Findet man aber bestimmte Veränderungen an den Chromosomen, sprechen diese eindeutig für eine neoplastische Monozytose und gegen eine reaktive. Spezifisch sind sie wiederum meist nicht, d.h. sie könnten auch durch andere neoplastische hämatologische Erkrankungen verursacht sein, es muss sich nicht unbedingt um eine CMML handeln.

Mutationsanalysen
Auch wenn der Chromosomensatz in der zytogenetischen Untersuchung unauffällig ist, können doch Mutationen, also minimale Veränderungen, unserer DNA vorliegen. Das ist auch bei ca. 90% aller CMML-Fälle so, bei reaktiven Veränderungen nicht. Findet man also eine entsprechende Mutation, ist eine CMML schon wahrscheinlich (Itzykson R., International Journal of Hematology, 2017). Leider ist aber auch das nicht ganz sicher: man findet solche Mutationen nicht nur bei einigen anderen Erkrankungen, man findet Mutationen auch in den Blutzellen älterer Gesunder (bei den über 70-Jährigen in 10-15% der Fälle!). Auch solche Mutationen, wie sie bei CMML auftreten können (Jaiswal S., New England Journal of Medicine, 2015). Ein älterer Mensch mit einer entzündungsbedingten Monozytose könnte also durchaus zufällig eine solche Mutation haben. Die aber mit der Monozytose gar nichts zu tun hat. Daher bietet auch diese Untersuchung allein nicht unbedingt eindeutige Ergebnisse.

Durchflusszytometrie
Mit der Durchflusszytometrie kann man erkennen, dass es im Blut des Menschen verschiedene Monozyten gibt (die man im Mikroskop nicht unterschieden kann): die sog. "klassischen" Monozyten (ca. 85% unserer Monozyten im But), die "intermediären" und die "nicht-klassischen" Monozyten.
Bei reaktiven Veränderungen sind auch die intermediären und die nicht-klassischen vermehrt (beide blau in der Abbildung), bei der CMML fast nur die klassischen (rot in der Abbildung).
Reaktive Monozytose links, CMML rechts 
Hier sind die intermediären und die nicht-klassischen Monozyten alle in blau dargestellt. Diese zwei Fälle sehen ja recht eindeutig aus: im linken Diagramm eine reaktive Monozytose, bei der 10% der Monozyten intermediär oder nicht-klassisch sind, im rechten Diagramm die CMML, bei der man solche Zellen kaum findet (nur 0,6%). Leider werden nicht alle Fälle so klar.
Eine Studie sagt, dass die optimale Grenze bei 94% klassischen Monozyten liegt: hat eine Monozytose mehr als 94% klassische Monozyten, dann spricht das für eine CMML, hat sie weniger als 94% dann spricht das für eine reaktive Monozytose. Mit dieser Regel soll man eine Spezifität von 95%, und eine Sensitivität 90% von erreichen (B.Selimoglu-Buet, Blood, 2015). Ob diese relativ einfache Blutuntersuchung wirklich so treffsichere Ergebnisse bringt, muss sich aber erst in der Praxis zeigen.

Mikroskopische Knochenmarksuntersuchung
Schon ein größerer Eingriff ist eine Knochenmarksuntersuchung, die helfen kann, eine CMML zu diagnostizieren. CMMLs zeigen oft ein auffällig zellreiches Mark und abnorme Veränderungen der Blutbildung. Letzteres ist aber nicht immer leicht eindeutig zu erkennen und so hilft auch die Knochenmarksuntersuchung nicht immer weiter.

Colony-Forming-Units-Assay (Colony-Assay)
Bei diesem Stammzell-Wachstums-Test wird überprüft, wie die Stammzellen (Vorläuferzellen) des Blutes oder Knochenmarks auf einer Zellkulturplatte wachsen. Bei CMML beobachtet man ein besonders hohes spontanes* Wachstum von bestimmten Kolonien (und zwar der sog. CFU-GM)(Geissler K., Leukemia Research, 1988). Der Test wird aber nur in wenigen Speziallaboratorien durchgeführt.
*ohne dass man spezielle Wachstumsfaktoren zusetzen muss.

In vielen Fällen werden die genannten Untersuchungen in der Summe eine Diagnose erlauben, in manchen Fällen kann erst die Beobachtung des Verlaufs der Monozyten und der übrigen Befunde eine Klärung bringen.


DIE WHO DEFINITION DER CMML (2017)

1. Die Monozyten im Blut müssen dauerhaft 1000/µl oder höher sein UND sie müssen 10% oder mehr der Leukozyten ausmachen.
(Wie lange ist "dauerhaft". Das ist in der WHO nicht definiert, manchmal liest man "3 Monate". Diese "3 Monate" kommen aber aus einem anderem WHO-Punkt: 3 Monate lang muss es nur sein, wenn man keine anderen entscheidenden Hinweise auf eine CMML findet, siehe Punkt 5 unten)

Die Punkte 2 - 4 der Definition dienen nur dazu, andere Erkrankungen auszuschließen, die auch eine Monozytose haben können:

2. Die Kriterien für eine BCR-ABL1-positive CML, eine Primäre Myelofibrose, eine Polyzythaemia vera oder eine Essentielle Thrombozythämie dürfen nicht erfüllt sein.

Anders ausgedrückt, erfüllen die Befunde die Kriterien einer dieser Erkrankungen, dann haben diese Erkrankungen "Vorrang", dann ist eine dieser Erkrankungen zu diagnostizieren, auch wenn eine Monozytose vorliegt.

3. Rearrangements von PDGFRA, PDGFRB oder FGFR1 oder das PCM1-JAK2-Fusions-Gen dürfen nicht vorhanden sein.

Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach: man hat in den letzten Jahren vier Krankheitsgruppen definiert, die durch bestimmte Fehler in unserer DNA-definiert sind. Wenn z.B. das PDGFRB-Gen irgendwie falsch in die DNA eingebaut wurde und ein falsches Nachbar-Gen bekommt, dann kann das u.a. zu einer Monozytose führen. Da man diese Erkrankungen aber jetzt in eine eigene Gruppe einteilt, nämlich die "Myeloiden/Lymphoiden Neoplasmen mit PDGFRB-Rearrangement", darf man sie nicht zur CMML zählen. Und bei den anderen 3 Genen ist es entsprechend.
Streng genommen muss man also diese Genveränderungen ausgeschlossen haben, bevor man eine CMML diagnostiziert.

4. Unreife Vorstufen (Blasten, Promonozyten) müssen unter 20% der kernhaltigen Zellen ausmachen.

Ist auch einfach erklärt: sollten Blasten und Promonozyten zusammen 20% oder mehr ausmachen, liegt ja schon per Definition eine Akute Leukämie vor und keine CMML.

Der Punkt 5 ist wieder eine Definition und kein Ausschluss anderer Krankheiten:

5. Dysplasie (=Fehlausformung, Fehlbildung) in einer oder mehreren myeloischen Zell-Linien

D.h., man muss im Mikroskop bestimmte Auffälligkeiten, Abnormitäten im Aussehen bei mindestens einer Zell-Linie finden, z.B. abnorm kleine Thrombozyten-Vorstufen (sog. "Mikromegakaryozyten").

Und wenn Punkte 1-4 erfüllt sind, man aber keine Dysplasie im Mikroskop gefunden hat?

Dann kann es immer noch eine CMML sein, wenn...

Wenn man, sozusagen "statt der Dysplasie", eine erworbene klonale zytogenetische oder molekulargenetische Abnormität in den blutbildenden Zellen findet.
D.h., wenn man in unseren Chromosomen oder unserer DNA Veränderungen findet, die für eine CMML sprechen.

Und wenn Punkte 1-4 erfüllt sind und man keine Dysplasie findet und auch keine Veränderungen unserer Chromosomen oder unserer DNA?

Dann kann es immer noch eine CMML sein, wenn "statt der Dysplasie" die Monozytose 3 Monate oder länger andauert und man alle anderen Ursachen für eine Monozytose ausgeschlossen hat.

Wenn man die Diagnose auf dem letzten Satz aufbauen muss, steht sie natürlich nur auf schwachen Beinen. Da hat man eigentlich nichts anderes als die Monozytose aus Punkt 1, vielleicht gar nur 1050/µl, hat dafür 3 Monate keine Ursache gefunden und schon gilt es nach der Definition als CMML. Dabei zeigen die Listen auf dieser Seite, wie viele Ursachen da in Frage kommen.
 



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REFERENZBEREICHE ("NORMALWERTE")


Absolutwerte

Bei Erwachsenen schwanken die Angaben für die Untergrenze meist zwischen 100 und 260/µl und für die Obergrenze zwischen 600 und 900/µl. Oft wird als Obergrenze 800/µl angenommen.

In einer durchflusszytometrischen Studie an 135 gesunden Erwachsenen ergaben sich folgende Referenzbereichsgrenzen:
Gruppe (Anzahl) absolut (Zellen/µl) absolut (109/l)
Alle [m+w](135) 260 - 820 0,26 - 0,82
männlich (69) 300 - 840 0,30 - 0,84
weiblich (66) 250 - 650 0,25 - 0.65
Hübl W., European Journal of Clinical
Chemistry and Clinical Biochemistry, 1995

 
Relativwerte
Bei Erwachsenen schwanken die Angaben für die Untergrenze etwa zwischen 2% und 4% und für die Obergrenze zwischen 7%  und 12%. Oft wird als Obergrenze 10% angenommen.

In einer durchflusszytometrischen Studie an 135 gesunden Erwachsenen ergaben sich folgende Referenzbereichsgrenzen:
Gruppe (Anzahl) relativ (%)
Alle [m+w](135) 4,5 - 9,3
männlich (69) 5,0 - 9,8
weiblich (66) 4,3 - 7,8
Hübl W., European Journal of Clinical
Chemistry and Clinical Biochemistry, 1995

Altersabhängige Referenzbereiche

Alter relativ (%) absolut (Zellen/µl) absolut (109/l)
Nabelschnurblut - 100 - 3500 0,10 - 3,50
0 - 24h 3,0 - 14,0 200 - 2700 0,20 - 2,70
1 - 3 Tage 3,0 - 15,0 200 - 2500 0,20 - 2,50
3 - 14 Tage 3,5 - 17,5 200 - 2500 0,20 - 2,50
14 - 30 Tage 2,5 - 17,0 200 - 2300 0,20 - 2,30
 1 - 2 Monate 2,5 - 15,0 250 - 1900 0,25 - 1,90
 2 - 3 Monate 2,0 - 13,5 250 - 1900 0,25 - 1,90
 3 - 6 Monate 2,0 - 13,5 250 - 1700 0,25 - 1,70
 6 - 12 Monate 2,0 - 12,0 200 - 1450 0,20 - 1,45
 1 - 2 Jahre 1,5 - 10,5 150 - 1200 0,15 - 1,20
 2 - 4 Jahre 1,5 - 9,0 100 - 1100 0,10 - 1,10
 4 - 6 Jahre 1,5 - 8,5 100 - 1000 0,10 - 1,00
 6 - 15 Jahre 1,5 - 8,5 100 - 950 0,10 - 0,95
 15 - 18 Jahre 1,5 - 9,0 100 - 900 0,10 - 0,90
 >18 Jahre 2,0 - 9,5 100 - 900 0,10 - 0,90
Nach Herklotz R., Therapeutische Umschau, 2006;
(95% Referenzbereich, ermittelt aus
verschiedenen publizierten Referenzbereichen)


Referenzbereiche im Nabelschnurblut nach unterschiedlicher Schwangerschaftsdauer und unterschiedlicher Geburtsart
(Nabelschnurblut wird unmittelbar nach der Geburt abgenommen)

Schwanger-
schaftsdauer (Anzahl)
Geburts-
art
relativ (%) absolut (Zellen/µl) absolut (109/l)
m w m w m w
30 - 35 Wo (36) "normal" 9-14 7-20 520-4140 500-2360 0,52-4,14 0,50-2,36
30 - 35 Wo (81) Sectio 3-15 2-16 360-1480 80-1380 0,36-1,48 0,08-1,38
>35 - 38 Wo (586) "normal" 8-17 7-15 560-2660 600-2470 0,56-2,66 0,60-2,47
>35 - 38 Wo (498) Sectio 7-15 6-16 440-1960 440-2440 0,44-1,96 0,44-2,44
>38 - 41,3 Wo (5314) "normal" 7-17 7-16 720-2880 720-2910 0,72-2,88 0,72-2,91
>38 - 41,3 Wo (4292) Sectio 6-16 7-15 520-2360 560-2560 0,52-2,36 0,56-2,56
>41,3 - 44 Wo (133) "normal" 8-18 7-16 870-3000 920-2610 0,87-3,00 0,92-2,61
>41,3 - 44 Wo (86) Sectio 6-14 6-15 590-2890 840-2570 0,59-2,89 0,84-2,57
Nach Glasser L., Journal of Perinatology, 2015;
(2,5 bis 97,5 Perzentile; mit "Normalgeburt" ist eine vaginale Geburt gemeint)
Monozyten im Nabelschnurblut nach Schwangerschaftsdauer

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Hinweis: aus isolierten, leichten Erhöhungen oder Erniedrigungen von Laborwerten kann man in den allermeisten Fällen keine Schlussfolgerungen auf irgendeine Erkrankung ziehen. Liegen also nur leichte Veränderungen vor, muss keineswegs irgendeine der genannten Erkrankungen oder Veränderungen vorliegen!

ERHÖHUNG DER MONOZYTEN

Zur Auswahl auf den Text klicken Tabellarische Auflistung der Monozytose-Ursachen
Zur Auswahl auf den Text klicken Auflistung nach beobachteten Höchstwerten
Zur Auswahl auf den Text klicken Nähere Beschreibungen der Monozytose-Ursachen
Zur Auswahl auf den Text klicken Keine oder nur relative Monozytosen
 

A. MONOZYTOSEN TABELLARISCHE AUFLISTUNG

1. Physiologische Veränderungen
2. Diverse Erkrankungen
3. Infektionen
4. Medikamente
5. Lymphome / Multiples Myelom
6. Neoplasien / Leukämien
7. Autoimmunerkrankungen
8. Seltene angeborene Erkrankungen
9. Vergiftungen
10. (Meist nur) Relative Monozytosen

 

1. PHYSIOLOGISCHE VERÄNDERUNGEN

Ursache Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Schwangerschaft 1-6 Mo 97.5P: 1100/µl  -   -  Anstieg beginnt
im 2 Trimester
Schwangerschaft 6-9 Mo 97.5P: 1400/µl  -   - 
Sport (Marathon od.
U-Marathon)
Max: 1500-2800/µl 1250-1860/µl >90% Normalisierung
nach ca. 48h
Sport (Halbmarathon,
3h Laufband)
 Max: 1000/µl 770/µl (1.5h
nach Laufband)
ca. 50% (1.5h
nach Laufband)
Normalisierung
nach ca. 24h

2. DIVERSE KRANKHEITEN

Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Verletzungen (schwere) Max: 1600/µl
- 2000/µl
710/µl 30%  
Verbrennungen MW+2SD: 3200/µl 1400/µl ca. 70% Max. nach 12-24h,
danach Abfall
Operationen (mittlere
bis schwerere)
Max: 2000/µl ca. 800/µl >50% Anstieg nach 6h,
Max. nach 1-2,
Abfall nach 3-5 T.
Herzinfarkt Max: 2000 -
3000/µl
890/µl >50% Monozytose erst
nach 1-3 Tagen
Asthma bronchiale MW+2SD: 1070/µl  570/µl selten Ev. im Anfall
Alkoholische
Lebererkrankung
Max: 1320/µl 650/µl ca. 30%  
nicht-alkoholische
Fettleberhepatitis
Max: 1000/µl 600/µl selten wenig verlässliche
Daten vorhanden
Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Pankreatitis MW+2SD:
ca. 1000/µl
780/µl ca. 50% leichtere Fälle -
niedrigere Werte
nach Milzentfernung
in den ersten Wochen
Max: 3000/µl 2000/µl fast 100% 2 Gipfel (nach
18 und 40 Tagen)
nach Milzentfernung
nach Jahren
Max: 1500 bis 2500/µl 900 bis 1400/µl >50%  
Colitis ulcerosa MW+2SD:
ca. 1700/µl
777/µl <50% ruhende und
aktive Fälle,
mit und ohne
Therapie
Morbus Crohn MW+2SD:
ca. 1250/µl
634/µl ca. 25%
Zoeliakie neuere Studien beschreiben keine Monozytosen
Cushing Syndrom
(ACTH-verursacht)
MW+2SD:
ca. 1000/µl
563/µl 20%
Erhöhtes
Erythropoetin
MW+2SD:
ca. 1500/µl
1000/µl 50% Urs.: Pickwick
od. Nieren-Ca
Langzeit
Hämodialyse
MW+2SD:
ca. 1500/µl
642/µl ca. 20%  
Sarkoidose MW+2SD:
1060/µl
700/µl ca. 25% oft nur relative
Monozytose
Kikuchi Erkrankung     selten oft nur relative
Monozytose
Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Stammzell-
transplantation
Max: 2180/µl 595/µl 30% nach 28
Tagen
Hämolytisch-
Urämisches-
Syndrom (HUS)
Max: 3400/µl bzw.
schwere Fälle
4300/µl
1600/µl bzw.
schwere Fälle
2000/µl
70% bzw.
80%
schwere Fälle
höhere Monos
Sichelzellanämie
HB-SS
Max: 1600/µl -
2000/µl
600/µl bzw.
1250/µl
40 bis >50% Studien mit
überwiegend
HB-SS Fällen
Sichelzellanämie
HB-SC
95P: 924/µl 410/µl 10% HB-SC -
leichte Form
Beinvenenthrombose knapp über 800/µl   selten  
Angeborene
Neutropenie
bis ca. 2000/µl     zyklisch gegenläufig
zu den Neutrophilen
Autoimmun
Neutropenie
    33%  
Verschiedene
Tumoren
Max: 1900/µl Ca. 500/µl 10%  
Weichteil-
Sarkome
Max: 5000/µl Ca. 700/µl 19% Korrelation mit
Tumorgröße
Mastzell-
Aktivierungs-
Syndrom?
"leichte Monozytose" wurde beschrieben, keine Zahlen
verfügbar
Depression? gering über 800/µl selten
Schizophrenie? 97.5P: 960/µl 470/µl ca. 10% Werte vor d.
Therapie
         
         

3. INFEKTIONEN

Bakterielle Infektionen

       
Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Lungenentzündung
(Überwindungsphase)
2950/µl 1450/µl 50-80% Max 2 - 15
Tage nach Beginn
Harnwegsinfekt 1800/µl ca. 670/µl 33%  
Magen-Darm
Infektionen
1100/µl ca. 550/µl 25% Salmonellen,
Shigellen,
Campylobacter
Diphtherie kaum Daten verfügbar, "leichte bis mäßige" Monozytose beschrieben
Keuchhusten MW+2SD:
ca. 3100/µl
1700/µl 50%
(>Kinder-
bereich)
 
Erysipel Max: 1500/µl ca. 700/µl 31%  
Bakt.
Wundinfektion
Max: 1200/µl ca. 610/µl 29%  
Hautabszess Max: 1800/µl ca. 675/µl 40% sehr variabel
Acne inversa 1200/µl 650/µl 20%  
Endokarditis MW+2SD:
ca. 1600/µl
ca. 630/µl ca. 25%  
Sepsis Max: 4000/µl 400 bis 700/µl 50 bis 100%  
Lungentuberkulose Max: 1500/µl ca. 800/µl 40-50% manche Studien
finden keine
Monozytose
Mykobakterium
fortuitum bei AIDS
Max: 4000/µl 2165/µl 36%  
Listeriose kaum Daten mit Mono-Angabe vorhanden, Einzelfall mit Gehirnabszess 2000/µl
Syphilis (primäre) MW+2SD:
ca. 1900/µl
1010/µl 70% Studie aus
1934; kaum
neuere Daten
vorhanden
Syphilis (sekundäre) MW+2SD:
ca. 2000/µl
1137/µl 80%
Syphilis (tertiäre) MW+2SD:
ca. 1300/µl
712/µl 40%
Syphilis (angeborene) Max: 12000/µl 950/µl 30%
(>Kinder-
bereich)
 
Paratyphus  leicht über 800/µl 480/µl ca. 20%  
Brucellose fehlt in kaum einer Monozytoseliste, dabei sind Monozytosen
durch Brucellose sicher eine extreme Seltenheit
Rocky-Mountain
Fleckfieber (RMSF)
fehlt in kaum einer Monozytoseliste, dabei sind Monozytosen
durch RMSF eher selten

Virusinfektionen

       
Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Influenza A
/ H1N1
MW+2SD:
ca. 1400/µl
810/µl 47% andere Virus-Typen
mit normalen oder
verminderten
Monozyten
Humanes Parainfluenza
Virus Typ 3 (HPIV-3)
Einzelfall mit
bis zu 1800/µl
     
Humane Rhinoviren Max: ca. 1200/µl ca. 640/µl
(4. u. 5. Tag)
< 10% öfter relative
Monozytose
RSViren Max: ca. 1100/µl ca. 630/µl
(5. bis 8. Tag)
< 10% öfter relative
Monozytose
Adenoviren Max: ca. 1500-2000/µl   häufig rel. Monozytose
> 60% der Fälle
Varicellen Max: ca. 1000/µl 536/µl 10%
Herpes zoster
(generalisiert)
Max: 870/µl 570/µl 7%  
EBV unter 6 J. Max: 2600/µl
97.5P: 2200/µl
1160/µl 60%  
EBV 6-18 J. Max: 2000/µl
97.5P: 1800
760/µl 40%  
EBV >18 J. Max: 3680/µl
97.5P: 1700/µl
570/µl 18%  
Zytomegalievirus-
erkrankung
Einzelfälle bis über 3000/µl beschrieben, in systematischen
Studien oft nur minimale oder keine Monozytose oder sogar
Absinken der Monozyten nach Infektion.
Parvovirus-B1
(nur leukoerythro-
blastische Form!)
Max: 15600/µl 7400/µl 100% sehr seltene
Form der
Infektion
Hanta-Virus China 5000/µl 1800/µl 73% Hantaan-Virus
Hanta-Virus USA 8600/µl 1270/µl 43% Sin-Nombre V.
Hanta-Virus Europa 1800/µl  -  selten Puumala-V.;
Monos können
auch abfallen
Dengue Fieber
(leichte Formen)
MW+2SD:
um 1000/µl
2. Tag 340/µl,
5. Tag 500/µl
2. Tag <3%,
5. Tag 10%
Virustypen 2
u. 3, Taiwan
Dengue Fieber
(hämorrh. Form)
MW+2SD:
ca. 2100/µl
2. Tag 430/µl,
5. Tag 870/µl
2. Tag 20%,
5. Tag >50%
Virustypen 2
u. 3, Taiwan
Influenza H3N2, Masern, Röteln, Coronavirus-Infektionen, Parvovirus-Infektionen, Coronavirus-Erkrankung, Dengue-Fieber (leichte Formen): meist nur relative Monozytosen, d.h. über 9% bei Erwachsenen. Leishmaniose

Pilzinfektionen

       
Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Histoplasmose Einzelfälle mit bis zu 1800/µl, manche Studien finden keine Monozytose
Cryptokokkose findet sich in Monozytoselisten, aber Daten dazu gibt es praktisch keine
Paracoccidioido-
Mycosis
Max: 1164/µl 682/µl 40% 5 Fälle

Parasiten-Infektion

Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Malaria, Kinder
(schwere Fälle,
Hb<6g/dl)
Max: ca. 3500/µl 1300/µl ca. 40%
(>Kinder-
bereich)
Altersschnitt
 8 Monate,
P.falciparum
Malaria, Kinder
(mittelschwere Fälle,
Hb 6 bis 10.8 g/dl)
Max: ca. 2000/µl 900/µl ca. 25%
(>Kinder-
bereich)
Altersschnitt
 10,5 Monate,
P.falciparum
Toxoplasmose
kongenitale Form
Sehr wenig Daten vorhanden, die meisten Fallstudien zeigen
keine Monozytose, ein Einzelfall mit 6060/µl ist beschrieben
Toxoplasmose
des Erwachsenen
Die meisten Studien finden keine Monozytose,  eine beschreibt
bei ca. 15% der Fälle leichte Monozytosen bis 1000/µl.
Babesiose Max: 2500/µl (1400/µl?)* (meist erhöht?)* *nur Einzelfälle
beschrieben
Trypanosomiasis
Afrikanische Form
1800/µl - oft keine
Monozytose
nur Einzelfälle
beschrieben
Amöbenruhr leichte Erhöhungen kaum Angaben
in Literatur
LeishmanioseMeist nur relative Monozytosen, d.h. über 9% bei Erwachsenen.

Ursache fraglich

Kawasaki-Syndrom Max.: 1600-2000/µl 746/µl 33%
(>Kinder-
bereich)
Altersschnitt
2 Jahre

4. MEDIKAMENTE

Medikament Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Glucocorticoide Max: 1500/µl 733/µl 33% am ersten Tag
ev. Absinken
G-CSF, GM-CSF,
M-CSF
Max: 7000/µl Werte 1500
bis 7100/µl
30%
M-CSF 85%
 
Plerixafor MW+2SD:
ca. 5000/µl
2800/µl 100% Max. nach 6h
Interleukin-3 MW+2SD:
ca. 1700/µl
1100/µl ca. 60% Max nach
2-6 Wo
Interleukin-10 ca. 2000/µl nach 12h
Pseudolymphoma
Syndrom (Epilepsie-
Medikamente)
Max.: 4480/µl 1420/µl 50% nach Wochen
bis Monaten
Neuroleptika Max: 3800/µl - - nach Tagen
FLT3-Ligand Max: 3915/µl 1671/µl 80% nach 7 Tagen

5. LYMPHOME, MULTIPLES MYELOM

Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
CLL 94P: 1545/µl
Max: 23000/µl*
588/µl 33% *Extremfälle
fraglich, CMML?
Follikuläres Lymphom 1110/µl 340/µl 2%
Haarzell-Leukämie
Variant-Form
(nur diese!)
Max: 2200/µl 1064/µl >50% 8 Fälle
Morbus Waldenström 2000/µl Einzelfall
Großzelliges
B-Lymphom
97.5P: 1413/µl
Max: 8170/µl*
499/µl 29% *Extremfälle
fraglich
Multiples Myelom Max: 2040/µl 372/µl wenige  
T-Zelllymphome Max: 3500/µl 495/µl 23%
Morbus Hodgkin Max: 2070/µl 653/µl >20%

6. MYELOISCHE NEOPLASMEN / LEUKÄMIEN

Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Akute myeloische
Leukämie FAB M5
über 300000/µl 15000 bis
40000/µl
fast immer
Akute myeloische
Leukämie FAB M4
über 100000/µl über 8000/µl fast immer
Akute myeloische
Leukämie FAB M2
unter 17000/µl unter 1200/µl
AML mit inv(16)(pI3.1q22)
oder t(16;16)(pI3.1;q22)
häufig Bild wie AML FAB M4 (siehe oben)
AML mit t(6;9)(p23;q34) häufig  Bild wie AML FAB M4 (siehe oben)
AML inv(3)(q21q26.2) od.
 t(3;3)(q21;q26.2)
ev. Bild wie AML FAB M4 (siehe oben)
AML mit t(9;11)(p22;q23) häufig Bild wie AML FAB M4 oder M5 (siehe oben)
AML mit NPM1-Mutation häufig Bild wie AML FAB M4 oder M5 (siehe oben)
AML mit CEBPA-Mutation selten Bild wie AML FAB M4 oder M5 (siehe oben)
AML mit RUNX1-Mutation häufig Bild wie AML FAB M4 oder M5 (siehe oben)
Chronisch
Myelomonozytäre
Leukämie (CMML)
>200000/µl 4200/µl 100%
Juvenile
Myelomonozytäre
Leukämie
Max: 50000/µl 5400 -
7500/µl
100%
Myeloides PDGFRB-
Neoplasma
Max: 12370/µl 3750/µl 66%
Chronisch Myeloische
Leukämie (häufige Form)
(bcr-abl-pos, p210)
Max: ca. 3000/µl 1150/µl 65%
Chronisch Myeloische
Leukämie (seltene Form)
(bcr-abl-pos, p190)
Max: 38400/µl 14310/µl 100%
Atypische Chronisch
Myeloische Leukämie
(aCML, bcr-abl-neg)
Max: 1500/µl - 5280/µl 630/µl bzw.
1400/µl
ca. 25% - 55%
Polyzythaemia vera Max: 4700/µl 550/µl ca. 30%
Primäre Myelofibrose 97P: 3000/µl
Max: 5900/µl*
342/µl 10-20% *ein Fall mit
27600/µl fraglich
Myelodysplastische
Syndrome
<1000/µl WHO Definition
< 1000/µl
Chronische
Neutrophilenleukämie
<1000/µl WHO Definition
< 1000/µl

7. AUTOIMMUNERKRANKUNGEN

Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Rheumatoide
Arthritis
MW+2SD:
ca. 1200/µl
582/µl - 670/µl 33% korreliert
mit Aktivität
Riesenzell-
arteriitis
ca. 1200/µl,
ein Fall 1600/µ
690/µl 33%
Polymyalgia
Rheumatica
ca. 1150/µl 600/µl 30%
Immun-
thrombozytopenie
MW+2SD:
1060/µl
500/µl 33% aktive ITP:
Thr.<100000/µl
Sklerodermie MW+2SD:
1070/µl
Max: 1250/µl
600/µl 15% Pat. tlw. unter
Kortison-
behandlung
RAS-assoziierte
leukoproliferative
Erkrankung
Nur wenige Fälle mit Monozytenzahlen publiziert:
Ein Fall mit 1900/µl, der andere Fall mit ca. 800/µl

8. SELTENE ANGEBORENE ERKRANKUNGEN

Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Wiskott-Aldrich-
Syndrom
8900/µl 3400/µl 100%  
Holoprosenzephalie 8000/µl bei Untergruppe der Erkr.; bei einer Familie beschr.
M.Gaucher Monozytose sehr selten, eher nur nach Milzentfernung
Niemann-Pick Monozytose Ausnahme, eher infektbedingt
Autoinflammatorische
Erkrankungen
nachgewiesen nur bei einer bestimmten Form:
bei 1 Mo altem Kind bis zu 5000 Monozyten/µl

9. VERGIFTUNGEN

Krankheitsbild Maximalwerte,
97.5 Perzentile, 
od. MW+2SD
mittlere / mediane
Monozytenzahl
in wie viel % der
Fälle sind
Monos erhöht
Anmerkung
Trinitrotoluol MW+2SD:
1450/µl
730/µl ca. 45%
Carbon Disulfid 25%
Tetrachlorethan >6000/µl 3000/µl

10. (NUR) RELATIVE MONOZYTOSEN

Bei den untenstehenden Krankheitsbildern, die sich oft in Monozytoselisten finden, sind absolute Monozytosen sehr selten oder nicht zu erwarten, es kann aber zu relativen Monozytosen kommen, d.h. der Prozentsatz der Monozyten kann erhöht sein, weil die anderen Leukozyten vermindert sind:
Sarkoidose, Typhus, Corona-Viren, Masern, Röteln, Leishmaniose (viszerale Form; Kala-Azar), Ehrlichiose, Systemischer Lupus erythematosus (=SLE), (Primäres) Sjögren Syndrom, Benzolexposition, Familiäre Hypercholesterinämie.
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B. MONOZYTOSE-URSACHEN: AUFLISTUNG NACH BEOBACHTETEN MONOZYTEN-HÖCHSTWERTEN

Höchstwerte sind entweder publizierte Maximalwerte (wenn angegeben), Mittelwerte+2-fache Standardabweichung oder die 97,5-Perzentile.
Anmerkung: die Tabelle soll nur einen groben Anhaltspunkt geben, es ist nie auszuschließen, dass Einzelfälle über den angegebenen Werten liegen.

Monozyten-
HÖCHST-
Wert
Ursachen
800-1000/µl Sport (Halbmarathon, 3h Laufband), nicht-alkoholische Fettleberhepatitis, Pankreatitis, Cushing Syndrom (ACTH-verursacht), Sichelzellanämie HB-SC, Beinvenenthrombose, Mastzell-aktivierungs-Syndrom?, Depression?, Schizophrenie?, Diphtherie?, Paratyphus, Varicellen, Herpes zoster (generalisiert), Dengue Fieber (leichte Formen), Toxoplasmose des Erwachsenen, Amöbenruhr, Myelodysplastische Syndrome, Chronische Neutrophilenleukämie  
>1000-1500/µl Schwangerschaft 1-6 Mo, Schwangerschaft 6-9 Mo, Asthma bronchiale, Alkoholische Lebererkrankung, Morbus Crohn, Erhöhtes Erythropoetin, Langzeit Hämodialyse, Sarkoidose, bakt. Magen-Darm Infektionen, Diphtherie?, Erysipel, Bakt.Wundinfektion, Acne inversa, Lungentuberkulose, Syphilis (tertiäre), Influenza A/H1N1, Humane Rhinoviren, RSViren, Paracoccidioido-Mycosis, Glucocorticoide, Follikuläres Lymphom, Großzelliges B-Lymphom, Rheumatoide Arthritis, Polymyalgia Rheumatica, Immunthrombozytopenie, Sklerodermie, Trinitrotoluol-Vergiftung   
>1500-2000/µl Verletzungen (schwere), Operationen (mittlere bis schwerere), Colitis ulcerosa, Sichelzellanämie HB-SS, Angeborene Neutropenie, Verschiedene Tumoren, Harnwegsinfekt, Hautabszess, Endokarditis, Listeriose, Syphilis (primäre), Syphilis (sekundäre), Adenoviren, EBV 6-18 J., EBV >18 J., Hanta-Virus Europa, HistoplasmoseMalaria, Kinder  (mittelschwere Fälle, Hb 6 bis 10.8 g/dl), Trypanosomiasis (Afrikanische Form), Kawasaki-Syndrom, Interleukin-3, Interleukin-10, CLL, Morbus Waldenström, Riesenzell-Arteriitis, RAS-assoziierte leukoproliferative Erkrankung
>2000-3000/µl Sport (Marathon od. U-Marathon), Herzinfarkt, nach Milzentfernung in den ersten Wochen, nach Milzentfernung nach Jahren, Stammzell-transplantation, Lungenentzündung(Überwindungsphase), EBV unter 6 J., Dengue Fieber (hämorrh. Form), Babesiose, Multiples Myelom, Morbus Hodgkin, Chronisch Myeloische Leukämie (häufige Form, bcr-abl-pos, p210)
>3000-5000/µl Verbrennungen, Hämolytisch-Urämisches-Syndrom (HUS), Weichteil-Sarkome, Keuchhusten, Sepsis, Mykobakterium fortuitum bei AIDS, Hanta-Virus China, Malaria, Kinder  (schwere Fälle, Hb<6g/dl), Plerixafor, Pseudolymphoma Syndrom (Epilepsie-Medikamente), Neuroleptika, FLT3-Ligand, T-Zelllymphome, Polyzythaemia vera, Autoinflammatorische
Erkrankungen
    
>5000-10000/µl G-CSF, GM-CSF, M-CSF, Atypische Chronisch Myeloische Leukämie (aCML, bcr-abl-neg), Primäre Myelofibrose, Wiskott-Aldrich-Syndrom, Holoprosenzephalie, Tetrachlorethan-Vergiftung
>10000-20000/µl Syphilis (angeborene), Parvovirus-B19 Inf.(sehr seltene leukoerythro-blastische Form), Hanta-Virus USA, Akute myeloische Leukämie FAB M2, Myeloides PDGFRB-Neoplasma,   
>20000-100000/µl Juvenile Myelomonozytäre Leukämie, Chronisch Myeloische Leukämie (seltene Form, bcr-abl-pos, p190)
>100000/µl Akute myeloische Leukämie FAB M5, Akute myeloische
Leukämie FAB M4
, AML mit inv(16)(pI3.1q22) oder t(16;16)(pI3.1;q22), AML mit t(6;9)(p23;q34), AML inv(3)(q21q26.2) oder  t(3;3)(q21;q26.2), AML mit t(9;11)(p22;q23), AML mit NPM1-Mutation, AML mit CEBPA-Mutation, AML mit RUNX1-Mutation, Chronisch Myelomonozytäre Leukämie (CMML) 

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C. MONOZYTOSE-URSACHEN, NÄHERE BESCHREIBUNGEN

 

1. Physiologische Veränderungen
2. Diverse Erkrankungen
3. Infektionen
4. Medikamente
5. Lymphome / Multiples Myelom
6. Myeloische Neoplasien / Leukämien
7. Autoimmunerkrankungen
8. Seltene angeborene Erkrankungen
9. Vergiftungen
10. Keine oder nur relative Monozytosen

1. PHYSIOLOGISCHE VERÄNDERUNGEN

Schwangerschaft

In der normalen Schwangerschaft werden höhere Monozytenwerte beobachtet: in den ersten 6 Monaten liegen die Referenzbereiche für Monozyten zwischen 100 und 1100/µl, in den letzten 3 Monaten zwischen 100 und 1400/µl (Abbassi-Ghanavati M., Obstetrics and Gynecology, 2009).
Andere Auffälligkeiten im Blutbild: Erhöhungen der Gesamtleukozyten, der Neutrophilen, ev. MCV leicht erhöht.

Sport

Die meisten Studien fanden eine Erhöhung der Monozytenzahl nach intensivem Sport: Nach Marathons und Ultra-Marathons verdreifachten sich durchschnittlich die Monozytenzahlen. Unmittelbar nach Ende des Marathons sind die Werte noch gering bis mäßig erhöht (bis ca. 1800/µl), 12h danach deutlich höher (Maxima bis ca. 2600/µl), nach 24h noch etwas höher (bis zu 2800/µl). Nach 48h dürften die Werte wieder im Normalbereich sein.
Andere Auffälligkeiten im Blutbild: Erhöhungen der Gesamtleukozyten und der Neutrophilen bereits unmittelbar nach Marathon), Eosinophile Granulozyten 12h und 24h danach vermindert.
(Waskiewicz Z., European Journal of Applied Physiology, 2012; Kratz A., American Journal of Clinical Pathology, 2002; Dickson D.N., International Journal of Sports Medicine, 1982;  Bain B., British Journal of Hematology, 2000).
Bei geringeren Belastungen (Halbmarathon, 3h-Laufband-Training) zeigten sich Monozytenanstiege um nur etwa 50%, mit Spitzenwerten um 1000/µl, die sich nach ca. 24h wieder normalisierten.
(Lippi G., International Journal of Laboratory Hematology, 2008; Niemann D.C., International Journal of Sports Medicine, 1989).
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2. DIVERSE KRANKHEITEN

Verletzungen

Nach schwereren Verletzungen wurden Monozytosen beobachtet. Bei der ersten Blutabnahme im Spital, (ca. 40 Minuten nach der Verletzung) wurden bei einem Drittel der Verletzten Werte zwischen 800 und 1300/µl beobachtet, nach 140 Minuten waren nur mehr ein Viertel über 800/µl, einer aber bei 1600/µl (Rainer T.H., Injury, 1999).  A. Seshradi beschreibt Monozytenerhöhungen nach Verletzungen am 1. Tag nach der Verletzung mit dem Gipfel am 3. Tag und einem leichten Rückgang am 5. Tag. Er gibt leider keine Absolutwerte an, am 3. Tag dürften die Monozytenwerte aber bis über 2000/µl gestiegen sein. Allerdings entwickelten sich in 4 der 10 untersuchten Patienten Infektionen (Critical Care Medicine, 2017).

Andere Auffälligkeiten im Blutbild: Erhöhung der Leukozyten, der Neutrophilen Granulozyten. Lymphozyten nur fallweise in der ersten Stunde nach Trauma erhöht.

 

Verbrennungen

Ca. 12-24h nach der Verbrennung fand man bei Verbrennungsopfern bei der ersten Blutabnahme Monozytenwerte bis zu 3200/µl. Je größer das Ausmaß der Verbrennung desto höher die Monozytenzahl. Zu starker und rascher Abfall ist aber eher ein schlechtes Zeichen.
Untersucht wurden Patienten mit Verbrennungen 2. und 3. Grades auf ca. 10 bis 75% der Körperoberfläche. Am 2. und 4. Tag fielen die Monozytenwerte wieder ab. Es war aber ein schlechtes Zeichen, wenn sie zu niedrig wurden: in der Überlebenden-Gruppe fielen sie nur auf mittlere Werte um 600/µl und stiegen zwischen 5. und 25. Tag immer wieder über 800/µl oder 1000/µl.  Bei den Nicht-Überlebenden ging der Abfall von höheren Ausgangswerten bis auf 200/µl und die Werte blieben auch an den weiteren Tagen im Mittel unter 600/µl. (Peterson V., The Journal of Trauma, 1983: O'Dea K.P., PLoS One, 2016)

Monozyten im Blut nach Verbrennung 
Monozytenzahlen nach Verbrennungen
Grün die Überlebenden-Gruppe (16 Personen, Verbrennung von 36% der Hautoberfläche), rot die Nicht-Überlebenden (6 Personen, Verbrennung von 58%). Eingetragen sind die Mittelwerte. Standardabweichungen waren nicht angegeben.
O'Dea fand 2016 etwas höhere Werte 11h nach schweren Verbrennungen, beobachtete aber keine Verläufe.

Andere Auffälligkeiten im Blutbild: Erhöhung der Leukozyten und der Neutrophilen Granulozyten.

 

Operationen

Je nach Größe und Art der Operation wurden Monozytenerhöhungen bis ca. 2000/µl beobachtet. Unmittelbar nach der Operation können die Werte unverändert sein, aber schon nach 6h kann sich ein Anstieg zeigen, der nach 1-2 Tagen den Höhepunkt erreicht, 3-5 Tage nach der Operation fällt die Monozytenzahl wieder ab. Oft lagen die Werte aber auch noch nach 7 Tagen etwas über den Ausgangswerten.
Kleinere Operationen verursachen keine oder geringe Erhöhungen, große Operationen stärkere (Bartal I., Brain, Behavior, and Immunity, 2010). Durch Besonderheiten bei der Operation, wie z.B. durch einen externen Blutkreislauf während Herzoperationen, könnte abgesehen von der Größe der Operation ein zusätzlicher Impuls für eine Monozytose entstehen (Fingerle-Rowson G., The Journal of Thoracic and Cardiovascular Surgery, 1998).
Der Anstieg nach Operationen ist außerdem individuell recht unterschiedlich: nach Entfernung einer Lunge kam es z.B. nur bei etwa jedem Zweiten zu einer Monozytose (Jones R.O., BMJ Open Respiratory Research, 2014).
Übrige Quellen: Faist E., The Journal of Trauma, 1990; Handy J.M., Anaesthesia, 2010; Ho C.S.K., Blood, 2001; Kendall S.J.H, Clinical Orthopedics and Related Research, 2000)

 

Herzinfarkt

Nach Herzinfarkt kann die Monozytenzahl ansteigen und Werte zwischen 2000 und 3000/µl erreichen, selten höher. Die Monozytose ist allerdings meist nicht bei der Aufnahme des Patienten vorhanden sondern entsteht erst nach 1-3 Tagen. Da die meisten Studien die Monozytenzahlen nur ca. 4 Tage beobachteten, ist nicht sicher, wann die Monozytenzahlen wieder zurückgehen. Nach den Ergebnissen einer Studie könnte das ab dem 5. Tag der Fall sein (Zhou X., Medicine, 2016). Bei Angina Pectoris soll es zu keinen Erhöhungen der Monozyten kommen (Meisel S.R., Cardiology, 1998).
In einer Studie von Mariani waren die Monozytenwerte nach Herzinfarkt bei der Hälfte der Patienten normal bis minimal erhöht (zwischen 280 und 890 Monozyten/µl), bei einem Viertel der Patienten leicht erhöht (891 bis 1080/µl), und bei einem Viertel stärker erhöht (1081 bis 2400/µl). Ausgewertet wurden die Maximalwerte innerhalb der ersten 4 Tage. Höhere Monozytenzahlen waren mit schwererem Verlauf verknüpft (STEMI-Infarkte; European Heart Journal, 2006).
Der Verlauf der Monozytenzahlen sofort nach dem Infarktereignis ist schwer zu untersuchen, da die Patienten ja meist erst Stunden später ins Spital kommen.  Man kann aber aus Studien, bei denen man als Therapie eine Art "künstlichen Infarkt" verursacht, ableiten, dass die Monozyten in den ersten 2 bis 7h sogar etwas abfallen, bevor sie dann ca. nach 12h zu steigen beginnen (Liebetrau C., Circulation Research, 2015). [Anm.: So ein "künstlicher Infarkt" kann zur therapeutischen Verkleinerung einer vergrößerten Herzscheidewand (Septumhypertrophie) durch absichtlichen Gefäßverschluss von Herzgefäßen ausgelöst werden.]



Asthma bronchiale?

In manchen Monozytoselisten wird Asthma bronchiale als mögliche Ursache einer Monozytose angeführt. Die wenigen Publikationen dazu sprechen zwar für eine leichte Erhöhung der Monozyten im Vergleich zu Gesunden und für einen leichten Anstieg beim Asthmaanfall, selten dürfte aber der Referenzbereich wirklich überschritten werden und wenn dann nur geringfügig. Werte über 1000/µl beim Erwachsenen dürften kaum vorkommen.
(Zhang X., Clinical & Experimental Allergy, 2014; Navratil M., Clinical Pediatrics, 2017; Tanizaki Y, Acta Medica Okayama, 1982) 

Alkoholische Lebererkrankung

Jeder im Labor Tätige kennt die Monozytose bei alkoholischer Lebererkrankung aber Studien dazu sind rar: 1995 untersuchte der Schweizer J.C. Charvat Monozytenzahlen bei Personen mit Alkoholkonsum über 30g/Tag (das ist etwa eine Flasche Bier) und fand Monozytenwerte bis 1320/µl (American Journal of Hematology). Eine leichte Erhöhung bei Alkoholismus beschrieb auch F.J. Laso: er fand bei Alkoholismus Monozytenwerte bis etwa 1100/µl (Gesunde in dieser Studie bis ca. 950/µl). Interessanterweise fand er die Erhöhung nur bei Alkoholikern ohne Leberzirrhose (Cytometry, 2007).
Oft wird bei dem Thema eine Arbeit von McKeever aus dem Jahr 1983 zitiert: Bei akuten Episoden chronischer alkoholischer Lebererkrankung beobachtete er höhere Monozytenwerte als bei Gesunden. Etwa 1/3 der Patienten lag deutlich über dem Bereich Gesunder (zwei von 12 lagen bei etwa 1100/µl, einer bei 1600/µl, einer bei 2400/µl)(Lancet, 1983). Dabei hat die Publikation aus heutiger Sicht schwerwiegende Schwächen, v.a. die Methode der Monozytenzählung. Man muss diese Ergebnisse ernsthaft anzweifeln. Für Methodiker: McKeever bestimmte die Monos nach einer Ficoll-Trennung mit monoklonalen Antikörpern. Antikörper zur Monozytenzählung sind ja in Ordnung, aber wie er nach Ficoll-Separation auf verlässliche Relativzahlen (in % der Gesamtleuko) kommen will, ist mir ein Rätsel. Bei falschen Relativzahlen können aber auch die Absolutzahlen nicht stimmen. Er hat gleichzeitig auch eine mikroskopische Monozählung vorgenommen. Da beobachtete er weit niedrigere Monozytenzahlen, nur bis ca. 1100/µl. Diese zahlen erscheinen weit plausibler.

Nichtalkoholische Fettleberhepatitis?

Es gibt eine Publikation, die bei dieser meist mit Übergewicht, Diabetes II und hohen Blutfetten verbundenen Erkrankung höhere Monozytenzahlen als bei Gesunden beschreibt. Es ist aus der Studie leider nicht exakt zu entnehmen, wie hoch die Werte wurden, aber es dürfte sich nur um leichte Erhöhungen um 1000/µl gehandelt haben, und das nur bei einem kleineren Teil der Patienten (Wang Y., Hormone and Metabolic Research, 2016).
Eine andere Publikation spricht zwar von Monozytose bei dieser Erkrankung, aber dies war nur eine Erhöhung des Prozentsatzes. Man kann aus den Daten abschätzen, dass die Absolutzahlen der Monozyten in dieser Studie bei Fettleberhepatitis nicht erhöht waren (leider wurden die Absolutzahlen nicht direkt angegeben)(Kim H., Tohoku Journal of Experimental Medicine, 2011).

Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)

Nur gering ausgeprägt waren die Monozytosen, die bei schweren Entzündungen der Bauchspeicheldrüse beobachtet wurden: zu Erhöhungen über 800/µl kam es nur bei etwa der Hälfte der Patienten und sie gingen meist nur bis etwa 1000/µl. Die Erhöhungen wurden zwischen 1 und 5. Tag beobachtet, nach 10 Tagen wurden wieder niedrigere Werte gemessen. Schwere Pankreatitisfälle zeigten höhere Monozytenzahlen als leichte Verläufe (Dabrowski A., Pancreatology, 2008).

Milzentfernung (Splenektomie)

Die meisten Studien zeigen eine Erhöhung der Monozytenzahl, egal aus welchem Grund die Milz entfernt wurde. Erhöhungen zeigten sich einerseits 1-6 Wochen nach der Operation (Werte bis ca. 3000/µl) andererseits aber auch dauerhaft Monate bis Jahrzehnte später (Werte bis ca. 2500/µl).

Dabei muss man die Beobachtungen unmittelbar nach der Milzentfernung von den langfristigen Beobachtungen unterscheiden:

Die ersten Wochen nach der Milzentfernung
In den ersten 45 Tagen nach Milzentfernung nach Verletzungen fand B. Wernick Erhöhungen der Monozyten bis ca. 3000/µl, mit zwei Gipfeln nach 18 und 40 Tagen (European Journal of Trauma and Emergency Surgery, 2017). C. Lersch beschrieb 4-14 Tage nach einer Entfernung von Magen UND Milz auf das 1.7-fache erhöhte Monozytenwerte (Absolutzahlen wurden leider nicht angegeben). Allerdings ergab sich fast die gleiche Erhöhung, wenn nur der Magen entfernt wurde (Journal of Cancer Research and Clinical Oncology, 1985). Die kurz nach der Milzentfernung beobachteten Monozytenerhöhungen könnten daher zum größeren Teil Folge der Operation sein und weniger eine Folge des Fehlens der Milz.

Monate bis Jahrzehnte nach der Milzentfernung
Bei den längerfristigen Untersuchungen (3 Monate bis ca. 20 Jahre nach der Milzentfernung) zeigte sich ein recht einheitliches Bild:
Nach Milzentfernung wegen Verletzungen verdoppelte sich die mittlere Monozytenkonzentration im Vergleich zu Gesunden (das wären mit modernen Zählmethoden ca. 900 Monozyten/µl), und die höchsten Werte erreichten etwa 1500/µl (Demeter J., Haematologia, 1991; Ferrante A, Clinical and experimental Immunology, 1987) .
Nach Milzentfernungen wegen hämolytischer Anämien (Blutarmutsformen, bei denen wir unsere roten Blutkörperchen selbst zerstören [z.B. Kugelzellanämie]) kommt es zu ausgeprägteren Steigerungen der Monozyten, der Mittelwert erhöht sich etwa auf das 3-fache, was mit aktuellen Messmethoden etwa 1400 Monozyten/µl wären (McBride J.A., British Journal of Haematology, 1968). Maximalwerte waren in dieser Studie leider nicht angegeben, man kann aber von Maximalwerten bis etwa 2500 Monozyten/µl ausgehen.

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Auch bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, also Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn können Monozytosen auftreten. Höhere Monozytenwerte bis fast 3000/µl fanden sich aber nur bei älteren Studien (von 1937 und 1965) und müssen heute in Frage gestellt werden. Neuere Studien zeigen nur geringere Monozytosen (die Werte blieben unter 2000/µl).
Zu den neueren Studien gehört jene von A.S.Mee aus 1980. Er fand bei Colitis ulcerosa eine mittlere Monozytenzahl von 777/µl (+/-450/µl SD). Daraus lässt sich abschätzen, dass die meisten Werte nur bis etwa 1700/µl gingen. Für den Morbus Crohn lagen die höchsten Werte niedriger (634+/-310/µl), gingen also etwa bis 1250/µl (unter den Pat. waren aktive und ruhende Erkrankungen)(Journal of Clinical Pathology). Cherfane beschrieb eine "Monozytose" bei Colitis ulcerosa, die Werte blieben aber selbst bei aktiver Erkrankung meist unter 800/µl, bei ruhender Erkrankung noch niedriger (Inflammatory Bowel Disease, 2015).

Ältere Publikationen: E. Maldonado beschrieb 1965 höhere Werte bis 2590/µl bei Colitis ulcerosa und bis 1800/µl bei Morbus Crohn, die Selektion der Patienten war aber nicht ideal (Mayo Clinic Proceedings). Eine andere Studie aus 1937 beschreibt Relativwerte der Monozyten bei Colitis ulcerosa bis 30%. Ob die Absolutwerte ebenfalls erhöht waren, bleibt offen, da diese nicht angegeben waren und einige Fälle mit erniedrigten Leukozytenzahlen auftraten (Garvin R.O., American Journal of Medical Sciences).  

Zöliakie (=Nichttropische Sprue)?

Maldonado beschrieb 1965 einen Fall von Zöliakie bei Erwachsenen mit 1400 Monozyten/µl sowie einen weiteren mit 795/µl (was er auch als Monozytose betrachtete)(Mayo Clinic Proceedings). Seither gab es einige Studien zum Auftreten von Blutbildveränderungen bei Zöliakie. Keine davon beschrieb eine Monozytose.

Cushing Syndrom

Das Cushing-Syndrom ist eine Summe von Symptomen, die durch erhöhte Wirkung von Glucocorticoid-Hormonen entsteht. Abgesehen von der Glucocorticoid-Therapie entsteht es, wenn die Nebenniere zu viel Cortisol produziert. Oder wenn die Hirnanhangsdrüse oder seltener eine anderes Gewebe zu viel ACTH produziert, das wiederum die Nebenniere antreibt und so die Cortisolproduktion steigert. Auch beim Cushing Symptom sind die Monozytenzahlen leicht erhöht: beim ACTH-verursachten Cushing weisen ca. 20% der Fälle eine Monozytose über 800/µl auf (Monozyten im Mittel 562/µl mit Höchstwerten bei ca. 1000/µl). Beim durch direkte Cortisol-Produktion verursachten Cushing waren die Monozyten etwas niedriger (Mittelwert 425/µl, Höchstwerte ca. 700/µl)(Aranda G., International Journal of Endocrinology, 2017).
 

Erhöhtes Erythropoetin?

Das Hormon Erythropoetin wird in der Niere produziert und stimuliert die Synthese der roten Blutkörperchen. Zu Erhöhungen des Erythropoetins kommt es v.a. bei Sauerstoffmangel oder bei Nierenzellkarzinomen. Es gibt eine Studie, die bei 3 von 6 Patienten mit erhöhtem Erythropoetin (3 Sauerstoffmangelpatienten/Pickwick-Syndrom, 3 Nierenzellkarzinome) Monozytenzahlen  über 1000/µl beschreibt, mit Werten bis etwa 1500/µl (Fujita H., Open Journal of Blood Diseases, 2013).
 

Langzeit-Hämodialyse bei Nierenversagen

Bei Patienten unter Langzeit-Dialyse fanden sich Monozytenzahlen von im Mittel 642/µl (+/-343 SD). Man kann also bei mehr als jedem 5. von Werten über 800/µl ausgehen mit Werten bis ca. 1500/µl (Raska K., American Journal of Medicine, 1983).

Sarkoidose

Bei dieser Erkrankung wurden nur leichte Monozytosen beschrieben (bei aktiver Sarkoidose etwa bis 1060 Monozyten/µl; Mittelwert+/-Standardabweichung: 700+/-180). Als auffälliger mag man die relativen Monozytenzahlen bis ca. 24% empfinden (15.6+/-4,1%), das liegt aber nur an den niedrigen Leukozytenzahlen der Patienten mit aktiver Sarkoidose (Romer F.K., Clinical and Experimental Immunology, 1984). Eine andere Studie hat bei Sarkoidose keine Monozytose gefunden (Gupta D., Indian Journal of Chest Diseases and Allied Sciences, 2002).

Kikuchi-Erkrankung?

Bei dieser Erkrankung unbekannter Ursache wird immer wieder eine Monozytose als Kennzeichen genannt. Ein Viertel bis 2/3 der Fälle hätten eine Monozytose. Aber die beschriebenen Monozytosen sind meist nur relative Monozytosen (über 10%). Die treten bei dieser Erkrankung wegen der oft erniedrigten Leukozytenzahlen auf, nicht weil die Monozyten wirklich vermehrt wären. Echte Monozytosen (>800/µl) dürften nur selten auftreten und sind nur gering ausgeprägt.
(Lin Y., Journal of Microbiology, Immunology and Infection, 2017; Cheng C., Journal of Microbiology, Immunology and Infection, 2010)

Stammzelltransplantation

Nach Stammzelltransplantationen kommt es beim Empfänger in ca. 30% der Fälle zu Monozytosen >800/µl (28. Tag nach Transplantation). Werte bis ca. 2200/µl werden beobachtet. Höhere Monozytenzahlen nach Stammzelltransplantation sind ein gutes Zeichen, sie sprechen für eine geringeres Infektionsrisiko (Skert C., Transplant Infectious Disease, 2014; Podgorny P.J., Biol Blood Marrow Transplant, 2016).

Hämolysen (=Zerstörung der roten Blutkörperchen)?

In vielen Listen der Monozytoseursachen wird auch die Hämolyse genannt. Es gibt aber nur sehr wenige Daten dazu. Viele Listen dürften das einfach von dem anerkannten Lehrbuch "Williams Hematology" übernommen haben, das sich selbst wieder auf eine Arbeit von 1965 bezieht, die ganze 4 Fälle beschreibt, ohne das Ausmaß der Monozytose oder Genaueres über die Art der Hämolyse anzugeben (Maldonado J.E., Mayo Clinic Proceedings).
Wir beobachteten 4 Fälle ausgeprägter Coombs-positiver Autoimmunhämolyse mit Retikulozyten bis 23%, bei denen die Monozytenwerte praktisch nicht erhöht waren (zwischen 190 und 860/µl, wobei der Pat. mit 860/µl zusätzlich eine Entzündung der Gallenblase hatte). Bei einem Fall von ausgeprägter Hämolyse wegen einer künstlichen Herzklappe lag der Monozytenwert nur bei 600/µl. Das sind natürlich nur Einzelfälle, die aber zumindest zeigen, dass auch bei starker Hämolyse keine Monozytose vorhanden sein muss.

Hämolytisch-Urämisches Syndrom (HUS)
Eindeutig erhöhte Monozytenwerte fand man in den meisten Fällen beim sog. Hämolytisch Urämischen Syndrom (HUS): über 50% der Fälle lagen über 1500/µl mit Werten bis 4300/µl. Schwere Fälle zeigten etwas höhere Monozytenzahlen als leichtere (im Mittel 2000/µl gegenüber 1600/µl). Die HUS Fälle waren fast ausnahmslos klassische Fälle, die nach einer Durchfallerkrankung aufgetreten sind.
Ob aber beim HUS die Hämolyse die Ursache der Monozytose ist, ist fraglich. Schließlich liegt dem HUS ja meist ein infektiöser Prozess mit Durchfall zugrunde und es wurden einige Zytokin-Abnormitäten bei HUS beschrieben. Auch die Gesamtleukozytenzahlen (bis über 30000/µl) und die Neutrophilenzahlen waren deutlich erhöht.
(Fernandez G.C., Journal of Clinical Immunology, 2012; Van Setten P.A., Pediatric Research, 1998)


Sichelzellanämie
In Afrika verbreitete Erbkrankheit mit abnormem Hämoglobin, das zu sichelförmigen Erythrozyten führt. Dabei sind (besonders in Phasen des Blutzerfalls) Monozytosen bis etwa 1600/µl beschrieben (600+/-500[SD]/µl; Wongtong N., Hematology, 2015; Wun T, Clinical and Laboratory Hematology, 2002).
Eine andere Studie beschreibt bei der schwereren, sog. Hb-SS-Form der Erkrankung erhöhte Monozytenzahlen bei etwa 50% der Fälle (bis ca. 2000/µl), bei der milderen Hb-SC-Form erhöhte Monozyten bei etwa 10% der Fälle (bis ca. 1000/µl)(Wong W., American Journal of Hematology, 1996).
Auf die Milzfunktion der Sichelzellpatienten, die ja auch einen Einfluss auf die Monozytenzahl haben kann, wurde nicht eingegangen.

Thrombose der tiefen Venen (z.B. Beinvenen) ?

Es gibt eine Studie, die eine leichte Monozytose bei der tiefen Venenthrombose beschreibt. Leider hat die Studie die Monozyten nur in Prozent angegeben und bei Thrombosen der tiefen Venen meist Werte über 9,3% gefunden. Man kann aber annehmen, dass bei einigen Fällen auch die Absolutzahlen knapp über 800/µl lagen und damit echte Monozytosen auftraten (Maldonado-Pena J., International Journal of Cardiology, 2016).
 

Neutropenien (=Verminderung der Neutrophilen Granulozyten)


Angeborene Neutropenien

Dabei handelt es sich um Gendefekte, die eine mehr oder weniger ausgeprägte Verminderung der Neutrophilen Granulozyten im Blut verursachen. Dabei finden sich oft erhöhte Monozytenzahlen (um 2000/µl), wahrscheinlich als Kompensation für die fehlenden Neutrophilen Granulozyten (Donadieu J. Orphanet Journal of Rare Diseases, 2011). Meist macht sich die Krankheit schon im ersten Jahr bemerkbar (Infekte, Mundgeschwüre).
Eine Untergruppe sind die sog. "Zyklische Neutropenien", bei denen die Verminderung der Neutrophilen Granulozyten rhythmisch auftritt, meist etwa alle 3 Wochen. In der Woche, in der die Neutrophilen Granulozyten sehr niedrig sind, sind die Monozyten erhöht, um 2000/µl, dazwischen liegen sie um 500/µl, können aber auch vermindert sein (Wright D.G., Medicine [Baltimore], 1981).

Chronische Idiopathische Neutropenie
Dies Chronische Idiopathische Neutropenie ist eine dauerhafte Verminderung der Neutrophilenzahl im Blutbild ohne erkennbare Ursache (möglicherweise ein Autoimmunprozess; Antikörpernachweise sind aber sehr schwierig). Kommt bei Kindern und Erwachsenen vor.
Bei der chronischen idiopathischen Neutropenie ist meist nur der relative Anteil der Monozyten erhöht, bis über 25%. Erhöhungen der Absolutzahlen gibt es nur selten. In einer Studie von H.A.Papadaki lagen die Monozyten bei keinem von 32 Patienten über 800/µl (Blood, 2003). In einer französischen Studie fand man nur bei jedem 20. Fall eine absolute Monozytose (>1200 Monozyten/µl). Allerdings hatten einige Studienpatienten gerade eine Infektion (F. Sicre de Fontbrune, Blood, 2015).

Autoimmun-Neutropenie
Bei dieser häufig bei Kindern auftretenden Erkrankung sind die Neutrophilen Granulozyten vermindert und man findet Antikörper gegen Neutrophile Granulozyten in der Blutflüssigkeit. Bei etwa einem Drittel der Fälle wurden Monozytosen beobachtet (leider ohne Angabe der Höhe der Monozytose). Die Monozytosen wurden hier als Reaktion auf die bei dieser Erkrankung häufig auftretenden Infektionen gedeutet, d.h. weniger die Erkrankung selbst als die in der Folge auftretende Infektion dürfte die Ursache der beobachteten absoluten Monozytosen gewesen sein sein (Bux, J., Annals of Hematology, 1991; P. Lalezari, Journal of Pediatrics, 1986).
[Anm.: Zwischen der der Chronisch Idiopathischen Neutropenie (CIN) und der Autoimmun-Neutropenie (AIN) gibt es sicher Überlappungen, da die Antikörper nur schwer verlässlich nachweisbar sind und ihre Bedeutung für die Neutropenie nicht immer klar wird. Die Unterscheidung CIN/AIN ist dann sehr schwierig.]

Tumorerkrankungen (exkl. Erkrankungen des Blutes)

Bei 20-25% aller malignen Tumorerkrankungen treten Monozytosen auf, am häufigsten beim Dickdarmkarzinom und Lungenkarzinom. Das Ausmaß der Monozytose ist zum Diagnosezeitpunkt meist gering, bis ca. 1000/µl. Nur wenige Fälle liegen zwischen 1000 und 2000/µl, nur Einzelfälle darüber. Zusammenhänge zwischen der Höhe der Monozytenzahl und der Schwere der Erkrankung wurden beschrieben, eine höhere Monozytenzahl ist im Allgemeinen ein prognostisch ungünstiger Faktor.
Im Jahr 1986 untersuchte Y. Shoenfeld 252 Patienten mit verschiedenen malignen Tumoren (Dickdarm, Magen, Hirn, Leber, Pankreas, Brust, Ovar, Niere, Lunge, Melanom) und fand (zum Zeitpunkt der Diagnose) meist leichte Monozytosen bei 25% der Fälle, bei Lungen- und Dickdarmkarzinomen noch häufiger. Allerdings definierte er eine Monozytose bereits bei Monozytenzahlen über 700/µl. Nur etwa 10% der Fälle lagen über 800/µl. Über 1000/µl lagen nur 5 Fälle, der höchste bei ca. 1900/µl (Shoenfeld Y., J Cancer Research and Clinical Oncology).
Eine Studie aus 2001 umfasste 145 Weichteil-Sarkome, also maligne Tumoren des Fettgewebes, der Muskulatur, der Gelenksmembran, des Bindegewebes oder der Nervenfaserumhüllungen. Dabei zeigte sich bei 19% der Patienten eine Monozytose (>800/µl). War der Tumor weniger als 10 cm groß fanden, waren die Monozyten durchschnittlich nur gering erhöht (etwa bis 1000/µl [= Mittelwert + 2 Standardabweichungen]), bei Tumorgrößen über 10 cm gingen die Monozytosen bis ca. 1900/µl, der höchste beobachte Wert lag knapp unter 5000/µl (Ruka W., Annals of Oncology, 2001).
Es gibt unterschiedliche Ursachen von Monozytosen bei Tumorerkrankungen: einerseits kann das Tumor- oder  Metastasenwachstum entzündliche Reaktionen des Körpers hervorrufen, andererseits können Tumoren aber auch selbst Substanzen produzieren, die direkt eine Entzündungsreaktion auslösen, z.B. Interleukin-6 (Blay Y., International Journal of Cancer, 1997).

Mastzellen-Aktivierungssyndrom (MACS)

Das MACS ist eine erst seit relativ kurzer Zeit definierte, nicht maligne Erkrankung, bei der es zu einer Mastzell-Aktivierung und damit Überfunktion kommt (Mast Cell Activation Syndrome - MACS). Dabei sind dauerhafte, leichte Monozytosen beschrieben (meist nur relative oder minimale absolute Monozytosen)(Afrin L.B., Annals of Medicine, 2016).
Die Symptome, die man dabei haben kann, sind so vielfältig, dass es wohl niemanden gibt, der keines davon hat ("allergische Symptome", Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Hochdruck oder auch niedriger Blutdruck,.... und seiten-füllend viele mehr [Afrin L.B., Annals of Medicine, 2016]). Deswegen gehören zur Diagnose neben den vorhandenen Symptomen auch noch die Besserung auf die Mastzell-hemmende Behandlung und die Erhöhung bestimmter von Mastzellen produzierter Substanzen in Blut oder Körperflüssigkeiten (Akin C., Journal of Allergy and Clinical Immunology, 2017; Die MACS-Kriterien entstanden unter wesentlicher Mitwirkung von Peter Valent, Wien).

Psychiatrische Erkrankungen?


Depression?
In den 1990er Jahren erschienen einige Studien, die bei Depression eine Monozytose fanden (fallweise deutlich über 1000/µl). Eine neuere Studie konnte das nicht in dem Ausmaß nachvollziehen: die Monozytenwerte bei Depression waren nur geringfügig höher als die Gesunder und dürften nur in wenigen Fällen über 800/µl gelegen sein (Schlatter J., Journal of Affective Disorders 78, 2004).

Schizophrenie?
D.H. Dimitrov beschreibt bei 59 von 66 beobachteten Schizophreniepatienten Monozytenzahlen über 900/µl, die meist gleichzeitig mit den psychotischen Symptomen auftraten. Die Werte gingen bis 3000/µl (Schizophrenia Research, 2011).
Allerdings waren die Studienpatienten bei der vorgenannten Studie unter medikamentöser Behandlung und es ist bekannt, dass Schizophrenie-Medikamente die Monozytenzahl erhöhen können (siehe unten). In einer großen Studie bei über 3000 Schizophrenie-Patienten vor der Behandlung lagen die Monozytenzahlen nur wenig über der Gesunder und gingen bis etwa 1100/µl (Voss S.N., Journal of Clinical Psychopharmacology, 2000).

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3. INFEKTIONEN

A. Bakterielle Infektionen

Überwindungsphase akuter bakterieller Infektionen bei Lungenentzündung
Ein schon sehr alter Begriff ist die "monozytäre Überwindungsphase", die der "neutrophilen Kampfphase" folgt. Dabei wird beschrieben, dass bei einer bakteriellen Infektion anfangs nur die Neutrophilen Granulozyten vermehrt sind, später auch die Monozyten. Publikationen dazu gibt es erstaunlich wenig. Selbst in der 2016er-Ausgabe des renommierten Buches "Williams Hematology" wird als Quelle dazu eine 1927(!) entstandene Publikation angeführt. In dieser wurden 20 Fällen einer bestimmten Lungenentzündung (Lobärpneumonie) untersucht: Am Beginn der Erkrankung waren die Monozyten nur bei 3 Patienten erhöht, später bei allen 16, die überlebten. Der Monozytengipfel wurde nach durchschnittlich 8 Tagen (Bereich 2-15 Tage) erreicht, die Monozytenkonzentrationen zu diesen Zeitpunkten lagen zwischen 900 und 2950/µl (durchschnittlich 1450/µl). Die Monozytosen dauerten im Durchschnitt 5 Tage (Bereich 2 bis 20 Tage). (Hickling R.A., Archives of Internal Medicine, 1927).

Monozytosen bei Lobaerpneumonien Hickling 1927 
Verlauf bei einem Fall von Lungenentzündung (Lobärpneumonie)
Ein typischer Fall aus der Studie von R.A. Hickling : Monozytenmaximum 1500/µl am 8 Tag der Erkrankung. Antibiotika im heutigen Sinn gab es damals noch nicht (Archives of Internal Medicine, 1927). 

Heute wäre es nicht möglich eine solche Studie durchzuführen, da man ja frühzeitig mit Antibiotika behandeln würde. Aber auch eine viel neuere Studie, mit 228 Patienten mit Lungenentzündung (die natürlich Antibiotika erhielten) zeigte bei etwa der Hälfte der Fälle eine Monozytose. Und die Patienten mit Monozytose hatten einen besseren Krankheitsverlauf als die ohne (Genné D, European Journal of Clinical Microbiology and Infectious Diseases, 2006).

Bakterielle Infektionen des Harntrakts
Die Patienten mit Harnwegsinfektionen zeigten Fieber, andere Symptome eines Harnwegsinfekts und eine positive Harnkultur. Von diesen 12 Patienten zeigten 4 (33%) einen Monozytenzahl über 800/µl mit einem Höchstwert von ca. 1800/µl (Myhre E.B., Scandinavian Journal of Infectious Diseases, 1985). Siehe auch Abbildung weiter unten.

Bakterielle Infektionen des Magen-Darmtrakts
Die Patienten mit Infektionen des Magendarmtrakts zeigten entsprechende Symptome und eine positive Stuhlkultur (Salmonellen, Shigellen oder Campylobacter). Von diesen 12 Patienten zeigten 3 (25%) einen Monozytenzahl über 800/µl mit einem Höchstwert von ca. 1100/µl (Myhre E.B., Scandinavian Journal of Infectious Diseases, 1985). Siehe auch untenstehende Abbildung.

Monozytosen bei bakteriellen Infektionen. Myhre 1985 
Monozytenwerte bei 84 Patienten mit verschiedenen bakteriellen Infekten (Myhre E.B., Scandinavian Journal of Infectious Diseases, 1985)
Rot-strichliert eingezeichnet ist 800/µl-Referenzbereichs-Grenze. Näheres siehe Text.


Diphtherie
Diphtherie wird oft als Monozytoseursache erwähnt. Es gibt zwar kaum Daten dazu, aber eine Monozytose wäre bei dieser bakteriellen Infektion durchaus denkbar. Zahlen zu Häufigkeit oder Ausmaß waren aber nicht auffindbar (manche Quellen sprechen von einer "leichten bis mäßigen Monozytose").
Die Diphtherie ist bereits vor der Einführung der routinemäßigen Blutbildanalyse sehr selten geworden. Das ist ein Grund, warum es wenige Daten zu den Monozyten gibt. Aber von dem großen Ausbruch in den 90ern in der ehemaligen Sowjetunion sollten Daten vorhanden sein. In der englischsprachigen Literatur waren sie leider nicht zu finden.

Keuchhusten (Pertussis)
Bei Keuchhusten kommt es zu ausgeprägten Erhöhungen der Leukozyten, vor allem der Lymphozyten. Aber auch die Monozyten sind absolut erhöht: in einer Studie mit 11 Kindern, 3 bis 6 Monate alt, war die mittlere Monozytenkonzentration bei 1700 Monozyten/µl (+/-700/µl), d.h. 50% der Kinder waren über 1700/µl und man kann auf Höchstwerte von bis zu etwa 3100/µl schließen (Hodge G., Respirology, 2003).
Anm.: In manchen Monozytoselisten fehlt Keuchhusten. Das mag daran liegen, dass bei Keuchhusten auch die anderen Leukozyten erhöht sind und daher der relative Anteil der Monozyten meist nicht erhöht ist (in der erwähnten Studie lag er im Mittel bei nur 6,9%).


Bakterielle Infektionen der Haut
(Myhre E.B., Scandinavian Journal of Infectious Diseases, 1985). Siehe auch obige Abbildung.

Erysipel:
31% der Fälle (8 von 26) über 800 Monozyten/µl, der Höchstwert lag knapp unter 1500/µl.

Bakterielle Wundinfektionen:
29% der Fälle (4 von 14) lagen über 800/µl, Höchstwert ca. 1200/µl.

Hautabszesse:
40% der Fälle (4 von 10) waren über 800/µl, Höchstwert bei 1700/µl

Acne inversa / Hidradenitis suppurativa:
Bei dieser Entzündung der Talg/Schweißdrüsen fand man bei ca. 20% der ärztlich diagnostizierten Fälle Monozytosen mit Werten bis zu 1200/µl  (Miller I.M., Dermatology 2016).

Bakterielle Endokarditis
(Entzündung der inneren Auskleidung des Herzens, die besonders bei den Herzklappen Probleme machen kann)
Monozytosen bei bakterieller Endokarditis wurden erstmals 1956 von W.B. Castle beschrieben (The Journal of Laboratory and Clinical Medicine). Seither fehlt Endokarditis auf keiner Monozytoseliste, obwohl es nur wenig neue Daten gibt. Eine neuere Arbeit mit fast 700 Fällen infektiöser Endokarditis findet eine Monozytose bei ca. 25% der Fälle mit Werten bis etwa 1600/µl (Wei X., Circulation Journal, 2017).

Sepsis (Blutvergiftung)
Bei Sepsis aus verschiedensten Ursachen zeigten sich Monozytosen >800/µl in 50-100% der Fälle (je nach Studie), Werte bis 4000/µl sind beschrieben.
Interessanteweise waren die mittleren Monozytenkonzentrationen bei den leichteren Sepsisformen höher als bei den schweren Formen oder beim septischen Schock (ca. 700-800/µl, gegenüber 500/µl bzw. 400/µl), aber in allen Gruppen gab es sehr hohe Werte (Hoser G.A:, Folia Histochemica et Cytobiologica, 2012; Park S.H., Cytometry, 2014).


Tuberkulose
Bei Lungentuberkulose zeigen etwa 40%-50% aller Patienten eine Monozytose über 800/µl, mit Höchstwerten etwa bis 1500/µl (La Manna M.P., PLOS One, 2017, Italien; Coussens A.K., PNAS, 2012; England).

Monozyten bei Tuberkulose 
Monozytenzahlen bei verschiedenen Tuberkulose-Erkrankungen (La Manna M.P., PLOS One, 2017)
In dieser italienischen TB-Studie zeigte sich bei ca. 40% der aktiven Lungen-TB-Fälle eine Monozytose, der Höchstwert lag aber nur bei ca. 1250/µl. Bei latenter TB war die mittlere Monozytenkonzentration deutlich niedriger, einzelne Ausreißer nach oben bis etwa 1150/µl kamen vor.
Anm.: Latente ("schlafende") TB-Infektionen wurden hier durch einen positiven Quantiferon-Test definiert (dieser erkennt, ob es im Blut Lymphozyten gibt, die auf TB spezialisiert sind).
Eingezeichnet ist der Mittelwert (Median, dickerer Querstrich) und die Extremwerte (dünnere Querstriche). 
Monozyten bei Tuberkulose 
Monozytenzahlen bei Lungen-TB unter Therapie (Coussens A.K., PNAS, 2012)
In dieser englischen TB-Studie zeigte sich bei ca. 50% der aktiven Lungen-TB-Fälle eine Monozytose, mit Höchstwerten bei ca. 1500/µl. Unter Therapie kam es rasch zu einem leichten Absinken, aber auch nach 8 Wochen lag noch ca. 1/3 der 51 Patienten über 800/µl.
Eingezeichnet ist der Mittelwert und die Standardabweichung. 

Somit wird die sehr alte Beobachtung von Monozytosen bei Tuberkulose auch in neueren Studien scheinbar bestätigt. Allerdings ist die Monozytose bei Tuberkulose nicht viel häufiger und nicht höher als bei vielen anderen Infektionen. Zu diesem Ergebnis kam auch G.Wessels 1999: bei 309 wegen Verdachts auf Tuberkulose untersuchten Kindern fand er zwar bei den tuberkulosekranken Kindern in Südafrika häufig eine Monozytose, aber nicht häufiger als bei denen, deren Beschwerden andere Ursachen hatten (Journal of Tropical Pediatrics).

Manche Studien fanden seltener Monozytosen bei TB, manche gar keine, manche eine Verminderung, andere noch höhere Monozytenzahlen
Andere Studien kamen zu etwas anderen Ergebnissen: In einer Chinesischen Studie mit 419 aktiven Tuberkulose-Fällen waren die Monozyten gegenüber Gesunden kaum vermehrt (im Mittel 500/µl statt 350/µl), über 800/µl dürften nur ca. 15% der Fälle gelegen sein (Wang J., Brazilian Journal of Infectious Diseases, 2015). Andere fanden bei Lungentuberkulose überhaupt keine Fälle mit Monozytose (Bala J., National Journal for Integrated Research in Medicine, 2015, Indien).  Es gibt sogar eine Pakistanische Studie, die eine Verminderung der Monozyten bei Lungentuberkulose beschreibt. Der sehr schlechte Ernährungszustand in der Patientengruppe wird als Ursache vermutet (Iqbal S., Pakistani Journal of Physiology,  2015). Es mag Zufall sein, aber die asiatischen Studien zeigen eher geringere Monozytenzahlen als die europäischen. Auf der anderen Seite wurden bei Lungentuberkulose in Uganda sehr hohe Werte beschrieben (Mittelwert 2700/µl [36 Fälle]). Wie die Monozyten in dieser Studie gezählt wurden, wird nicht ganz klar (Hertoghe T., Clinical and Experimental Immunology, 2000). 


Mykobakterium fortuitum-Infektion bei AIDS
Ein Studie beschreibt Monozytosen zwischen 1500/µl und 4000/µl bei 4 von 11 AIDS-Patienten mit einer Infektion durch Mykobakterium fortuitum (Anm.: M.fortuitum Infektionen sind häufiger bei geschwächtem Immunsystem; sie verursachen Hautinfektionen, ev. sind auch andere Organe betroffen)(Smith M.B., American Journal of Clinical Pathology, 2001).

Listeriose
Bei der durch Listeria monocytogenes verursachten und durch Nahrungsmittel übertragenen Listeriose würde man Monozytosen erwarten. Leider wurde bei den Studien zu Ausbrüchen von Listeriose fast nie über die Monozytenzahl der Erkrankten berichtet. So bleibt eine der wenigen berichteten Angaben eine Monozytenzahl von 2000/µl, die bei einer Listeriose mit Gehirnabszess beobachtet wurde (Krämer S., Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2009). 

Syphilis
In keiner Liste der Monozytoseursachen fehlt die Syphilis, dabei gibt es für Erwachsene kaum Studien dazu. Eine ältere Studie findet bei primärer Syphilis im Mittel 1010 Monozyten/µl (mit Werten bis etwa 1900/µl), bei sekundärer Syphilis 1137/µl (mit Werten bis etwa 2000/µl), bei tertiärer Syphilis 712/µl (mit Werten bis etwa 1300/µl)(Rosahn P.D., American Journal of Medical Sciences, 1934). Anders ausgedrückt findet man Monozytosen >800/µl bei ca. 70% aller primären, ca. 80% aller sekundären aber nur ca. 40% aller tertiären Syphilisfälle.

Monozyten bei den verschiedenen Stadien der Syphilis 
Monozytenzahlen bei den verschiedenen Stadien der Syphilis
Eingezeichnet ist der Mittelwert (arithmetisch) und die Standardabweichung, mit "n" sind die Fallzahlen in den Gruppen beschrieben (Rosahn P.D., American Journal of Medical Sciences, 1934).
 

Wesentlich mehr und neuere Studien gibt es zur angeborenen Form (kongenitale Syphilis): bei dieser findet man in ca. 30% der Fälle eine Monozytose mit Werten bis fast 12000/µl.

Monozyten bei kongenitaler Syphilis 
59 Fälle von angeborener Syphilis (Lues connata, Syphilis connata/congenitalis)
In ca. 30% der Fälle lag die Monozytenzahl über der altersabhängigen Referenzbereichsgrenze (strichlierte Linie). Daten zusammengefasst aus Kim K.Y., Yonsei Medical Journal, 1976, Karayalcin G., American Journal of Diseases of Children, 1977 und  Dorfman H.D/Glaser J.H, New England Journal of Medicine, 1990.
 



Brucellose(??)
Brucellose ist zwar in vielen Lehrbüchern als Monozytenursache prominent aufgelistet, in Wirklichkeit ist eine Brucellose-verursachte Monozytose aber extrem selten, und wenn sie auftritt, dann ist sie nicht hoch. Die Krankheit ist ja an sich schon sehr selten (Deutschland nur ca. 30 Fälle/Jahr,  Reiserückkehrer). Einige große Brucellose-Studien beschreiben überhaupt keine Monozytosen bei den Erkrankten.
Woher kommt der Mythos, dass Brucellose eine Monozytose verursacht? Die beiden US-amerikanischen Standardlehrbücher für Hämatologie (Wintrobe und Williams) führen beide die Brucellose als Monozytenursache an (und von den beiden schreiben weltweit zahllose andere ab). Nun bezieht sich aber Wintrobe auf eine einzige Publikation aus dem Jahr 1934, die also nicht sehr aktuell ist, und Williams auf eine Publikation aus 2002, die leider falsch ist: diese griechische Studie fand "Monozytosen" bei 12 von 39 Brucellosefällen. Allerdings wurden alle Fälle über 500 Monozyten/µl als Monozytose gewertet. Das ist schon für Erwachsene ein sehr niedriger Grenzwert, die Studienpatienten waren aber Kinder bis 14 Jahre. Bei Kindern ist dieser Grenzwert falsch und die beschriebenen Monozytosen waren eigentlich keine (Doan C.A., Annals of Internal Medicine, 1934; Tsolia, M, Journal of Infection, 2002). Zahlreiche andere Brucellosestudien erwähnen keine Monozytose (Aypak A., Pediatrics International, 2015; Kursun E., Internal Medicine, 2013; Parlak M., Pediatrics International 2015; Jia B., PLOS Neglected Tropical Diseases, 2017; Al-Eissa Y., Infection,1993)
Kurzinfo Brucellose: Enger Kontakt mit Tieren oder unpasteurisierte Milchprodukte können beim Menschen Brucellose auslösen. Die Brucellose kann unbemerkt verlaufen oder Fieber, Nachtschweiß, Kopfschmerzen, später Gelenks- und Knochenentzündungen verursachen kann (neben vielen anderen Entzündungen und Beschwerden). Erreger sind Bakterien der Gattung Brucella. Vorkommen: Mittelmeerraum, Türkei, Arabische Halbinsel, Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika.


Rocky-Mountain Fleckfieber (Rocky-Mountain-Spotted-Fever)(??)
Auch das ist so eine Erkrankung, die in vielen "Monozytose-Listen" angeführt ist, echte Monozytosen dürften aber nur sehr selten vorkommen.
Das Rocky-Mountain-Spotted-Fever (RMSF) ist eine in Nord- und Südamerika vorkommende Erkrankung, die durch Rickettsien-Bakterien verursacht und durch Zecken übertragen wird. Fieber, Kopfschmerz, Übelkeit und Hautausschlag sind häufige Symptome. Viele Publikationen beschreiben keine Monozytosen (z.B. Ong H.A., The Journal of Pediatrics, 1940), andere nur relative Monozytosen, keine echten absoluten. Und auch diese Arbeiten sind teilweise weit vor 1940 entstanden. Es könnten damals auch aktivierte Lymphozyten fälschlicherweise als Monozyten mitgezählt worden sein. Es gibt eine neuere Publikation, die 205 Fälle von RMSF mit 175 Fällen von Krankheiten mit ähnlichen Symptomen verglichen hat. Da zeigten die RMSF Fälle sogar einen niedrigeren mittleren Monozytenanteil als die RMSF-ähnlichen Fälle (7% gegenüber 8%). Dass in dieser Studie weder die Schwankungen um den Mittelwert, noch der Bereich der Werte und schon gar nicht die absoluten Monozytenzahlen angegeben waren, ist schade. Die mittlere Leukozytenkonzentration bei RMSF war 11000/µl (Traeger M.S., Clinical Infectious Diseases, 2015).

Paratyphus
Beim Paratyphus liegen die Monozytenzahlen lt. einer Studie im Mittel bei 480/µl mit einem Interquartilenbereich bis 770/µl. Das ließe darauf schließen, dass die Monozyten in ca. 20% der Fälle leicht über 800/µl liegen (Kuijpers L.M.F., PLOS Neglected Tropical Diseases, 2017; 186 Paratyphus-Fälle). Eosinophile Granulozyten sind meist sehr niedrig.
Anmerkung: Beim echten Typhus ist eine Monozytose ungewöhnlich. Näheres im Abschnitt "Keine (echte) Monozytose" weiter unten.

B. Virusinfekte

Influenza ("echte Grippe")
Abhängig vom Virustyp können (meist leichtere) Monozytosen, seltener auch Verminderungen der Monozyten auftreten.
Bei der Grippe 2009 (Mexiko-Grippe, Schweinegrippe; durch ein A/H1N1-Virus) kam es zu Monozytosen (47% der Fälle über 800/µl; Mittelwert 810/µl, Höchstwerte ca. bei 1400/µl) oft verbunden mit Verminderungen der Lymphozyten (Merekoulias G., Plos Currents, 2010).
Bei Infektionen mit einem anderen Virustyp (H3N2; verursacht bei uns sehr häufig Influenza) fand man dagegen fast nur relative Monozytosen (bis ca. 17%, Maximum 4 Tage nach Ansteckung)(McClain M.T., Journal of Clinical Virology, 2013).
Bei einem anderen Typ (H7N9, ein "Vogelgrippe-Virus") kommt es sogar zu Verminderungen der Monozyten (41% der Patienten unter 120/µl)(Wu Y., Critical Care, 2014).


Humanes Parainfluenza Virus Typ 3 (HPIV-3)
Dieses Virus kann eine Grippe-ähnliche Erkrankung verursachen. Dabei sind auch höhere Monozytenzahlen beobachtet worden: z.B. 1200/µl bei der Aufnahme, Abfall nach 7 Tagen dann Wiederanstieg auf bis 1800/µl am 16. Tag (bakterielle Zusatzinfektion?)(Cunha B.A., European Journal of Clinical Microbiology and Infectious Diseases, 2016)

Andere Virusinfektionen, die Grippe-ähnlich verlaufen können
Rhinoviren
Bei Infektionen mit Rhinoviren (HRV) kann es am 4. und 5. Tag zu relativen Monozytosen bis zu 15% kommen, da die Leukozytenzahlen aber nur bis etwa 8000/µl gehen, sind maximal Monozytosen nur bis etwa 1200/µl zu erwarten. Die meisten Fälle werden aber unter 1000/µl liegen.

RS-Viren (RSV)
Bei Infektionen mit RSV steigen die Monozyten vom 5. bis 8. Tag auf bis zu 12%. Bei Leukozytenzahlen bis etwa 9000/µl könnten die Monozytenzahlen bis ca. 1100/µl steigen.
(McClain M.T., Journal of Clinical Virology, 2013)

Metapneumoviren
Beim Metapneumovirus beschreiben mehrere Publikationen eine "Monozytose" ohne diese auch nur in irgendeiner Weise zu definieren.
Relativ? Absolut? Höhe? - keinerlei Angaben. So ist die Angabe "Monozytose" völlig sinnlos.

Coronaviren
Coronaviren können relative Monozytosen verursachen, absolute Monozytosen >800/µl dürften eher die Ausnahme und nur gering ausgeprägt  (Cunha B.A., European Journal of Clinical Microbiology and Infectious Diseases, 2016; Park G.E., Journal of Korean Medical Science, 2017).

Adenoviren
Auch bei Adenovirus-Infektionen werden in manchen Publikationen "Monozytosen" beschrieben, leider ohne nähere Angaben. Eine Publikation (bei Erwachsenen), die wenigstens die relativen Monozytenzahlen angibt, spricht von 9% bei stillen Infektionen, 13% bei leichten und 11% bei schweren Infektionen (Mittelwerte). Die höchsten Werte (MW+2xSD) der drei Gruppen lagen bei 13%, 19% bzw. 19%. Absolutwerte waren wieder einmal nicht angegeben. Aus den berichteten Leukozytenzahlen (im Mittel ca. 6000/µl, Höchstwerte bis ca. 12000/µl), kann man annehmen, dass die Absolutzahl der Monozyten häufig über 800/µl lag und Werte von 1000 bis 2000/µl aufgetreten sein könnten (Chen W., BMC Infectious Diseases, 2014)

Varicellen (=Windpocken, "Feuchtblattern")
Etwa 10% der Fälle zeigten eine Monozytose >800/µl, der höchste Wert lag knapp über 1000/µl (Tsukahara T., The Journal of Dermatology, 1992).

Herpes Zoster (Gürtelrose)
Einer von 7 Fällen mit generalisiertem Herpes Zoster zeigte eine Monozytose (870/µl). Bei den 14 Fällen mit lokal begrenztem Herpes Zoster gab es keinen Fall über 800/µl (Tsukahara T., The Journal of Dermatology, 1992). Allerdings waren ein paar Fälle knapp unter 800/µl. Mit modernen Monozytenzählungen, die eher höhere Werte ergeben, würden diese Fälle wahrscheinlich knapp über 800/µl liegen
Anmerkung: In derselben Studie zeigten sich bei Herpes Labialis  (Herpes Simplex Virus; Lippen-Herpes), Masern und Röteln keine Monozytosen >800/µl. Lediglich der Prozentsatz der Monozyten war in Einzelfällen erhöht.

Ebstein-Barr-Viruserkrankung (EBV, Infektiöse Mononukleose, Kissing Disease)
In manche Monozytoselisten steht EBV als mögliche Ursache einer Monozytose, in anderen nicht. Bei einer Betrachtung der Blutbilder unserer eigenen EBV-Patienten zeigte sich zum Zeitpunkt der Diagnose bei ca. 60% aller 0 bis 6-jährigen Patienten eine Monozytose (bis maximal 2570/µl), bei ca. 40% aller 6 bis 18-jährigen (bis 1970/µl) und bei 18% aller über 18-jährigen (bis 3680/µl). Der Wert 3680/µl war aber ein Ausreißer: die Monozyten bei den über 18-jährigen lagen im Mittel sogar unter denen der 6 bis 18-jährigen (570/µl gegen 760/µl, siehe untenstehende Abbildung).
Es dürfte sich bei den beobachteten Monozytosen aber um keine spezifische EBV-Virus-Wirkung handeln, sondern nur um eine Begleiterscheinung der Entzündung und allgemeinen Erkrankung. Dafür spricht, dass die Vergleichsgruppe, die EBV-ähnliche Symptome hatte, aber dann im EBV-Test negativ war, genau so hohe Monozytenwerte hatte und genauso oft eine Monozytose aufwies (siehe Abbildung).

Monozyten bei EBV-Patienten und Vergleichsgruppe mit EBV-ähnlichen Symptomen 
Monozytenzahlen bei EBV (eigene Daten)
Grün die Gruppe der Patienten mit EBV-ähnlichen Symptomen (und daher EBV-Verdacht), die aber dann einen negativen EBV-Test zeigten (IgM-AK-negativ, 1295 Patienten). Rot die mit positivem EBV-Test (IgM-AK-positiv, 183 Patienten). Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den EBV-negativen und den EBV-positiven.
Die Balken stellen jeweils den 2.5 bis 97.5-Perzentilen-Bereich dar, der Strich das Mittel (Median).


Zytomegalie (Zytomegalievirus-Infektionen, CMV)?
Diese meist nur bei Immungeschwächten schwer verlaufende Erkrankung wird fast immer unter den Monozytose-Ursachen erwähnt, obwohl es nur wenige Daten dazu gibt. Es sind Einzelfälle beschrieben mit Monozytosen über 3000/µl, einige andere Studien fanden aber bei der Mehrzahl der CMV-Infektionen keine Monozytosen.
X.Y. Han beschrieb 2005 zwei CMV-Fälle aus Texas mit Monozytose: Die 2 Patienten hatten seit Jahren keine Milz mehr. Ca. 2 Wochen nach einer CMV-Infektion wurden Monozytenwerte von 3700/µl bzw. 1600/µl gemessen, die nach einigen Wochen bis Monaten auf Normalwerte bzw. leicht erhöhte Werte abfielen. Fehlen der Milz alleine kann ja zu erhöhten Monozytenzahlen führen, die CMV-Infektion hat die Monozytenzahlen aber offenbar weiter erhöht (American Journal of Clinical Pathology). In Kanada wurde eine (nicht immungeschwächte) Frau mit CMV-Infektion und einer Monozytose von 3200/µl beschrieben (Chagla Z., Canadian Journal of General Internal Medicine, 2005). Das Auffälligste an diesen 3 Fällen waren aber nicht die Monozytosen sondern die massiv erhöhten Lymphozyten (bis über 20000/µl).
Eine französische Studie, die die Monozyten bei CMV-Erstinfektionen von nicht-Immungeschwächten gemessen hat, beschreibt zwar Monozytosen bei der Hälfte der 115 Patienten, als Monozytose wurde aber jeder Wert über 500 Monozyten/µl gezählt (Bonnet F., La Revue de médecine interne, 2000). Das ist eine sehr niedrige Grenze. Über 500/µl liegt auch fast die Hälfte aller Gesunden (Hübl W., European Journal of Clinical Chemistry and Clinical Biochemistry, 1995).
Bei Herztransplantierten unter immunhemmender Therapie führte eine CMV-Infektion sogar zu einem Absinken der Monozytenzahlen von 600/µl auf 300/µl (Cooke M.E., Transplantation, 2006).


Parvovirus-B19-Infektion (manche Fälle)
Parvo-Virus-B19-Infektionen verursachen meist Blutarmut mit oder ohne Verminderungen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und der Blutplättchen. Wenn eine Monozytose vorkommt, ist sie nur relativ (also eine Erhöhung des Prozentanteils der Monozyten). Es gibt aber auch einzelne Fälle mit Erhöhung der Leukozyten und der Monozyten (sog. leukoerythroblastische Fälle):
Bei 5 beschriebenen Fällen (Kinder 1 Tag bis 11-Monate alt) wurden Monozytenzahlen von bis zu 15600/µl beobachtet (Kerr J.R., Reviews in Medical Virology, 2015). Ein Fall begann z.B. mit 5600 Monozyten/µl, fiel nach einer Woche auf 2700/µl ab und war nach 3 Monaten wieder normal (Yetgin S., European Journal of Haematology, 2000).
Das Blutbild in diesen Fällen wurde als leukoerythroblastisch beschrieben, d.h. Linksverschiebung, Myeloblasten und kernhaltige Erythrozytenvorstufen waren im Mikroskop sichtbar. Zusammen mit der Monozytose imitierte das Bild nach Meinung der Autoren eine Juvenile Myelomonozytäre Leukämie (JMML).
Allgemeine Info zur Parvovirus-B19-Infektion: Die Erkrankung ist eine Kinderkrankheit, anfangs grippeähnlich, später in 20% der Fälle mit einem Hautauschlag einhergehend ("Ringelröteln"). Aber auch Erwachsene können erkranken.
 

Hantavirus-Infektionen (vor allem Ostasien- und USA-Fälle)
Durch Einatmen von im Staub befindlichem Nagetier-Kot kann eine Hantavirus-Infektion beim Menschen entstehen. Es gibt verschiedenen Hantaviren: die in Mitteleuropa auftretenden Viren verursachen leichtere Erkrankungen als die am Balkan oder in Ostasien auftretenden. Symptome sind Fieber mit Blutungen, z.B. an Haut und Schleimhäuten, daher der Name "hämorrhagisches Fieber", Nierenschädigungen kommen häufig vor. Am gefährlichsten sind die in Amerika auftretenden Formen. Bei diesen steht meist eine Lungenentzündung im Vordergrund. [Hantaan ist ein Fluss in Süd-Korea. Dort fiel die Erkrankung in den 1950ern zum ersten Mal auf. Daher der Name der Viren].

China, Virustyp Hantaan-Virus:
In der akuten Phase zeigten mehr als 70% der Patienten Monozytenzahlen über 800/µl mit einem Mittelwert bei 1800/µl und Spitzenwerten bis ca. 5000/µl. Schwerere Verläufe zeigten höhere Monozytenzahlen (Tang K., Viral Immunology, 2015).

USA (Südwesten), Virustyp Sin-Nombre-Virus:
Ca. 43% der tödlichen Fälle zeigten erhöhte Monozytenzahlen mit Werten bis 8600/µl (Zaki S.R., American Journal of Pathology, 1995).

In Europa zeigen die Fälle seltener eine Monozytose, und wenn, dann ist sie wesentlich geringer ausgeprägt (unter 2000/µl).
Ein Fall in Finnland (Virustyp Puumala-Virus) zeigte bei der Aufnahme Monozyten 1300/µl, ein Tag später 1800/µl, nach 3 Tagen waren die Monozyten im Normbereich (Ala-Houhala I., Scandinavian Journal of Infectious Diseases, 2000). Von 3 Fällen in Deutschland (Virustyp Puumala-Virus) zeigte einer eine Verminderung der Monozyten (130/µl), einer eine normale Monozytenzahl und nur einer eine leichte Erhöhung (960/µl)(Denecke B., Mayo Clinic Proceedings, 2010). In manchen Fällen wurde anfangs sogar ein Abfall der Monozyten gefunden, vielleicht, weil sie ins Lungengewebe (und andere Gewebe?) wandern: so findet eine schwedische Studie mit 17 Fällen (Virustyp Puumala-Virus) in der akuten Phase keine Erhöhungen der Monozyten im Blut, sondern eher eine Verminderung (Scholz S., Plos Pathogens, 2017).


Dengue-Fieber (DF)
Eine durch Stechmücken in den Tropen und Subtropen übertragene Reisekrankheit (50% der Fälle nach Reisen nach Thailand und Indonesien), Grippeähnliche Symptome, ev. Hautausschlag, manchmal aber auch schwerer Verlauf mit diffusen Blutungen oder Schocksymptomatik (schwere Verläufe häufiger bei Zweitinfektionen). In Deutschland knapp 1000 Fälle im Jahr 2016.
Das Dengue-Fieber fehlt in keiner Liste der Monozytoseursachen. Studien sagen, dass ca. ein Drittel aller Patienten eine Monozytose zeigt. Aber: viele Monozytosen bei Dengue-Fieber sind nur relativ (also % der Leukozyten). Diese Monozytosen sind nicht durch eine echte Vermehrung der Monozyten sondern durch niedrige Zahlen der anderen Leukozyten bedingt. Echte, absolute Monozytosen gibt es seltener und sie sind nur bei schwereren Verläufen stärker ausgeprägt.
Eine neue Studie mit über 1000 Fällen zeigt bei leichteren Formen in den ersten 3 Tagen keine Monozytosen. Die mittleren Werte waren sogar eher im unteren Normalbereich. Erst am 5 Tag kam es zu höheren Werten, aber nur ca. 10% der Fälle lagen über 800/µl und die Spitzenwerte lagen nur um 1000/µl.
Nur bei der schwersten Form (Dengue-hämorrhagisches Fieber, DHF) kam es zu stärkeren Erhöhungen: bereits am 2 Tag waren ca. 20% der Fälle über 800/µl mit den höchsten Werten bei etwa 1400/µl. Am 5. Tag waren mehr als die Hälfte der Fälle über 800/µl, mit den höchsten Werten bei ca. 2100/µl (Tsai J., Biomedical Hub, 2017).
Anm.: Virustypen in der Studie DENV-2 (74%), DENV-3 (23%). Höhere Monozytenzahlen bei DENV-2.
Monozyten bei Dengue Fieber Tsai 2017 
Mittlere Monozytenzahlen bei Dengue Fieber
Die Grafik zeigt die mittleren Monozytenzahlen bei einem Dengue-Fieber-Ausbruch in Taiwan verschiedenen Schweregrades. Nur bei der schwersten Form, dem hämorrhagischen Dengue Fieber (DHF)*, lag die mittlere Monozytenzahl über 800/µl. Einzelne Fälle lagen natürlich auch deutlich über den mittleren Konzentrationen (Tsai J., Biomedical Hub, 2017; DF: 579 Fälle, DF mit Blutung: 232, DHF: 204).
*Das DHF wurde durch das Undichtwerden der Kapillaren vom DF mit Blutungen (aber dichten Kapillaren) abgegrenzt.


C. Pilzinfektionen


Leider findet man in der Literatur nur wenige Angaben zu den Monozytenzahlen bei Pilzinfektionen. Nachfolgend sind Pilzerkrankungen angeführt, bei denen Monozytosen beschrieben wurden. Sicher können auch bei anderen systemischen (also nicht lokal begrenzten) Pilzinfektionen leichte bis mäßige Monozytosen auftreten.

Histoplasmose
Bei dieser meist bei Immungeschwächten auftretenden Infektion durch den Pilz Histoplasma capsulatum sind Monozytosen beschrieben. Zu absoluten Monozytosen dürfte es aber nur in einem kleinen Teil der Fälle kommen und sie sind nicht sehr hoch (unter 2000/µl).
Wieder eine Erkrankung, die in vielen Monozytose-Listen auftaucht, bei der es aber kaum aussagekräftige Publikationen gibt. Es kommt bei der Histoplasmose oft zu sehr niedrigen Leukozytenzahlen mit niedrigen Neutrophilen Granulozyten. Da können natürlich relative Monozytosen auftreten. Absolute Monozytosen dürften eher selten sein. Eine Studie bei 13 AIDS-Patienten mit Histoplasmose fand bei keinem eine Monozytose sondern im Gegenteil sehr niedrige Monozytenzahlen (Kurtin P.J., American Journal of Clinical Pathology, 1990). In 5 beschrieben Fällen fand Robert J. Rohn nur in 2 Fällen eine absolute Monozytose: die eine nur knapp über  800/µl, die andere in einem Fall mit Monoblasten, bei dem vielleicht eine Leukämie die Monozytose verursachte (Blood, 1953). Eine noch ältere Studie beschreibt einen Fall, der im Anfangsstadium einer Histoplasmose 1800 Monozyten/µl aufwies, 4 Wochen später aber nur mehr 690/µl (damals ohne wirksame Behandlung)(Schwartz S.O., Blood, 1952).

Paracoccidioido-Mycosis
Dies ist eine durch den Pilz Paracoccidioides brasilensis (kein leichtes Wort) verursachte, in Teilen Südamerikas vorkommende Pilzerkrankung. Bei der lang andauernden, chronischen Form fand man bei 5 Patienten in ca. 40% der Fälle eine Monozytose >800/µl mit den höchsten Werten um 1400/µl (Venturini J., BMC Infectious Diseases, 2014).

Cryptokokkose??
Manche Quellen führen die Infektion mit Cryptokokkus neoformans als Monozytoseursache an. Das wäre natürlich denkbar, andererseits fand sich darauf in der Literatur keine Angabe.
Dabei sind die Daten sicher vorhanden, Monozyten werden ja routinemäßig im Labor bestimmt, aber es findet kaum einer der Mühe wert, sie in der Publikation zu erwähnen: In ca. 25 durchsuchten Studien mit sicher 50 beschriebenen Cryptokokkose-Fallstudien wurde in keiner das Wort Monozyt überhaupt erwähnt.

D. Parasiten-Infektionen


Malaria
Bei schweren Verläufen mit hoher Parasitendichte und Blutarmut kommt es zu Erhöhungen der Monozyten, bei Kindern bis ca. 3000/µl, bei Erwachsenen etwas niedriger. Bei leichten Fällen wurden keine signifikanten Erhöhungen der Monozyten beobachtet.
Was sind nun schwere Formen, bei denen die Monozyten erhöht sind? Eine Studie bei im Mittel 10-Monate alten Kindern definiert die schweren Formen mit einer schweren Blutarmut/Anämie (Hämoglobin unter 6g/dl): ca. 40% dieser Gruppe zeigte Monozytosen, bis ca. 3000/µl (Malariaerreger P.falciparum; Kenia)(Novelli E.M., British Journal of Haematology, 2010). Eine andere Studie, bei etwas älteren Kindern, definierte die Schwere über die Erregerkonzentration im Blut: erst in der Gruppe mit einer Malaria-Erregerkonzentration über 10000/µl waren die Monozyten signifikant erhöht: ca. 50% dieser Fälle zeigten Monozytosen, bis ca. 3000/µl (Malariaerreger P.falciparum; Burkina Faso)(Gansane A., Memorias do Instituto Oswaldo Cruz, 2013).  Bei einer Studie ohne Alterseinschränkung fanden sich Monozytenerhöhungen bereits bei ab 400 Parasiten/µl (Malariaerreger P.falciparum; Nigeria)(Eze E.M., Global Journal of Health Science, 2012).  Bei einer thailändischen Studie mit offenbar leichteren Fällen fand sich keine Monozytose (Alter im Mittel 19 Jahre; 73% Plasmodium vivax, nur 21% P. falciparum; Hb 12,3g/dl)(Kotepui M., Infectious Diseases of Poverty, 2017). 

Toxoplasmose

Kongenitale  Toxoplasmose (Infektion des Kindes durch Toxoplasmoseerkrankung der Mutter)
Monozytosen dürften kongenitaler Toxoplasmose nicht so häufig sein, wie das die oft publizierten Monozytoselisten vermuten lassen. Einige Publikationen fanden bei kongenitaler Toxoplasmose gar keine Monozytose. Ein Einzelfall mit 6060 Monozyten/µl ist zwar beschrieben, diese Zahl ist aber zu hinterfragen. Die zugehörige Publikation stammt aus dem Jahr 1946. Auch ist zu berücksichtigen, dass bei Neugeborenen Monozytenwerte bis 2500 bzw. 2700/µl noch in den Normalbereich fallen.
J. Rajantie beschrieb zwar 1992 eine "Monozytose" bei 4 von 8 Fällen von kongenitaler Toxoplasmose, der höchste Wert lag aber nur bei 875/µl. Die Kinder waren aber alle weniger als 12 Monate alt. In dem Alter bedeutet 875/µl keine Monozytose (Scand. J. Inf. Dis.). H.G. Farquhar publizierte 1949 zwei Fälle von kongenitaler Toxoplasmose ohne Monozytose (höchster Wert 680/µl; Archives of Disease in Childhood). Ebenso wenig zeigte der Fall eines 6 Tage alten Kindes aus dem Jahr 1975 eine Monozytose (720/µl; Gustavo dos Santos J., American Journal of Clinical Pathology). Die schon weiter oben erwähnte Publikation aus dem Jahr 1946 gibt bei einem von 5 Fällen eine Monozytose von 6060/µl an. In zwei anderen Fällen lagen die Monozyten bei 330 bzw. 822/µl, also in dem Bereich, den wir heute noch als normal betrachten (Die Kinder waren 7 bzw. 8 Wochen alt). In den verbleibenden 2 Fällen waren keine Monozytenzahlen angegeben (Callahan W.P., Medicine[Baltimore]). Ein Fall beschrieben von H.K.Silver zeigte 2350 Monozyten/µl bei einem 5 Wochen alten Kind. Das liegt nur leicht über dem Referenzbereich von 1900/µl (American Journal of Diseases of Children, 1954).


Toxoplasmose des Erwachsenen
Die meisten Publikationen beschreiben die Vermehrung von Lymphozyten mit Aktivierungszeichen als auffälligstes Merkmal im Blutbild, nicht die Monozytose. Monozytosen finden sich selten und nur gering ausgeprägt (bis etwa 1000/µl).
I. Sklenar untersuchte 8 Fälle von akuter Toxoplasmose bei Erwachsenen und fand leicht erhöhte Monozytenzahlen (Mittelwert 631+/-203/µl, d.h. Werte bis etwa 1000/µl)(Journal of Infectious Diseases, 1986). Alle anderen mir zugänglichen Studien, von denen einige nachfolgend angeführt sind, fanden keine Monozytose: R. Attard beschreibt 3 Fälle von Toxoplasmose (alle ohne Vorerkrankung) von denen keiner eine Monozytose hatte (Monozytenzahlen lagen zwischen 190 und 530/µl). Auffällig war viel mehr eine Lymphozytose von 4600 bzw. 6300/µl bei 2 der 3 Patienten (The St. Luke`s Hospital Gazette, 1968). Auch J.S. Remington sieht keine Monozytose sondern vielmehr eine Lymphozytose mit aktivierten Lymphozyten im Vordergrund mit einem Bild, das dem der Infektiösen Mononukleose ähnlich ist (Bulletin of the New York Academy of Science, 1974). Auch E.S. Neves beschrieb keine Monozytose bei akuten Toxoplasmosen bei immunkompetenten Erwachsenen (Memorias do Instituto Oswaldo Cruz, 2009), genauso wenig wie B. Azaz bei einem Fall eines 13-Jährigen (Monozyten 225/µl; Pediatric Dentistry, 1994).

Babesiose
Bei dieser durch Zeckenbiss übertragenen Parasiteninfektion, die in Europa fast nur nach Milzentfernung auftritt, soll es zu Monozytosen kommen können. Das wäre nicht wirklich überraschend, aber leider gibt es kaum Daten dazu. Kompliziert wird die Interpretation einer Monozytose bei Babesiose durch die Tatsache, dass auch die Milzentfernung selbst Ursache von Monozytosen sein kann.
Ein 2009 beschriebener Fall aus den USA zeigte nur eine leichte absolute Monozytose (1200/µl, 26% der Leukozyten). Die Patientin hatte noch ihre Milz war aber wegen nach Nierentransplantation mit immunschwächenden Medikamenten (Tacrolimus) behandelt. Erreger war wahrscheinlich Babesia microti (Nelson D.A., Cases Journal, 2009). Auch ein anderer Babesia microti-Fall zeigte nur eine minimale Monozytose (930/µl; Gutmann J., NEJM, 2003).
Ein 2015 beschriebener, sehr schwerer Fall von Babesiose aus der Türkei beschreibt eine Leukozytenzahl von 17600/µl mit 72% Neutrophilen und 11% Lymphozyten. Bleiben auf 100% also noch 17% der Leukozyten oder 3000 Leukozyten/µl "übrig". Da weder die Eosinophilen Granulozyten noch die Basophilen Granulozyten bei Babesiose auffallend erhöht sind, dürften die Monozyten in diesem Fall zumindest bei 2000-2500/µl gelegen sein. Schade, dass der Autor die Monozyten nicht angegeben hat, dann bräuchte man nicht so viel spekulieren (Tanyel E., International Journal of Infectious Diseases, 2015; Erreger: Babesia divergens).


Trypanosomiasis Afrikanische Form ("Schlafkrankheit")
In vielen Monozytoselisten ist die Trypanosomiasis aufgelistet, Monozytenwerte bis ca. 1800/µl dürften vorkommen. In vielen Fällen bzw. in manchen Phasen der Erkrankung kommt es aber offenbar zu keiner Monozytose.
Publikationen dazu gibt es nur wenige. So beschreibt C. Trincao mittlere relative Monozytosen von 12-17%. Er hat zwar leider keine Absolutzahlen angegeben, aber nach den genannten mittleren Leukozytenzahlen, kann man annehmen, dass Monozytosen bis ca. 1800/µl aufgetreten sein dürften. Die höchsten Monozytenzahlen beschreibt er in der ersten Phase der Erkrankung, dann einen Abfall zu Beginn der neurologischen Phase, dann wieder einen Anstieg (auch unter Behandlung und bei Patienten mit Rückfall)(The American Journal of Tropical Medicine and Hygiene, 1951). J.H.S. Gear beschreibt einen Fall, der in manchen Phasen eine niedrige Monozytenzahl hatte (unter 100/µl), in anderen Phasen eine Monozytose von 1200/µl (The American Journal of Tropical Medicine and Hygiene, 1986). Auch zwei US-amerikanische Touristen, bei denen nach einer Tansania-Safari eine Trypanosomiasis diagnostiziert wurde, hatten niedrige Monozytenzahlen (unter 150/µl, Sinha A., Clinical Infectious Diseases, 1999).

Entamoeba histolytica / Amöbenruhr?
In vielen Lehrbüchern/Webseiten wird eine länger andauernde Amöbenruhr (Amoebiasis) als Ursache einer Monozytose genannt. Meist werden aber keine konkreten Zahlen und auch keine Quellen zu der Aussage angegeben. Ein Lehrbuch spricht von einer "leichten Monozytose >800/µl". 
Übersichtsstudien mit Monozytenangaben waren für mich nicht auffindbar. Die zahlreichen vorhandenen Fallstudien hielten die Angabe eine Blutbildes oder gar der Monozyten offenbar für nicht notwendig. Eine Studie hat die Monozyten doch angegeben, sie lagen aber nur bei 126/µl (Rana S.S., Gastrointestinal Endoscopy, 2008).

Leishmaniose / Kala-Azar (nur relative Monozytose)
Weil sie so oft als Monozytoseursache erwähnt wird, sei sie hier aufgelistet. Leishmaniosen zeigen aber keine absoluten Monozytosen, nur relative. Näheres im Abschnitt "Keine oder nur eine relative Monozytose" weiter unten.


E. Krankheiten mit vermuteter infektiöser Ursache


Kawasaki-Syndrom
Bei dieser fieberhaften Erkrankungen, die in früher Kindheit auftritt und bei der die kleinen und mittleren Arterien entzündlich geschädigt werden, wurden Monozytosen beschrieben. K. Katayama beschrieb die Monozytenzahl bei im Durchschnitt 2 Jahren alten Kindern mit aktivem Kawasaki-Syndrom mit 746+/-418/µl (Mittelwert+/-SD). Setzt man die Normalwertgrenze für diese Altersgruppe bei 1200/µl an, lagen also ca. 1/3 der Kinder über dieser Grenze mit den höchsten Werten bei ca. 1600/µl - 2000/µl (Clinical and Experimental Immunology, 2000).
 

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4. MEDIKAMENTE


Glucocorticoide ("Cortison-Präparate")
Glucocorticoide erhöhen die Monozytenzahl. Eine Studie bei Nierentransplantierten zeigte eine Erhöhung über 800 Monozyten/µl bei einem Drittel der Patienten mit Spitzenwerten bis 1500/µl. Leider wird die Dosierung der Glucocorticoide nicht angegeben (Rogacev K.S., Nephrolology Dialysis and Transplantatation, 2015).

Zeitverlauf
Die ersten Tage: Eine deutsche Studie hat den Verlauf der Monozytenzahlen nach Gabe von 500 mg Methylprednisolon pro Tag beobachtet: am ersten Tag gab es einen Abfall der Monozytenzahlen, erst ab dem zweiten Tag kam es zu erhöhten Monozytenzahlen (Fingerle-Rowson G, Clinical and Experimental Immunology, 1998).
Die ersten drei Wochen: Nach einem Anstieg in der ersten Woche wurden in der 2. Woche die höchsten Monozytenwerte beobachtet (bis etwa 1500/µl), in der 3. Woche zeigte sich eine leichtes Absinken der Werte (Prednison; Shoenfeld Y, American Journal of Medicine, 1981).
Unklare Fallstudie: Eine publizierte Fallbeschreibung aus Neuseeland beschreibt eine "Glucocorticoid-verursachte" Monozytenzahl bis 10000/µl (!) unter 2-wöchiger Prednison-Behandlung (10 bis 40 mg/Tag) bei einem 83-jährigen Mann. Dieser war allerdings schon länger unter niedrigdosierter Glucocorticoid- und Metothrexatbehandlung wegen Rheumatoider Arthritis und Polyarteriitis nodosa und er verlor 18 kg Gewicht in den letzten 6 Monaten (Barker S., New Zealand Medical Journal, 2012). Es wird wohl nicht nur die kurzfristig höhere Glucocorticoidgabe gewesen sein, die den extremen Anstieg der Monozyten verursachte.

G-CSF, GM-CSF, M-CSF (Stimulation der Blutstammzellen)
Erhöhung der Monozytenzahlen bei G-CSF- oder GM-CSF-Behandlungen wurden bei etwa einem Viertel der Patienten beobachtet und lagen zwischen 1500 und 6800/µl. Sie traten parallel zu den Erhöhungen der Leukozytenzahlen auf und gingen wieder zurück, wenn die Leukozytenzahlen zurück gingen. Die Monozytosen traten bei Patienten auf, die auch die höheren Leukozytenzahlen hatten (Schmitz L.L., American Journal of Clinical Pathology, 1994). 
Nach Gabe von M-CSF können sehr hohe Monozytenzahlen vorkommen (Spitzenwerte über 7000/µl nach 1-2 wöchiger Behandlung)(Minasian L.M., Cancer, 1995).
(Anm.: G-CSF ist z.B. in Neupogen®, Filgrastrim®; GM-CSF ist z.B. in Sargramostim®, Leukine®)


Plerixafor (=Mozobil®, CXCR4 Antagonist)
Nach einer Gabe von Plerixafor in einer Dosierung von 0,16 mg/kg Körpergewicht steigt die Monozytenzahl bei Gesunden rasch an und erreicht nach 6h den Gipfel bei etwa 2800/µl mit Höchstwerten bis ca. 5000/µl. Dann erfolgt ein Abfall. Nach 24h sind die Werte wieder etwa auf Ausgangsniveau. Das Medikament kann für Menschen mit Mutationen des CXCR4 (man nennt die Erkrankung Myelokathexis oder WHIM-Syndrom) verwendet werden. CXCR4 ist Bestandteil vieler Zelloberflächen und über Bindung von bestimmten Stoffen an das CXCR4 kann die Zelle gesteuert werden. Ist CXCR4 mutiert, haben die Erkrankten oft zu wenige Leukozyten. Mit Plerixafor kann man die Leukozytenzahlen bei den Kranken erhöhen. Allerdings viel weniger stark als bei Gesunden. So steigen die Monozyten bei Patienten mit CXCR4 Mutation nach Plerixafor-Gabe im Mittel nur bis etwa 1000/µl mit Höchstwerten bis ca. 1200/µl (Dale D.C., Blood, 2011).

IL-3
Nach ca. 2-6 wöchiger Gabe von IL-3 kommt es im Mittel zu Monozytenzahlen bis ca. 1100/µl, Höchstwerte ca. 1700/µl. Bei Patienten mit Knochenmarksschädigung blieben die Monozytenzahlen meist unter 1000/µl. (Ganser A., Blood, 1990).

IL-10
Einmalige IL-10 Gabe von 50µg pro kg Körpergewicht führte nach 12h zum Monozytenanstieg auf das 2,5-fache des Ausgangswertes. Auch nach 24h waren sie noch deutlich erhöht. Es wurden leider keine Absolutwerte angegeben, aber man kann Werte bis ca. 2000/µl annehmen (Huhn R.D., Blood, 1996).

Epilepsie-Medikamente (Carbamazepin, Phenytoin, Valproinsäure, Phenobarbital)
Epilepsiemedikamente können als Nebenwirkung das sog. Antikonvulsiva-verursachte Pseudolymphom-Syndrom verursachen (meist 3-7 Wochen nach der Einnahme, ev. aber auch erst nach Monaten). Neben Lymphom-ähnlichen Hauterscheinungen kommt es dabei zu Monozytosen. In einer südkoreanischen Studie zeigten 4 von 8 Patienten Monozytosen von 840 bis 4480/µl (Choi T.S., British Journal of Dermatology, 2003).

Olanzapin, Ziprasidon / Neuroleptika
Das bei Psychosen eingesetzte Neuroleptikum Olanzapin soll in einem Fall nach 2-tägiger Gabe eine Monozytose von 3800/µl verursacht haben, die 2 Tage nach dem Absetzen des Medikaments wieder verschwand (Robinson R.L., Journal of Postgraduate Medicine, 2003).
Für das Neuroleptikum Ziprasidon ist ein Fall mit Monozytose >1350/µl, beginnend am 7. Behandlungstag, beschrieben (Thöne J., Journal of Clinical Psychiatry, 2007).
Auch für die klassischen Neuroleptika wurden Monozytosen beschrieben (Lutz E.G., Am J Psychiatry, 1979).

FLT3-Ligand
FLT3-Ligand soll den Erfolg von Impfungen verbessern. Seine tägliche Gabe (20µg pro kg Körpergewicht) führte nach einer Woche zu deutlichen Monozytosen bei 8 von 10 Versuchspersonen (897 bis zu 3915 Monozyten/µl)(Evans T.G., Vaccine, 2002).

Andere Medikamente
Bei vielen Medikamenten findet sich im Beipacktext die Nebenwirkung Monozytose. In den allermeisten Fällen sind das aber nur relative Monozytosen, die aufgetreten sind, weil die anderen Leukozyten, insbesondere die Neutrophilen Granulozyten, als Nebenwirkung vermindert sind (=Leukopenie, bzw. Neutropenie). Man findet dann  meist die Angaben: "Leukopenie [od. Neutropenie], Monozytose". Das spricht für eine nur relative Monozytose.

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5. LYMPHOME ("LYMPHDRÜSENKREBS"), MULTIPLES MYELOM


Chronisch lymphatische Leukämie (B-CLL)
Monozyten sind in etwa einem Drittel der B-CLL Fälle erhöht, in den meisten Fällen bis etwa 1600/µl. Extremfälle mit bis zu 23000/µl Monozyten sind fragwürdig (litt der Patient vieleicht gleichzeitig an einer CMML?).
Mazumdar R., fand bei ca. einem Drittel aller CLL-Erstdiagnosen Monozyten über 910/µl, einen Höchstwert hat er nicht angegeben (Leukemia Research, 2013). Herishano Y. fand bei ca. 14% aller CLLs Monozyten über 800/µl, Maximalwerte bis ca. 1600/µl (Leukemia Research, 2013). Eine sehr große Studie mit fast 1200 Fällen gibt die beobachteten Zahlen leider nur sehr lückenhaft an: etwa 30% der Fälle dürften über 800 Monozyten/µl aufgewiesen haben, 94% der Fälle lagen unter 1545/µl. Fälle mit über 1545/µl hatten eine etwas schlechtere Prognose (Friedman D.R., American  Journal of Hematology, 2016). Eine deutsche Studie sieht 7 von 28 Fällen mit erhöhten Monozyten (bis 1200/µl), aber es fanden sich auch 7 Fälle mit verminderten Monozytenzahlen (Flieger D., Cancer Research, 1988).   

Follikuläres Lymphom
Beim Follikulären Lymphom kommt es nur sehr selten zu Monozytosen. So zeigten nur 3 von 150 Patienten bei der Erstdiagnose eine Monozytose über 800/µl, der Höchstwert lag bei 1110/µl. Höhere Monozytenzahlen zeigten keine schlechtere Prognose (Watanabe R., Leukemia Research, 2013).
[Eine niedrigeres Lymphozyten/Monozyten-Verhältnis hingegen wurde mit einer schlechteren Prognose in Verbindung gebracht (Kumagai S., International Journal of Hematology, 2014)]

Haarzell-Leukämie Variant-Form
Nicht bei der klassischen Haarzell-Leukämie aber bei der Variant-Form der Haarzell-Leukämie kommen in über 50% der Fälle Monozytosen bis etwa 2000-3000/µl vor (Kao H., Acta Haematologica, 2011).
Bei der klassischen Haarzell-Leukämie kommt es typischer Weise zur Verminderung der Monozyten.

Morbus Waldenström
Das Krankheitsbild eines M.Waldenström wird durch ein Antikörper-produzierendes B-Zell-Lymphom verursacht. Eine japanische Gruppe hat bei einem Fall von M.Waldenström eine Monozytenzahl von fast 2000/µl beobachtet, verursacht wahrscheinlich von dem Wachstumsfaktor M-CSF, den die Lymphomzellen produziert haben (Nakajima H., Blood, 1995)

Großzelliges B-Zell-Lymphom (Diffuse Large B-Cell Lymphoma, DLBCL)
Eine große Studie mit über 1000 Patienten zeigte, dass bei der Erstdiagnose DLBCL 29% der Patienten über 800 Monozyten/µl hatten, 10% über 1000/µl, dass aber fast alle unter 1500/µl lagen. Höhere Monozytenzahlen hatten eine etwas schlechtere Prognose (Tadmore T, Haematologica, 2014).

Lymphomatoide Granulomatose (??)
In Barbara Bains Hämatologielehrbuch "Blood Cells" ist die Lymphomatoide Granulomatose als Monozytoseursache gelistet (5.Aufl., 2015). In der dafür als Quelle genannten Publikation ist aber gar keine Monozytose beschrieben (Pisani R.J., Mayo Clinics Proceedings, 1990), auch viele andere Fallstudien zur Lymphomatoiden Granulomatose erwähnen keine Monozytose.

Multiples Myelom
Es finden sich leider kaum Studien mit konkreten Angaben. Eine Studie beschreibt den mittleren Monozytenwert bei Diagnose bei 372/μL, was nicht erhöht wäre, aber einzelne Fälle bis 2040/μL (Shin S, The Korean Journal of Pathology, 2013).

T-Zell-Lymphome
Eine italienische Gruppe hat Monozytenzahlen bei verschiedenen T-Zell-Lymphomen untersucht und fand, dass 23% der Fälle über 800 Monozyten/µl hatten, der Höchstwert lag bei 3500/µl. Monozytenzahlen über 800/µl waren mit etwas schlechterer Prognose verbunden.
Für Interessierte die Studienpatienten: 49 periphere T-Zell-Lymphome NOS, 25 anaplastische großzellige Lymphome, 17 angioimmunoblastische T-Zell-Lymphome, 2 intestinale T-Zell-Lymphome und 1 extranodales NK/T-Zell-Lymphom. 40 Fälle Stadium IV, 19 Stadium I (Bari A, Leukemia Research, 2013).
In einer ähnlichen Studie mit 73 T-Zell-Lymphomen (diesmal alle vom angioimmunoblastischen Typ) fand man ebenfalls eine schlechtere Prognose bei Monozytenwerten >800/µl und man fand, dass die Monozytenzahlen mit einigen anderen berechneten Prognose-Indizes korrelierten: höhere Monozytenzahl bei höherem Prognose-Index (Yang Y, Leukemia Research, 2016).


Morbus Hodgkin
20% aller Patienten mit Morbus Hodgkin zeigten bei der Erstdiagnose eine Monozytose über 900/µl, die höchsten Werte lagen bei 2070/µl (T.P. Vassilakopoulos, The Oncologist, 2016).
Z. Nishiwaki beschrieb 2016 einen Fall eines klassischen M.Hodgkin, bei dem die Hodgkinzellen den Wachstumsfaktor M-CSF produzierten, was wahrscheinlich die Ursache der Monozytose in diesem Fall war (960 Monozyten/µl; British Journal of Haematology).

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6. MYELOISCHE NEOPLASMEN / LEUKÄMIEN

Bei allen anderen Monozytoseursachen, auch bei den oben angeführten lymphatischen Tumoren und Lymphomen, sind die Monozyten als Begleiterscheinung erhöht, also als Reaktion auf die Erkrankung. Bei den myeloischen Neoplasmen hingegen können die Monozyten Teil der neoplastischen Zellen sein, und sind deswegen vermehrt (Monozyten zählen ja zu den myeloischen Zellen). Wobei aber nicht alle Monozyten zum neoplastischen Klon gehören müssen, es sind daneben auch noch "normale" Monozyten vorhanden, die eventuell auch reaktiv vermehrt sein können.


Akute Myeloische Leukämien (AML)
Nicht bei allen aber bei einigen Untergruppen der Akuten Myeloischen Leukämien kommt es häufig zu absoluten Monozytosen mit fallweise extrem hohen Monozytenwerten bis über 300000/µl.

Morphologisch/Zytochemisch definierte Akute Myeloische Leukämien mit Monozytosen (sog. FAB-Klassifikation):
  • Untergruppe AML M5: Unter den AML gibt es solche, bei denen die Leukämiezellen vor allem Monozyten bzw. Monozytenvorstufen sind (Akute Monoblastäre/Monozytäre Leukämie, auch als AML M5a und M5b bezeichnet). Bei diesen Erkrankungen können die Monozytenzahlen im Blut zwar auch völlig normal sein, meist sind sie aber deutlich erhöht, die Spitzenwerte liegen extrem hoch: bei über 300000/µl. Die mittleren Monozytenwerte sind oft nicht angegeben, sie dürften bei 15000 bis 40000/µl liegen (M5b hat höhere Werte als M5a). (Haferlach T. British Journal of Haematology, 2002; Villeneuve P., Leukemia Research, 2008;  Fung H., Leukemia and Lymphoma, 1995)
  • Untergruppe AML M4: Auch bei dieser Untergruppe (Akute Myelomonozytäre Leukämie, AML M4) können sehr hohe Monozytenzahlen im Blut auftreten.
    Es gibt leider nur sehr wenige Studien, die den Monozytenanteil bei der AML M4 beschreiben, und wenn, dann nicht in absoluten Zahlen. Die Leukozytenzahlen sind aber oft angegeben: sie liegen im Mittel bei etwa 40000/µl mit Höchstwerten bis ca. 500000/µl (Larson R.A., Blood, 1986). Davon ausgehend kann man grob schließen, dass die mittleren Monozytenzahlen über 8000/µl liegen werden und die höchsten Werte über 100000/µl liegen können (weil der Monozytenanteil bei der M4 über 20% ist). Anmerkung: in manchen Quellen liest man, dass eine AML M4 über 5000 Monozyten/µl haben muss. Das stimmt so nicht. Das Kriterium könnte definitionsgemäß durch eine erhöhte Lysozymkonzentrationen in Blut oder Harn ersetzt werden. Gemessen wird das aber wohl kaum mehr.
  • Untergruppe AML-M2 (Akute myeloische Leukämie mit Ausreifung): Auch bei dieser AML-Untergruppe sind in den Studien meist keine absoluten Monozytenzahlen angegeben. Die Leukozytenzahlen liegen im Mittel bei ca. 12000/µl mit Höchstwerten bis an die 170000/µl (Van Rhenen F.J., Cancer, 1984). Da der Monozytenanteil bei der AML-M2 meist unter 10% liegt , werden auch die Monozytenzahlen im Mittel unter 1200/µl sein, die höchsten Werten unter 17000/µl.

Genetisch definierte Akute Myeloische Leukämien mit Monozytosen (nach WHO-Klassifikation 2008/2017):
  • AML mit inv(16)(pI3.1q22) oder t(16;16)(pI3.1;q22): Bei dieser AML mit Abnormitäten am Chromosom 16 kommt es häufig zu Monozytosen mit dem Bild einer AML M4 (siehe oben).
  • AML mit t(9;11)(p22;q23): Auch bei dieser AML, bei der Abschnitte der Chromosomen 9 und 11 ausgetauscht wurden, kommt es häufig zu Monozytosen mit dem Bild einer M4 oder M5 (siehe oben).
  • AML mit t(6;9)(p23;q34): Ebenso kommt es bei dieser AML, bei der Abschnitte der Chromosomen 6 und 9 ausgetauscht wurden, häufig zu Monozytosen mit dem Bild einer M4 (siehe oben).
  • AML inv(3)(q21q26.2) oder t(3;3)(q21;q26.2): Bei dieser AML mit Abnormitäten am Chromosom 3 kann es zu Monozytosen mit dem Bild einer AML M4 kommen (siehe oben).
  • AML mit NPM1-Mutation: führt häufig zu Monozytosen mit dem Bild einer M4 oder M5 (siehe oben).
  • AML mit CEBPA-Mutation: kann selten Monozytosen mit dem Bild einer M4 oder M5 zeigen (siehe oben).
  • AML mit RUNX1-Mutation: führt oft zu Monozytosen mit dem Bild einer M4 oder M5 (siehe oben).

Chronisch myelomonozytäre Leukämie (CMML)
Bei der CMML besteht definitonsgemäß immer eine Monozytose >1000/µl und über 10% der Leukozyten. Monozytenwerte können sehr hoch werden, eine Studie beschreibt eine mittlere Monozytenkonzentration von 4200/µl und einen Höchstwert von 162000/µl (Onida F., Blood, 2002), es wurden aber auch schon höhere Werte gefunden.

Juvenile Myelomonozytäre Leukämie
Meist bei Kindern unter 3 Jahren, kann aber auch bei Jugendlichen Vorkommen. Monozytenzahl definitionsgemäß über 1000/µl. Die Werte lagen in einer Metastudie (206 Patienten) in einem Drittel der Fälle unter 5000/µl, in einem Drittel zwischen 5000 und 10000/µl und in einem Drittel über 10000/µl (Arico M., Blood, 1997). Eine neuere türkische Studie mit 62 Patienten beschreibt den Mittelwert bei 5400 Monozyten/µl, den Höchstwert bei ca. 50000/µl (Tüfekci Ö., Turkish Journal of Hematology, 2018).

Myeloides Neoplasma mit abnormem PDGFRB-Gen
Bei dieser der CMML oft sehr ähnlichen Erkrankung kommen ebenfalls Monozytosen vor. Höchstwerte bis etwa 12000/µl. Daneben sind auch Erhöhungen der Eosinophilen Granulozyten häufig (Bidet A., British Journal of Hematology, 2017).

Chronisch myeloische Leukämie (CML), BCR-ABL-positiv
Bei einer chinesischen Studie lag der Monozytenanteil bei CML im Durchschnitt nur bei 2.8%. Da bei CML aber sehr hohe Leukozytenzahlen vorkommen, liegt häufig dennoch eine absolute Monozytose vor: etwa 65% der CML-Fälle zeigten eine Monozytose über 800/µl mit Werten bis ca. 3000/µl (Xubo G., European Journal of Haematology, 2009).
Es gibt allerdings eine (seltene) Untergruppe der CML (m-bcr-abl+, p190), die im Blutbild einer CMML ähnlich ist und Monozytenanteile über 30% und Monozytenzahlen bis ca. 40000/µl aufweisen kann (Ohsaka A, Internal Medicine, 2002).


Atypische Chronisch myeloische Leukämie (aCML), BCR-ABL-negativ
Eine Studie beschreibt bei Atypischer CML eine mittlere Monozytenzahl von 1488/µl, mit dem Höchstwert bei 5280/µl (Hernandez J.M., Annals of Oncology, 2000), eine andere sieht die mittlere Monozytenzahl nur bei 630/µl und fast alle Fälle unter 1500/µl (Xubo G., European Journal of Haematology, 2009).
Diese Krankheit ist allerdings nicht gut definiert, die WHO-2017 verlangt in ihrer Definition "keine oder minimale absolute Monozytose". "Minimal" ist ein dehnbarer Begriff, 5000/µl ist aber nicht mehr minimal. Nach diesen Kriterien hätte Hernandez einige Fälle also gar nicht als aCML bezeichnen dürfen. Viele der Einteilungskriterien sind aber sehr subjektiv, manche wieder willkürlich festgelegt. Daher ist eine Zuordnung zu einer bestimmten Kategorie manchmal schwierig. In Zukunft werden wohl Mutationsanalysen eindeutigere Einteilungen und Zuordnungen dieser Krankheitsbilder ermöglichen.

Polyzythaemia Vera (PCV)
Oft sind bei PCV sowohl die Erythrozyten, Leukozyten als auch die Thrombozyten im Blut erhöht. Wobei bei den Leukozyten besonders die Neutrophilen Granulozyten vermehrt sind. Aber auch die Monozyten können erhöht sein: in Studie mit 267 Patienten zeigten 21% der Fälle Monozyten über 1000/µl und 7% der Fälle über 1500/µl. Der höchste Wert lag bei 4700/µl (Barraco D., American Journal of Hematology, 2017).
Als Unterscheidungsmerkmal zur einer reaktiven Vermehrung der Erythrozyten dürfte die Monozytose nicht geeignet sein. H.Fujita fand bei 3 von 6 Patienten mit reaktiv erhöhten Erythrozytenzahlen (wegen Sauerstoffmangels oder eines Nierenzellkarzinoms) Monozytenzahlen über 1000/µl, mit Werten bis etwa 1500/µl (Open Journal of Blood Diseases, 2013).

Primäre Myelofibrose (=Osteomyelofibrose)

Die Häufigkeit einer Monozytose über 1000/µl bei Primärer Myleofibrose (PMF) wird je nach Studie mit 4% bis 14% aller Fälle angegeben, 3% aller Fälle liegen nach einer Studie über 3000/µl. Die Monozytosen liegen meist zwischen 1000 und 8700/µl, einzelne Fälle bis 27600/µl sind beschrieben.
Eine Studie hat 237 PMF-Patienten über längere Zeiträume beobachtet: die 10 Monozytosen über 1000/µl traten zwischen einem Monat und 15 Jahren nach der Diagnosestellung auf. In drei dieser Fälle ähnelte die Erkrankung dann auch im Knochenmark einer Chronisch myelomonozytären Leukämie.
(Shah S., Blood, 2016 [Abstract]; Boiocchi L., Modern Pathology, 2013; Huang J., Cancer, 2008)


Chronische Eosinophile Leukämie (CEL, wenige Fälle)
Mäßige Monozytosen wurden für die CEL beschrieben, neuere Diagnosekriterien für die CEL-Diagnose fordern aber einen vorherigen Ausschluss einer CMML (Gotlib J., American Journal of Hematology, 2017). Einige der früher beschriebenen Fälle von CEL mit Monozytose werden wohl die Definition einer CMML erfüllen und dort einzuordnen sein.

Myelodysplasien (Myelodysplastische Syndrome, MDS)
MDS findet sich häufig in Monozytoselisten. Relative Monozytosen über 10% sind auch recht häufig (nach eine Studie aus 2017 in knapp über 50% der Fälle; D. Selimoglu-Buet, Blood, 2017). Absolute Monozytosen über 800/µl traten aber nur in ca. 10% der MDS-Fälle auf.
Nach neueren Definitionen des MDS können dabei auch nur geringe absolute Monozytosen zwischen 800 und 1000/µl auftreten. Früher zählte man auch die CMML zu den MDS, die natürlich sehr hohe Monozytenzahlen aufwies (siehe oben). Die neuen WHO-Definitionen fordern für die Diagnose MDS Monozytenzahlen unter 1000/µl (Arber D.A., Blood, 2016).

Chronische Neutrophile Leukämie (CNL)
Nach den aktuellen Definitionen der CNL können dabei nur geringe absolute Monozytosen zwischen 800 und 1000/µl auftreten.
Die aktuellen WHO-Definitionen fordern für die Diagnose CNL Monozytenzahlen unter 1000/µl (Arber D.A., Blood, 2016).

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7. AUTOIMMUNERKRANKUNGEN


Rheumatoide Arthritis ("Rheuma")
Bei Rheumatoider Arthritis zeigte ca. ein Drittel der Patienten eine Monozytose über 800/µl mit Werten bis etwa 1200/µl. Tendenziell zeigten Patienten mit höherer Krankheitsaktivität höhere Monozytenzahlen.
(Buchan G.S, Journal of Leukocyte Biology, 1985; Klimek E., BioMed Research International, 2014)
Dagegen fand D.A. Isenberg 1986 nur bei 10% der Fälle von Rheumatoider Arthritis Monozytosen, viel häufiger fand er eine Verminderung der Monozyten < 150/µl (British Journal of Rheumatology). Es wurde vermutet, dass Isenbergs Patienten in anderen Krankheitsphasen waren. Auch die Therapie könnte einen Einfluss gehabt haben.

Riesenzell-Arteriitis (früher: Arteriitis temporalis)
Es handelt sich um eine Autoimmun-Entzündung, die klassischerweise die Schläfenarterie, seltener andere Kopfarterien, noch seltener andere Arterien betrifft. Im Mikroskop findet man in der Arterienwand auffallend große Zellen.
Die Monozyten sind bei etwa einem Drittel der neu diagnostizierten Fälle über 800/µl, mit Werten bis ca. 1200/µl, ein außergewöhnlich hoher Wert mit ca. 1600/µl wurde beobachtet. Nach dreimonatiger Cortisonbehandlung gingen die Werte zurück, immer noch lagen aber ca. 25% der Werte über 800/µl (van Sleen Y., Scientific Reports, 2017).

Polymyalgia Rheumatica
Es handelt sich um eine Autoimmun-Gefäßentzündung, mit Schmerzen und anderen Beschwerden im Becken- und Schultergürtelbereich. Bei etwa der Hälfte der Fälle ist gleichzeitig eine Riesenzellarteriitis vorhanden.
Die Monozyten sind bei etwa 30% der neu diagnostizierten Fälle über 800/µl, mit Werten bis ca. 1150/µl. Nach dreimonatiger Cortisonbehandlung gingen die Werte zurück, nur mehr wenige Fälle lagen knapp über 800/µl (van Sleen Y., Scientific Reports, 2017).

Immunthrombozytopenie
(früher: Idiopathische Thrombozytopenische Purpura, ITP, Morbus Werlhof)
Etwa ein Drittel der erwachsenen Patienten mit aktiver, unbehandelter ITP hatten Monozytenwerte über 800/µl, aber überwiegend nur bis 1100/µl (Mittelwert war 500/µl, Standardabweichung 280/µl; als Definition für "aktive" ITP wurde eine Thrombozytenzahl unter 100000/µl angenommen)(Yang Y., Clinical and Applied Thrombosis and Hemostasis, 2017).

Systemische Sklerodermie (Sklerodermie)?
Etwa 15% der Sklerodermiepatienten zeigten erhöhte Monozytenzahlen ca. zwischen 800 und 1250/µl (Lescoat A., Clinical Rheumatology, 2017).
Leider wurden in der Studie Patienten unter niedrig-dosierter Corticoidtherapie nicht ausgeschlossen (bis 15 mg/Tag, das Medikament selbst wurde nicht genauer angegeben). Die Monozytosen könnten daher auch von dem Medikament verursacht oder zumindest mitverursacht worden sein.

Polyarteriitis nodosa??
Taucht zwar in einigen Listen als Monozytoseursache auf, ist aber fraglich. Oft wird die problematische Maldonado-Studie von 1965 zitiert, in der nur ein einziger Fall erwähnt ist, bei dem noch dazu die Diagnose nicht sicher feststand. Neuere Studien nicht auffindbar.

Autoimmune Lymphoproliferative Syndrom (ALPS)-artige Erkrankungen
Durch eine Mutation überleben Lymphozyten länger und häufen sich an. Schon im frühen Kindesalter kommt es zu vergrößerten Lymphknoten, einer vergrößerten Milz und zu Autoimmunphänomenen (v.a. Verminderung der Leukozyten, Erythrozyten, Thrombozyten sowie zu Hämolysen). Bei manchen Formen können aber auch Monozytosen auftreten (bis ca. 2000/µl).
Beim klassischen ALPS kommt kaum zu einer Monozytose, aber unter den sog. ALPS-artigen Erkrankungen, gibt es die sog. RAS-assoziierte leukoproliferative Erkrankung (RALD). Bei dieser kann es zu Monozytosen bis ca. 2000/µl kommen (Niemela J.E., Blood, 2010).
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8. SELTENE ANGEBORENE ERKRANKUNGEN UND ANGEBORENE FAKTOREN


Wiskott-Aldrich-Syndrom
Erblicher Defekt, der mit punktförmigen Blutungen beim männlichen Neugeborenen beginnen kann (Ursache: zu wenige Blutplättchen). Gehäufte Infektionen und ein Hautauschlag sind ebenfalls typisch. Häufigkeit etwa 4 in einer Million. Im Alter von 1 bis 4 Monaten kann bei diesen Patienten eine Blutbildveränderung auftreten, die einer sog. Juvenilen Myelomonozytären Leukämie sehr ähnlich sein kann. Bei 7 beobachteten Fällen lag die Monozytenzahl zwischen 1000 und 8900/µl (Yoshimi A., Pediatric Blood and Cancer, 2013).

Holoprosenzephalie
Darunter wird eine Fehlentwicklung des Vorderhirns des Embryos verstanden (fehlende Teilung). Meist ist dies mit dem Leben nicht vereinbar und es kommt nicht zu einer Lebendgeburt. Es wurde aber eine Familie mit einer Untergruppe dieser Erkrankung beschrieben, bei der die 3 betroffenen Kinder zwischen 8 Monate und 6 Jahre alt wurden und 2 Kinder Monozytosen mit Monozytenzahlen bis 8000/µl aufwiesen (Jubinski P.T., American Journal of Medical Genetics, 2006).

Lipidspeicherkrankheiten
Man kennt einige Erbkrankheiten, bei denen ein bestimmtes Lipid (~Fett) nicht abgebaut werden kann. Als Folge häuft sich dieses dann an und verursacht verschiedene Schädigungen. Lipidspeicherkrankheiten werden gelegentlich als Ursachen für Monozytosen genannt. In Wirklichkeit dürfte die Monozytose bei Lipidspeicherkrankheiten eher die Ausnahme als die Regel sein.
Beim sog. Morbus Gaucher werden praktisch keine Monozytosen beobachtet, außer nach der Entfernung der Milz, eine früher übliche Behandlung des M.Gaucher (Thomas A., British Journal of Haematology, 2014; Troy K., American Journal of Hematology, 1985).
Bei der Niemann-Pickschen Erkrankung fand A.C.Crocker bei 18 Fällen meist normale Monozytenzahlen. Die vereinzelt beobachteten erhöhten Zahlen könnten auch durch begleitende Infektionen entstanden sein (Medicine[Baltimore], 1958; die Patienten waren zwischen 3 Monaten und 19 Jahre alt, wahrscheinlich vom Typ A und C). In einem Fall vom Niemann-Pick vom Typ B wurde keine Monozytose beobachtet (Candoni A., Annals of Hematology, 2001). Auch in einigen anderen Fallstudien wurden bei der Niemann-Pickschen Erkrankung keine Monozytosen beschrieben.
Eine Publikation mehrere Fälle von Morbus Fabry lässt darauf schließen, dass auch bei dieser Erkrankung in der Regel keine Monozytosen zu erwarten sind (Rozenfeld P., Journal of Inheritable Metabolic Diseases, 2009). Über die Tay-Sachs-Erkrankung und über den Morbus Krabbe waren keine Daten bezüglich Monozytose zugänglich, in den durchsuchten Fallstudien wurde jedenfalls keine Monozytose erwähnt.


Autoinflammatorische Erkrankungen
Bei dieser erst seit wenigen Jahren definierten Krankheitsgruppe kommt es zu eine Überaktivität des angeborenen Immunsystems und damit zu Entzündungen. Oft sind diese Erkrankungen durch Defekte einzelner Gene verursacht.
Anm.: Autoinflammatorische Erkrankungen sind keine Autoimmunkrankheiten, es gibt dabei keine Auto-Antikörper oder Auto-reaktive T-Zellen.

Autoinflammatorische Erkrankung mit Homozygoter Deletion des IL1RN Locus:
Im Jahr 2009 fand man bei einem Neugeborenen mit großflächigem Ausschlag Monozytenzahlen bis 5000/µl (gemessen 15 bis 40 Tage nach der Geburt). Gleichzeitig beobachtete man erhöhte CRP-Werte bis 300 mg/l. Als Ursache stellte sich der Verlust eines kleinen DNA-Abschnitts auf beiden Chromosomen Nr. 2 heraus. Dieser DNA-Abschnitt wird aber zur Produktion einer Substanz benötigt, die Entzündungen in Zaum hält. Wenn er fehlt kommt es zu ungezügelten, überschießenden Entzündungen (Reddy S., NEJM, 2009).
Zu den übrigen, etwas häufigeren Autoinflammatorischen Erkrankungen gibt es kaum verlässliche Daten bezüglich der Monozytenzahlen: Tumor Nekrose Faktor Rezeptor-assoziiertes periodisches Syndrom (TRAPS): Im Jahr 2007 beschrieb Ian Todd die Monozytenzahlen von 11 Patienten mit TRAPS und fand im Durchschnitt keine statistisch signifikante Vermehrung der Monozyten. Allerdings waren alle Patienten in der Ruhephase der Erkrankung (Arthritis and Rheumatism). Zum Familiären Mittelmeerfieber und zum Familiären Kälte Autoinflammatorischen Syndrom (FCAS) waren überhaupt keine Angabe zu den Monozytenzahlen im Blut ermittelbar.

Septische Granulomatose (Chronisch Granulomatous Disease)??
In manchen Monozytoselisten taucht diese Erbkrankheit auf, bei der unsere Fresszellen einen Defekt haben und das aufgenommene Material nicht beseitigen können. Als Folge kommt es meist schon im Kindesalter zu schwersten Infektionen. Es wäre daher wenig überraschend, dass dabei Monozytosen auftreten, Publikationen dazu gibt es aber kaum. Im Gegenteil, eine Publikation beschreibt vier Fälle, von denen keiner eine Monozytose aufwies (Bylund J., European Journal of Immunology, 2007).

Genvarianten?
Man hat bei Gesunden verschiedene Genvarianten gefunden, die mit einer höheren Monozytenzahl einhergehen. Das kann man heute mit großen Datenerhebungen recht leicht ermitteln. Viel schwieriger ist es zu ermitteln, ob diese oder jene Genvariante dann auch wirklich die unmittelbare Ursache für die Monozytose ist. Meist waren die beobachteten Monozytenzahlen zwar etwas höher als bei denen, die die Genvariante nicht haben, aber die Zahlen lagen nur selten oder nur gering über dem Normalbereich (Swirta J.S., Kardiologie Polska, 2015; Okada Y., PLOS Genetics, 2011).
 
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9. VERGIFTUNGEN


TNT(Trinitrotoluol)-Belastung
Bei Arbeitern in englischen Sprengstofffabriken, die mit TNT Kontakt hatten, wurden in den 1940er Jahren in England Monozytenzahlen von durchschnittlich 730/µl (+/- 360/µl) gefunden. Man kann also von beobachteten Werten bis etwa 1500/µl ausgehen. Mit heutigen Zählmethoden würden die Werte aber wahrscheinlich noch weit höher liegen: in der Studie wurden auch Gesunde gemessen und dabei wurden Monozytenwerte von nur 228/µl (+/-86/µl) gemessen. Mit heutigen Methoden liegen Gesunde praktisch doppelt so hoch.
Als interessantes Ergebnis der Studie ergab sich, dass die Monozytenzahlen schon stiegen, bevor die Arbeiter Symptome zeigten, weswegen die Autoren die Monozytenzahl als einfache Früherkennung einer TNT-Vergiftung vorschlugen. 2-3 Monate nach Beendigung einer TNT-Belastung sanken die Monozytenwerte wieder auf Normalwerte (Hamilton A.M., British Journal of Industrial Medicine, 1946).

Carbon Disulfid (Schwefelkohlenstoff, Kohlenstoffdisulfid)
Carbon Disulfid wird bei der Herstellung von Cellulosefasern verwendet. Eine polnische Arbeit aus dem Jahre 1953 von J. Kiczak und S. Mrozinski beschreibt, dass 25% der chronisch mit Schwefelkohlenstoff belasteten Arbeiter der Viskose-Industrie eine "Monozytose" aufwiesen (Journal: Medycyna pracy).
Die Publikation war im Original leider nicht zugänglich, sie ist aber in anderen Publikationen zitiert. Da keine verminderten Leukozytenzahlen beschrieben wurden, könnten tatsächlich absolute Monozytosen über 800/µl aufgetreten sein (Davidson M., American Heart Journal, 1972).

Tetrachlorethan (R-130)
Tetrachlorethan wurde früher als Kältemittel, Lösungsmittel, noch früher zur Herstellung von Kunstseide verwendet. Heute wird es noch in der chemischen Industrie zur Herstellung anderer Substanzen eingesetzt. Bei Arbeitern in einer Kunstseide herstellenden Fabrik beobachtete man massive Monozytosen*: die Arbeiter mit Vergiftungssymptomen hatten im Mittel ca. 3000 Monozyten/µl, die höchsten Werte lagen über 6000/µl. Auch ohne Symptome dürften leichte Monozytosen um 1000/µl aufgetreten sein (Minot G.R., Archives of Internal Medicine, 1921).
*In der Publikation aus dem Jahr 1921 wurde noch nicht von Monozyten sondern von "Mononuclears" gesprochen. Die beigefügte Abbildung/Zeichnung legt aber nahe, dass es sich dabei um heute als Monozyten zu bezeichnende Zellen gehandelt hat. 

Phosphor(??)
In einer Studie aus dem Jahr 1961 fand sich bei 48 Arbeitern, die weißem Phosphor ausgesetzt waren, keine nennenswerte Erhöhung der Monozyten (Hughes J.P.W., British Journal of Industrial Medicine, 1962).
In einigen Monozytoselisten taucht Phosphor als Monozytoseursache auf, meist ohne Quellenangabe. Fallweise wird eine Meerschweinchenstudie aus dem Jahr 1929 zitiert, bei denen Monozytosen aufgetreten sein sollen. Die Übertragbarkeit auf den Menschen ist fraglich, auch weil in der Studie der (gelbe) Phosphor den Tieren in die Unterhaut injiziert wurde, was sich von der Phosphor-Belastung bei Menschen doch deutlich unterscheidet (Lawrence J. S, Archives of Pathology, 1929).

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D. KEINE ODER NUR RELATIVE MONOZYTOSE


In dieser Gruppe sind Zustände aufgelistet, bei denen manche Publikationen von Monozytose sprechen, aber meist keine echte Monozytose vorliegt.
Manchmal sprechen Publikationen von Monozytose obwohl nur der relative Anteil, also der Prozentsatz der Monozyten vermehrt war, die Absolutzahl der Monozyten aber normal. In einem solchen Fall sollte man nicht einfach von Monozytose sprechen und in jedem Fall ganz klar stellen, dass nur eine relative Monozytose vorlag.
Andere Publikationen sprechen von Monozytose, wenn die Monozytenzahl im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe bei der Krankheitsgruppe etwas höher liegt. Oft bleiben aber dann auch bei der Krankheitsgruppe die Monozytenzahlen unter 800/µl, es liegt also wieder keine Erhöhung über dem Referenzbereich vor. Diese Fälle sollte man auch nicht unter Monozytose einreihen
.

Familiäre (=erbliche) Hypercholesterinämie
Eine leichte Erhöhung der Monozyten-Prozente (bis auf ca. 15%) wurde zwar beobachtet, absolut aber kaum oder minimal [In den Arbeiten sind keinerlei Monozyten-Absolutwerte genannt, was sehr bedauerlich ist. Nach den Leukozytenzahlen zu schließen, gab es aber keine nennenswerte Monozytenerhöhung]. Ein Zusammenhang zeigte sich aber schon: je niedriger das HDL-Cholesterin desto höher die Monozyten (Tolani S, Atherosclerosis, 2013; Christensen J.J., Atherosclerosis, 2017). Auch andere Studien fanden keine Monozytose bei familiärer Hypercholesterinämie (Fadini G.P., Atherosclerosis, 2014).

Hypercholesterinämie
Bei manchen Tierversuchen kam es zu Monozytosen, beim Menschen war Hypercholesterinämie nicht mit Monozytose verbunden (Huang Z., Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology, 1996; Fadini G.P., Atherosclerosis, 2014).

Atherosklerose (Arterienverkalkung)
Manche Studien finden gar keinen Unterschied der Monozytenzahlen zwischen Gesunden und Patienten mit Atherosklerose (Dopheide J.F., Platelet and Blood Cells, 2012), manche Studien zeigen bei Atherosklerose geringfügig höhere Monozytenwerte, die Werte überschreiten aber gar nicht oder kaum den Normalbereich (Huang Z., Atherosclerosis, 2001; Van Der Valk F.M., European Heart Journal, 2017; Berg K.E., Circulation: Cardiovascular Genetics, 2012). Es handelte sich dabei um Atherosklerose der Halsschlagader, der Herzkranzgefäße und der Beinarterien.

Leichte Nierenfunktionsstörung
A. Ganda beschreibt eine "Monozytose" bei leichter Nierenfunktionsstörung (Circulation, 2013). Die Absolutwerte lagen aber unter 800/µl. Es lag eine leichte Vermehrung vor, aber keine Monozytose. Ein Zusammenhang zwischen HDL-Cholesterin und Monozytenzahl zeigt sich auch hier: niedriges HDL-Cholesterin war mit höheren Monozytenwerten verbunden.

Systemischer Lupus erythematosus (=SLE) ?
In manchen Monozytoselisten taucht SLE als Ursache auf. Dies ist aber nicht nachvollziehbar: 3 Studien fanden keine Monozytose bei SLE, in einer frühen Studie von 82 SLE-Patienten trat nur bei 2 Patienten eine mäßige absolute Monozytose auf, also nicht häufiger als bei Gesunden. Eine englische Studie findet bei einem Drittel der Lupus-Patienten verminderte Monozytenzahlen, aber bei sehr wenigen erhöhte.
Relative Monozytosen mögen bei SLE ja auftreten, wenn die Neutrophilen Granulozyten und/oder die Lymphozyten vermindert sind, aber echte, also absolute Monozytosen kommen offenbar kaum vor. In dem renommierten Werk Williams Hematology (9.Ausgabe) wird SLE unter den Monozytoseursachen gelistet, in der Publikation, die das belegen soll, kommt das Wort Monozyt oder Monozytose aber gar nicht vor.
(Garcia Tello A., Anales de Medicina Interna, 2002; Isenberg D.A., Acta Haematologica, 1982; Nossent J.C., Quarterly Journal of Medicine, 1991; Michael S.R., Blood, 1951)
  

(Primäres) Sjögren Syndrom
Auch diese Autoimmunerkrankung wird manchmal als Monozytoseursache genannt. Eine Arbeit beschreibt auch bei 3% der Fälle relative Monozytosen (>10%), aus den Zahlen ist aber unwahrscheinlich, dass Fälle auch über 800/µl lagen, also echte, absolute Monozytosen aufwiesen (die Absolutwerte waren in der Arbeit leider nicht direkt angegeben)(Ramos-Casals M., Medicine[Baltimore], 2002).

Stress
Stress führte in einer Studie zwar zu einem Anstieg der Monozytenzahlen bei fast allen 29 Personen (Ärzte auf der Intensivstation: außer-Dienst verglichen mit im-Dienst) aber über 800/µl kamen nur zwei, und das nur geringfügig (Heidt T., Nature Medicine, 2014).

Koffein
In einem bekannten Hämatologielehrbuch wird Koffein als Monozytoseursache angeführt. Wenn man die zitierte Publikation durchliest, handelt es sich aber nur um eine Erhöhung der Monozytenzahlen nach intensivem Sport, die nach Koffeineinnahme etwas stärker ausfällt als ohne vorhergehende Koffeineinnahme. Dass Koffein alleine die Monozyten erhöht, kann daraus nicht abgelesen werden (Bassini-Cameron A., British Journal of Sports Medicine, 2007).

Rauchen
Auch wenn es in manchen Monozytoselisten angeführt ist, Raucher haben, wenn überhaupt, dann nur geringfügig höhere Monozytenzahlen als Nichtraucher. Die Monozytenzahlen liegen auch bei Rauchern fast immer unter 800/µl.
Manche Studien beschreiben zwar Anstiege der Monozyten bei Rauchern, aber diese waren minimal: im Mittel 245/µl gegenüber 215/µl bei Nichtrauchern (Schwartz J., Annals of Epidemiology, 1994), eine andere Studie 500/µl gegenüber 390/µl bei Nichtrauchern (Mansoor M.A., Acta Haematologica, 2013). Eine Studie fand sogar niedrigere Monozytenwerte bei Rauchern (Jensen E.J., Respiratory Medicine, 1998).


Benzolexposition
Verschiedene Berufsgruppen haben eine Benzolbelastung am Arbeitsplatz. Im Jahr 1973 erschien eine Studie, die in ihrem Titel eine Monozytose durch eine solche Benzolbelastung beschrieb. Das dürfte aber nur eine relative Monozytose gewesen sein (die Publikation selbst ist nicht einfach erhältlich [Roth L., Folia Haematol Int Mag Klin Morphol Blutforsch]) und zeigt wie irreführend die Angabe relativer Monozytenwerte ist. In Wirklichkeit sinkt die (absolute) Monozytenzahl nach Benzolexposition (Lan Q, Science, 2004). Da aber andere Leukozyten stärker absinken, könnte eine relative Monozytenerhöhung vorkommen.


Typhus
Oft wird der (durch Salmonellen-Bakterien verursachte) Typhus in den Listen der Monozytoseursachen angeführt. Das ist aber kaum gerechtfertigt. Eine Monozytose tritt bei Typhus nur sehr selten auf und wenn, dann vielleicht im späteren Krankheitsverlauf und gering ausgeprägt. Eine Arbeit beschreibt sogar erniedrigte Monozytenzahlen in 47% aller Typhusfälle (Rana B., Journal of Institute of Medicine, 2015).
Mehrere Publikationen beschreiben die absoluten Monozytenzahlen bei Typhus als nicht erhöht: L.M.F. Kuijpers, PLOS Neglected Tropical Diseases, 2017; Ifeanyi O.E., Int.J.Curr.Microbiol.App.Sci; 2014; Rana B., Journal of Institute of Medicine, 2015; Dangana A. International Journal of Biomedical and Health Sciences, 2010; Colman W., The Journal of Clinical Investigation, 1978.
L.J. Thompson fand die Monozytenzahlen bei Typhus selbst am 9. Krankheitstag etwas niedriger als bei gesunden Vergleichspersonen, am 1. Tag sogar deutlich niedriger (PNAS, 2009).
Schon 1925 wurde in einem Lehrbuch beschrieben, dass es bei Typhus erst im Verlauf der 2. Krankheitswoche zur Erhöhungen der Monozyten kommen kann, die aber auffallend gering ausgeprägt sind. Und höchstwahrscheinlich wurden dabei nicht einmal absolute sondern nur relative Monozytenzahlen beobachtet (Schittenhelm A., in "Die Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe", Zweiter Band).
A.K. Becker beschrieb bei kindlichem Typhus eine "Monozytose" über 800/µl bei 24% aller Vorschulkinder und 12% aller Schulkinder (Revista Chilena De Pediatria, 1986). Das ist kaum überraschend: Monozytenzahlen über 800/µl sind bei Kindern noch normal, in manchen Altersgruppen ist sogar bis über 2000/µl noch normal.
In Barbara Bains hervorragendem Hämatologielehrbuch "Blood Cells", das wohl auf der ganzen Welt fast jeder kennt, der sich mit Hämatologie beschäftigt,  ist das "typhoid fever" als Ursache einer Monozytose aufgelistet. Ob nur relativ oder auch absolut, ist fraglich - die Publikation aus dem Jahre 1977, die Bain als Quelle nennt, ist mir leider nicht zugänglich (Piankijagum A., Journal of the Medical  Association of Thailand).



Masern, Röteln
Da Patienten mit Masern und Röteln oft recht niedrige Leukozytenzahlen haben, die Monozyten aber eher normal sind, kann es zu relativen Monozytosen kommen (% Mono erhöht). Echte, absolute Monozytosen, also Monozyten über 800/µl, sind aber nicht zu erwarten (Tsukahara T., The Journal of Dermatology, 1992).


Leishmaniose (viszerale Form; Kala-Azar)
Die Leishmaniose wird durch Leishmanien (einzellige Parasiten) verursacht und durch Mücken übertragen. Heute kann die Infektion selten auch in unseren Breiten vorkommen. In den Tropen aber auch im Mittelmeerraum ist sie häufiger. Es können dabei in ca. 75% der Fälle relative Monozytosen über 10% auftreten,  die bis zu 40% der Leukozyten gehen können (Schittenhelm A., in "Die Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe", Zweiter Band, 1925). Echte, also absolute Monozytosen (über 800/µl) gibt es aber selbst bei so hohen relativen Werten kaum, da bei dieser Erkrankung die Leukozyten meist stark vermindert sind.
In einer Studie aus dem Jemen bei 47 Patienten fand sich eine mittlere Monozytenkonzentration von nur 170/µl mit Höchstwerten bei ca. 500/µl (Al-Ghazaly J., Mediterranean Journal of Hematology and Infectious Diseases, 2017). Im Jahre 1997 beschrieb K. Kandel den Fall einer Österreicherin, die offenbar bei einem Mittelmeerurlaub infiziert wurde: Sie zeigte nur 60 Monozyten/µl (Mitteilungen der Öst. Ges. f. Tropenmedizin und Parasitologie). Anm.: Verschiedene Fallberichte zeigen, dass bei Kala-Azar Erkrankten in unseren Breiten oft zuerst eine hämatologische Erkrankung vermutet wird. Die Befundkonstellation niedrige Leukozyten, Thrombozyten und Erythrozyten zusammen mit Fieber, einer großen Milz und ev. vergrößerten Lymphknoten lassen fälschlicherweise daran denken.

Ehrlichiose
Auch die Ehrlichiose, eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit, fand sich in einer veröffentlichten Monozytoseliste. Die publizierten Fallstudien sprechen aber dafür, dass eine Monozytose bei Ehrlichiose nicht oder extrem selten auftritt.
Da es bei der Erkrankung sehr oft zu einer Verminderung der Leukozyten (Leukopenie) kommt, mag es in Einzelfällen zu relativen Monozytosen kommen, in den mir zugänglichen Fallstudien war aber nicht einmal das der Fall. (Buller R.S., The New England Journal of Medicine, 1999; Smith Sehdev A.E., Clinical Infectious Diseases, 2002; Ochoa W.G., Annals of Emergency Medicine, 2005; Ismail N., BMC Immunology, 2012; Yachoui R., BMJ Case Reports, 2013 [Achtung: falsche Abbildungen])

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VERMINDERUNG DER MONOZYTEN (MONOZYTOPENIE)

 
Zur Auswahl auf den Text klicken Aplastische Anämie
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Zur Auswahl auf den Text klicken Hämodialyse (fallweise kurz nach Beginn)
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Zur Auswahl auf den Text klicken Chronische Lymphatische Leukämie (manche Fälle)
Zur Auswahl auf den Text klicken HIV/AIDS
Zur Auswahl auf den Text klicken Zytomegalievirusinfektion (CMV; Einzelfälle)
Zur Auswahl auf den Text klicken Hantavirus-Infektion (manche Fälle zu Beginn)
Zur Auswahl auf den Text klicken Hämophagozytisches Syndrom
Zur Auswahl auf den Text klicken Rheumatoide Arthritis? (nur 1 Studie)
Zur Auswahl auf den Text klicken Systemischer Lupus Erythematodes
Zur Auswahl auf den Text klicken GATA-2 Mutationen (extrem selten)
Zur Auswahl auf den Text klicken WHIM-Syndrom (extrem selten)
Zur Auswahl auf den Text klicken Alkoholiker mit bestimmtem
Alkohol-Dehydrogenase-Typ?
Zur Auswahl auf den Text klicken Chemotherapie
Zur Auswahl auf den Text klicken Glucocorticoidbehandlung (ev. zu Beginn)
Zur Auswahl auf den Text klicken Interferon-gamma- und TNF-alpha-Gabe
Zur Auswahl auf den Text klicken Infliximab/Remicade-Behandlung
Zur Auswahl auf den Text klicken Andere Erkrankungen


Aplastische Anämie

Bei dieser Erkrankung versagt das Knochenmark, die Blutbildung bleibt aus, auch die Monozyten sind vermindert. Mögliche Ursache: ein Virus, ein Medikament, eine Bestrahlung oder eine Vergiftung mit Chemikalien. Meist findet man aber keine eindeutige Ursache. In einer älteren Studie bei 22 Patienten lagen die Monozyten bei 15 Patienten unter 100/µl, bei 5 zwischen 100 und 200/µl und nur bei 2 Patienten über 200/µl (210 und 340/µl)(Twomey J.J., Blood, 1973).
Die Monozytopenie bei Aplastischer Anämie wurde gelegentlich als Hilfe zur Unterscheidung zum MDS genannt. Beim MDS sind die Monozytenzahlen meist höher. Manche Studien beschreiben aber auch unter den MDS Patienten einen hohen Anteil an Monozytopenien.

Verbrennungen
Untersucht wurden Patienten mit Verbrennungen 2. und 3. Grades auf ca. 10 bis 75% der Körperoberfläche. Nach einem anfänglichen Anstieg fielen die Monozytenwerte am 2. und 4. Tag wieder ab. Bei manchen Patienten waren die Monozyten dabei vermindert.
Es war aber ein schlechtes Zeichen, wenn sie zu niedrig wurden: in der Überlebenden-Gruppe fielen sie nur auf mittlere Werte um 600/µl und stiegen zwischen 5. und 25. Tag immer wieder über 800/µl oder 1000/µl.  Bei den Nicht-Überlebenden ging der Abfall von höheren Ausgangswerten bis auf 200/µl und die Werte blieben auch an den weiteren Tagen im Mittel unter 600/µl. (Peterson V., The Journal of Trauma, 1983: O'Dea K.P., PLoS One, 2016)
 
Monozyten im Blut nach Verbrennung 
Monozytenzahlen nach Verbrennungen
Grün die Überlebenden-Gruppe (16 Personen, Verbrennung von 36% der Hautoberfläche), rot die Nicht-Überlebenden (6 Personen, Verbrennung von 58%). Eingetragen sind die Mittelwerte. Standardabweichungen waren nicht angegeben.

Zyklische Neutropenien
Bei den Zyklischen Neutropenien, die phasenweise erhöhte Monozyten aufweisen, können in einer anderen Zyklusphase auch niedrige Monozytenzahlen beobachtet werden (Wright D.G., Medicine [Baltimore], 1981)

Hämodialyse
Etwa 15 Minuten nach Beginn einer Hämodialyse (mit sog. biokompatiblen Membranen) kommt es zu einem Abfall der Monozytenzahlen, der aber nur in manchen Fällen bis zu einer Verminderung der Monozyten geht (Nockher W.A., Clinical and  Experimental Immunology,  2001).

Haarzell-Leukämie
Bei der klassischen Haarzellleukämie (HCL) sind die Monozyten meist vermindert. Sie lagen bei einer Studie aus Taiwan im Mittel bei nur 74(+/-70)/µl mit den höchsten Werten etwa bei 220/µl. Dieses Merkmal ist auch eine Hilfe bei der Unterscheidung von der "Haarzell-Leukämie-Variante" (HCLv), die vielleicht im Mikroskop ähnlich aussehen kann, aber ganz anders behandelt werden muss: bei ihr fand man viel höhere Monozytenzahlen: 1064(+/-723)/µl (Kao H., Acta Haematologica, 2011).
Tückischer Weise können Hämatologie-Analysatoren Haarzellen fälschlicherweise zu den Monozyten zählen. So würde eine bestehende Monozytopenie verdeckt werden.

Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL)
Wenn die CLL auch mit einer Monozytose einhergehen kann, dann gibt es doch Fälle mit einer Verminderung der Monozyten. In einer deutschen Studie waren 50% der CLL Patienten unter 260/µl, ca. 20% waren unter 100/µl, 10% der Fälle waren sogar unter 50/µl (Flieger D., Cancer Research, 1988).

HIV/AIDS
Bei 5 von 14 Patienten mit AIDS wurden Monozytopenien unter 200/µl beschrieben. Meist waren auch die Leukozyten, Thrombozyten und Erythrozyten vermindert (Treacy M.,  British Journal of Haematology, 1987).

Zytomegalie-Virusinfektion (CMV)
Man findet CMV zwar in vielen Monozytoselisten und es sind auch Einzelfälle mit Monozytose beschrieben, einige andere Studien beschreiben aber keine Monozytose. Bei Herztransplantierten unter immunhemmender Therapie führte eine CMV-Infektion sogar zu einem Absinken der mittleren Monozytenzahlen von 600/µl auf 300/µl (Cooke M.E., Transplantation, 2006).

Hantavirus-Infektionen
An sich sind Hanta-Virusinfektionen für Monozytosen bekannt. In manchen Fällen wurde aber anfangs sogar ein Abfall der Monozyten gefunden, vielleicht, weil sie ins Lungengewebe (und andere Gewebe?) wandern und nicht schnell genug aus dem Knochenmark nachkommen: so findet eine schwedische Studie mit 17 Fällen (Virustyp Puumala-Virus) in der akuten Phase keine Erhöhungen der Monozyten im Blut, sondern eher eine Verminderung (Scholz S., Plos Pathogens, 2017).

Hämophagozytisches Syndrom / Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH)
Verminderungen der Erythrozyten, Thrombozyten und der Neutrophilen Granulozyten sind anerkannte Kriterien für das sog. Hämophagozytische Syndrom. Im Jahr 2016 beschrieb S.Y. Mohamed 20 Fälle der Erkrankung und fand, dass auch eine Verminderung der Monozyten ein typisches Zeichen sei (Monozyten vermindert in 19 der 20 Fälle)(Mohamed S.Y., Blood, 2016[Abstract]).
Monozytopenie bei haemophagozytischem Syndrom 
Monozytenzahlen bei Hämophagozytischem Syndrom
Bis auf einen Fall zeigten alle der 20 Patienten verminderte Monozytenzahlen. Die Box beschreibt den 25-75 Perzentilenbereich, der Strich den Median. Rotes Quadrat: der einzige Fall mit niedriger, aber normaler Monozytenzahl.
Das Hämophagozytische Syndrom ist eine seltene, überschießende Reaktion des Immunsystems. Es kommt u.a. zu hohem Fieber, zu Milz- und Lebervergrößerung, Erhöhungen der Serumtriglyzeride und des Ferritins. Ursachen: Infektion, maligne Bluterkrankungen, Autoimmunerkrankungen; selten besteht eine erbliche Komponente. Der Name kommt von Makrophagen, die Blutzellen gefressen haben. Das kann man mikroskopisch im Knochenmark oder Lymphknoten sehen, kommt aber nur in einem Teil der Fälle wirklich vor.

Rheumatoide Arthritis?

D.A. Isenberg beschrieb 1986 bei Rheumatoider Arthritis in 37% der Fälle eine Verminderung der Monozyten < 150/µl (British Journal of Rheumatology). Andere Autoren haben bei Rheumatoider Arthritis eher Monozytosen beschrieben. Es wurde vermutet, dass Isenbergs Patienten in anderen Krankheitsphasen waren. Auch die Therapie könnte einen Einfluss gehabt haben.


Systemischer Lupus Erythematodes (SLE)
D.A. Isenberg beschrieb 1982, dass etwa ein Drittel aller SLE-Fälle erniedrigte Monozytenzahlen aufwiesen. Er gibt zwar keine Zahlen an, aber nach dem unteren Referenzbereich, den er angibt, müssten sie unter 150/µl gelegen sein (Acta Haematologica).

GATA2-Mutationen (sehr selten)
GATA2 ist ein wichtiger Regulator für blutbildende Zellen. Wenn seine Bildung durch eine Mutation des GATA2-Gens gestört ist, können verschiedene Krankheitsbilder die Folge sein. Fast 80% der Patienten zeigten in einer Studie eine Verminderung der Monozyten, viele Fälle lagen unter 50/µl. Verminderungen der Neutrophilen Granulozyten fanden sich nur in ca. 50% der Fälle (Spinner M.A., Blood, 2014).

WHIM-Syndrom (sehr selten)
Bei dieser angeborenen Erkrankung, die aber vielleicht erst in späteren Jahren durch Infekte oder Warzen auffällt, sind neben den Neutrophilen Granulozyten auch die Monozyten vermindert. In einer Zusammenstellung von 8 Fällen waren die Monozyten zwischen 20 und 160/µl (Beaussant-Cohen S., Orphanet Journal of Rare Diseases, 2012).
Warzen, Hypogammaglobulinämie, Infektionen (bakt.), und Myelkathexis (Leuko werden im Knochenmark "zurückgehalten", eine Verminderung im Blut ist die Folge): WHIM. Ursache:  Mutation eines Empfängers für ein Signalprotein, das Zellen zum Wandern bringt (z.B. vom Knochenmark ins Blut, oder vom Blut ins Gewebe; genauer gesagt ist der Chemokinrezeptor CXCR4 mutiert).

Alkoholiker mit bestimmtem Alkohol-Dehydrogenase-Typ?
Wir haben (angeboren) verschiedene Varianten der Alkohol-Dehydrogenase, die für den Abbau von Alkohol wichtig ist. Eine japanische Studie beschreibt, dass Alkoholiker mit einer bestimmten Alkohol-dehydrogenase, häufiger eine Verminderung der Monozyten (<250/µl) haben als solche mit einem anderen Typ der Alkohol-Dehydrogenase. Und zwar hat die eine Gruppe in ca. 16% der Fälle eine Monozytopenie gegenüber nur ca. 9% der anderen Gruppe (Yokoyama A., Alcoholism: Clinical and Experimental Research, 2016). Kein riesiger Unterschied, viele Ursachen denkbar.


Chemotherapie
An sich ist es nicht verwunderlich, dass bei Chemotherapien auch die Monozyten vermindert sind. Eine Gruppe hat aber gezeigt, dass diese Verminderung VOR der Verminderung der Neutrophilen Granulozyten auftritt. Nicht nur das, die Monozytopenie am 6 bis 8 Tag ließ auch eine Vorhersage zu, wie tief die Neutrophilen Granulozyten nach der Therapie fallen würden. Damit könnte die Monozytopenie rechtzeitig anzeigen, dass eine Behandlung mit Wachstumsfaktoren notwendig ist um einen gefährlichen Mangel an Neutrophilen Granulozyten zu verhindern (Oshita F., American Journal of Clinical Oncology, 2000).

Glucocorticoidbehandlung
In der ersten Phase, ca. 6h nach der Gabe, kann es zu Verminderungen der Monozyten kommen (Cook J.D., Annals of Neurology, 1978). Später kann es dann zu Erhöhungen kommen.

Interferon-gamma und TNF-alpha
Wenn man diese Zytokine unter die Haut injiziert, kommt es nach wenigen Stunden zum Abfall der Monozyten im Blut. Das kann bis zum kompletten Verschwinden der Monozyten gehen, besonders beim TNF-alpha. Auch nach 2 Tagen waren die Werte noch niedrig (Aulitzky W.E., Annals of Haematology, 1991).

Monozytopenie nach Infliximab/Remicade-Therapie
Bei Patienten mit Morbus Crohn fand sich ein Absinken der Monozyten unter Infliximab-Behandlung. In einigen Fällen dürften dabei Monozytopenien aufgetreten sein (Slevin, S.M., Inflammatory Bowel Diseases, 2016).

Andere, das Knochenmark schädigende Erkrankungen
Da auch die Monozyten vor allem im Knochenmark gebildet werden, können Erkrankungen, die zu einer Schädigung der gesamten Blutbildung im Knochenmark führen, auch eine Monozytopenie verursachen: Leukämien (abgesehen von denen mit Vermehrung von monozytären Zellen), Lymphome und Tumoren, wenn sie die normale Blutbildung bereits verdrängen, Strahlen, Medikamente, Gifte. In diesen Fällen sind auch die Neutrophilen Granulozyten und, vielleicht mit etwas Verzögerung, auch die Erythrozyten vermindert.



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PRÄANALYTIK, HALTBARKEIT DER PROBEN

Zusammenfassend: Probenmaterial EDTA-Blut,  Tageszeit der Blutabnahme egal, Messung am besten innerhalb von 6h, vertretbare Abweichungen bei 4°C-Lagerung je nach Gerät bis zu 72h, bei Raumtemperatur-Lagerung bis zu 24h, Einfrieren ist nicht möglich. Genaueres siehe weiter unten.

Zur Auswahl auf den Text klicken Zeitpunkt der Blutabnahme
Zur Auswahl auf den Text klicken Probenmaterial
Zur Auswahl auf den Text klicken Haltbarkeit und Lagerung der Proben
Zur Auswahl auf den Text klicken Einfrieren der Proben?

Zeitpunkt der Blutabnahme

Bei einer Untersuchung an 16 Gesunden wurde zwar ein Tagesrhythmus gefunden, mit einem Gipfel um Mitternacht, die Schwankungen waren aber gering (E. Shantsila, European Journal of Clinical Investigation, 2012). Der Tageszeitpunkt der Blutabnahme ist daher nicht entscheidend.

Monozyten Tagesschwankungen nach E.Shantsila, EJCI 2012


Probenmaterial

Blutbilder werden aus EDTA-Blut durchgeführt (violetter Stoppel nach US-Norm [meist bei Fa. B&D und Greiner, roter nach EU-Norm [meist bei Sarstedt-Röhrchen]). Es sollte der Sollfüllstand der Röhrchen erreicht werden, bei zu geringer Füllung ist das EDTA zu konzentriert.

Haltbarkeit und Lagerung der Proben

Wenn immer möglich sollte eine Blutbildmessung innerhalb von 6h erfolgen. Monozytenzählung sind bei 4°C-Lagerung bis nach 72h-, bei Raumtemperatur-Lagerung bis nach 24h mit vertretbaren Abweichungen möglich. Bei manchen Geräten ist die Stabilität allerdings deutlich geringer.
Die Differenzierung der Leukozyten ist kein besonders stabiler Parameter. Die Stabilität des Ergebnisses ist zudem stark vom verwendeten Analysegerät abhängig. Halbwegs stabil ist das Monozyten-Ergebnis wenn die Proben bei 4°C gelagert werden. Bei dieser Temperatur bleiben die Werte bei manchen Geräten bis zu 72h relativ stabil. Bei anderen Geräten kommt es auch bei 4° schon nach 6h zu einem deutlichen Absinken der Ergebnisse, bei anderen wieder erfolgt nach 6h ein Anstieg (siehe Grafiken weiter unten).
Bei Raumtemperatur sollte man höchstens 24h mit der Analyse warten, sonst kommt es bei den meisten Geräten zu viel zu niedrigen Monozytenzahlen, bei anderen entstehen zu hohe Werten.

Zur Bestimmung der Stabilität des Monozytenergebnisses werden Proben zuerst einmal kurze Zeit nach der Blutabnahme gemessen. Das ist der Ausgangswert. Dann lagert man die Proben z.B. bei 4° im Kühlschrank und misst nach bestimmten Zeitabständen nochmals. Die Änderung in % vom Ausgangswert wird aufgezeichnet.

Ergebnisse für Lagerung bei 4° Celsius (Zusammenfassung aus mehreren Studien, idente oder fast idente Geräte sind in der gleichen Farbe dargestellt):

Stabilitaet der Monozytenzahl bei 4 Grad

Man sieht, dass die Abweichungen bei den "roten" Geräten und dem "blauen" Gerät selbst nach 72h Lagerung unter 10% blieben. Bei dem "grünen" Gerät zeigte eine Studie nach 24h nur eine geringe Abweichung, eine andere eine relativ große (ca. 18% Anstieg). Die "orange-braunen" Geräte zeigten bereits nach 6-12h einen Abfall von über 10%.

Ergebnisse für Lagerung bei Raumtemperatur (Zusammenfassung aus mehreren Studien, idente oder fast idente Geräte sind in der gleichen Farbe dargestellt):

Stabilitaet der Monozytenzahl bei Raumtemperatur

Bei Raumtemperatur ist die Stabilität der Monozytenergebnisse schlechter: selbst bei den "roten" Geräten blieb die Abweichung nur bis zur 24h Messung unter 10%, beim "blauen" Gerät nur bis zur 48h-Messung.

Anmerkung: Es soll durch Darstellung der verschiedenen Geräte in den Grafiken zum Ausdruck kommen, dass die Geräte sehr unterschiedlich sind und man sich als Anwender darüber informieren muss, wie lange man Proben vor der Analyse lagern kann. Da sich diese Eigenschaft der Geräte aber mit jeder neuen Gerätegenerationen, ja sogar mit einem Softwareupdate ändern kann, seien hier keine Gerätenamen oder Hersteller genannt.

(Quellen: Cornet E., International Journal of Laboratory Hematology, 2012; Gunawardena D., Journal of Clinical Laboratory Analysis, 2017; Lippi G., Journal of Laboratory and Clinical Medicine, 2005; Joshi A., International Journal of Laboratory Hematology, 2015;  Hedberg P., International Journal of Laboratory Hematology, 2009; Imeri F., Clinica Chimica Acta, 2008; Hill V.L., LabMedicine, 2009; Beckman-Coulter, Coulter LH 750 System Reference, 2013) 

Wie kann es sein, dass die Lagerung bei dem einen Gerät einen Anstieg beim anderen ein Abfall der Monozyten verursacht?
Die sich über die Zeit veränderten Werte entstehen primär nicht dadurch, dass bei der Lagerung Monozyten oder andere Leukozyten zerstört werden und so verschwinden. Die veränderten Werte entstehen überwiegend dadurch, dass sich die Monozyten und die anderen Leukozyten während der Lagerung verändern. Sie könnten anschwellen oder ev. schrumpfen, in ihrem Inneren könnten Abbauprozesse beginnen. Damit ändern sich ihre physikalischen Eigenschaften. Und das macht es den Analysengeräten schwer, die einzelnen Leukozytenpopulationen noch voneinander zu unterscheiden. Das Gerät zählt dann die Monozyten vielleicht zu den Neutrophilen und gibt dann zu wenige Monozyten aus. Oder es zählt Neutrophile zu den Monozyten und gibt damit zu viele Monozyten aus. 

Einfrieren

Blutproben zur Blutbildanalyse dürfen nicht eingefroren werden. Eine Analyse nach dem Auftauen ist unmöglich.
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STÖRUNGEN DER ANALYTIK

Die klassischen Störungen, der klinischen Chemie wie Hämolyse, Lipämie, Ikterus oder Paraproteinämie spielen für die Monozytenzählung keine so große Rolle. Manche Hämatologie-Analyzer gaben bei starker Lipämie kein Differenzialblutbild und damit keine Monozytenzahl aus, aber bei modernen Geräten kommt das nur extrem selten vor.

Falsch hohe Monozytenwerte bei hämatologischen Neoplasien
Leukämie- oder Lymphomzellen werden auch von den besten und modernsten Analyzern manchmal fälschlicherweise als Monozyten gezählt.
Das kann zum Beispiel bei Zellen einer Haarzell-Leukämie passieren, weil sie größer als normale Lymphozyten sind und auch ein höheres Seitwärts-Streulichtsignal als normale Lymphozyten erzeugen, wenn sie von dem Laser des Gerätes bestrahlt werden. Und schon glaubt das Gerät vielleicht, dass es Monozyten sind (Beispiel siehe Abbildung unten).
Haarzellen als Monozyten gezaehlt 
Haarzellen fälschlich als Monozyten gezählt
Geräteausdruck der Leukozyten-Analyse einer Patientin mit deutlicher Verminderung sowohl der Leukozyten (1200/µl), der Erythrozyten (Ery 2,3 Mio/µl, Hb 6,7 g/dl) als auch der Thrombozyten (27000/µl). Das Hämatologiegerät zählte in diesem Fall 24% Monozyten (die grüne Population in der Abbildung). Es waren aber keine Monozyten. Das Gerät hat aber auch einen Warnmeldung ausgegeben, dass mit dem Blutbild etwas nicht stimmt. Die mikroskopische Durchsicht und eine Spezialuntersuchung (Durchflusszytometrie) zeigten dann: Monozyten hatte die Patientin fast gar keine, die vom Gerät als Monozyten gezählten Zellen waren vorwiegend Haarzellen. Es lag eine Haarzell-Leukämie vor.
Anm.: der Name Haarzellen kommt von den Haar-ähnlichen Ausläufern, die diese neoplastischen Lymphozyten im Mikroskop zeigen. Mit Haaren im herkömmlichen Sinn haben diese Zellen nichts zu tun.

Auch Blasten (unreife Vorstufen) werden von den Geräten gelegentlich zu den Monozyten gezählt und die Erfahrung zeigt, dass in manchen Fällen keinerlei Warnung des Gerätes erfolgt (Geräte sollten eigentlich eine Warnmeldung ausgeben, wenn sie merken, dass mit den Leukozyten etwas eigenartig ist und die Probe mikroskopisch nachkontrolliert werden sollte).

Falsch hohe Leukozytenzahlen
Störungen der Leukozytenzahlen (und indirekt auch der Monozytenzahlen) sind früher durch Vermehrung von Normoblasten (=Erythrozytenvorstufen) oder großen Blutplättchen entstanden, die das Gerät fälschlicherweise zu den Leukozyten zählte. Das ist bei modernen Geräten sehr selten und sollte dem Labor bei der Kontrolle der Geräteergebnisse auffallen (es führt zu Warnflags und abnorm aussehenden Diagrammen, die man beachten sollte).
Lediglich bei den leider in Mode kommenden Kleinstgeräten (Point-of-Care-Geräten), die noch dazu meist von nicht für Labor ausgebildetem Personal bedient werden, spielen diese Probleme noch eine größere Rolle.
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LITERATURLISTE

 

Abbassi-Ghanavati, Mina; Greer, Laura G.; Cunningham, F. Gary (2009): Pregnancy and laboratory studies - a reference table for clinicians. Obstetrics and Gynecology 114 (6), S. 1326–1331.

Afrin, Lawrence B.; Butterfield, Joseph H.; Raithel, Martin; Molderings, Gerhard J. (2016): Often seen, rarely recognized: mast cell activation disease--a guide to diagnosis and therapeutic options. Annals of medicine 48 (3), S. 190–201.

Akin, Cem (2017): Mast cell activation syndromes. The Journal of allergy and clinical immunology 140 (2), S. 349–355.

Ala-Houhala, I.; Mäkelä, S.; Koivunen, E.; Mustone, J.; Pasternack, A. (2000): Pronounced monocytosis in a case of nephropathia epidemica. Scandinavian Journal of Infectious Diseases 32 (4), S. 419–420.

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Letzte Änderung 2020-12-11